Länderchefs werben bei US-Politikern um Truppenverbleib

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Foto: dpa-Archiv

MAINZ/MÜNCHEN. In der Debatte um einen möglichen Abzug von US-Streitkräften gehen die Ministerpräsidenten/innen von Rheinland-Pfalz, Bayern, Baden-Württemberg und Hessen in die Offensive. Nach Informationen von «Stuttgarter Zeitung», «Stuttgarter Nachrichten» und «Süddeutscher Zeitung» (Montag) haben sie sich gemeinsam an 13 US-Senatoren und Kongressabgeordnete gewandt, um einen Teilabzug der in Deutschland stationierten Truppen zu verhindern. Die Militärpräsenz diene den strategischen Interessen der USA und sei auch «in ihrer Bedeutung für die transatlantische Partnerschaft nicht hoch genug einzuschätzen», heißt es in dem Schreiben, das den Blättern vorliegt.

Insgesamt sind knapp 35 000 US-Soldaten in Deutschland. US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, 9500 davon abziehen zu wollen. Er begründete den Schritt damit, dass Deutschland zu wenig für Verteidigung ausgebe. Zwar hat die Bundesregierung den Verteidigungsetat drastisch erhöht, verfehlt das Nato-Ziel von 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts mit 1,38 Prozent aber immer noch deutlich. Zum Vergleich: Die USA zahlen 3,4 Prozent.

Unklar ist bisher, welche Standorte bundesweit betroffen sein könnten. Die zuständigen Ausschüsse des US-Kongresses beraten den Zeitungen zufolge von Dienstag an über den Teilabzug.

Grafenwöhr in der Oberpfalz gilt als einer der europaweit größten Standorte der US-Armee. Über Ramstein in Rheinland-Pfalz läuft die Versorgung der US-Einsätze im Irak oder in Afghanistan, im benachbarten Landstuhl steht das größte US-Militärkrankenhaus außerhalb der USA. In Stuttgart befinden sich die Kommandozentralen für die US-Streitkräfte in Europa und in Afrika. Das hessische Wiesbaden beherbergt die Zentrale der US-Army in Europa.

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