“Schreckliche Situation“ für Mitarbeiter – so geht es jetzt bei Kaufhof/Karstadt in Trier weiter

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TRIER. Die Mitarbeiter der Karstadt/Kaufhof – Filialen in Trier müssen weiter um ihre Jobs fürchten. Wie der SWR berichtet, soll in dieser Woche der Sozialplan für die Gläubigerversammlung vorgelegt werden.

Von den Filialschließungen sollen bis zu 80 der bundesweiten 170 Filialen betroffen sein. Welche Standorte genau geschlossen werden, soll in dieser Woche bekannt werden. „Das ist eine schreckliche Situation für alle Kolleginnen und Kollegen, dass man nicht weiß, welche Standorte letztendlich geschlossen werden sollen“, wird Wolfgang Negwer, Betriebsrat bei Galeria Karstadt Kaufhof in Trier und Mitglied im Gesamtbetriebsrat, im Südwestrundfunk zitiert.

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14 Kommentare

  1. Es ist mit Sicherheit eine schlimme Situation für die Angestellten der Kaufhof/Karstadt Filialen in Trier.
    Gezittert wurde auch schon in der Vergangenheit. 3 Häuser in Trier in unmittelbarer Nähe, mit gleichem Angebot,
    ist auch ohne Corona eindeurig zu viel.
    Allerdings ist kundenfreunliches Verhalten auch in den Hintergrund getreten. Heute, Dienstagmorgen, 10.30h,
    Schlange von 6 Kundinnen an der Kasse in der 1.Etage. 1 Kassierin und 5 weitere Kolleginnen in einer Ecke in der Nähe, die heiß diskutierten. Ähnliches Verhalten im Karstadt, Personal scheint Mangelware zu sein, weit und breit keiner da, der Kunde ist auf sich selbst gestellt.
    Im kleinen Einzelhandelsgeschäft wäre eine solche Arbeitsmoral nicht tragbar.
    ,

    • Über wie viele Angestellte Vollzeitstellen verfügt der Trierer Real denn? Mehr als 20 werden es doch bestimmt nicht sein.
      Der Rest sind doch nur 450€ Kräfte und an ZEITarbeisfirmen ausgelagerte Beschäftigte. Ich gehe davon aus das man Tag nach einem Pro-Globusbeschluss Dutzende Bewerbungen auf dem Tisch liegen.

  2. Personal Mangelware? Warum bloß?

    Ist es nicht schrecklich, wie sich immer alle aufregen, wenn wenig Personal vor Ort ist? Aber Hauptsache Mal jeden Rabatt in die Einkaufstasche mit eingepackt und immer schnell dabei sein, wenn’s irgendwo noch etwas billiger zu erstehen gilt.
    Hören Sie auf, ständig auf Rabatt-Aktionen zu fliegen oder diese sogar einzufordern. Sprüche wie „Können Sie an dem Preis noch was machen?“ oder „Ich wollte doch nicht den ganzen Laden kaufen!“ provozieren geradezu die kranke Billig-Billig-Mentalität und führt am Ende des Tages immer (!) zu weiteren Stellenabbau. Begreifen Sie endlich, dass Sie mit Ihrem Kaufverhalten mit dafür verantwortlich sind, dass jetzt wieder Leute ihre Jobs verlieren. Danke Trier, Danke liebe Kunden, Herzlichen Glückwunsch. Viele ältere Menschen werden keinen adäquaten Job mehr bekommen und von ALG1 und später von ALG2 leben müssen. Aber auch dann werden Sie sich wieder Beschwerden, weil besonders ALG2 und die Grundsicherung ja steuerfinanziert sind und deshalb die Steuern wieder erhöht werden.
    Zu meckern gibt’s ja immer was – bei den anderen; nur nicht bei sich selbst.

  3. Lieber Verkäufer, die eigenen Kunden pauschal eines „Fehlverhaltens“ zu beschuldigen ist genau die Betriebsblindheit, die KarstadtQuelle in den Ruin getrieben hat. Ihre Einstellung kommt mir jedenfalls allzu vertraut vor, wenn ich an mein Praxissemester bei der Firma in Fürth im Jahr 2003 zurück denke. Fehler sollte man stets erst bei sich selbst suchen – das ist die wertvolle Lektion, die ich in dieser Zeit gelernt habe.

    Ich wünsche den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Filialen in Trier (und bundesweit) natürlich dennoch alles Gute. Ich kaufe immer gerne Kleidung bei Kaufhof in der Simeonstraße und hoffe, dass es eine Perspektive für die Niederlassungen gibt.

    • Eine pauschale Beschuldigung der Kunden eines Fehlverhaltens kann ich in meinem Text nicht finden. Wohl aber das Anprangern von extrem weit verbreitetem Fehlverhalten.
      Sie sind also nicht der Ansicht, dass die überbordende Rabatt-Gier überzogen ist? Sie sind nicht der Ansicht, dass man als Verkäufer nicht der Putzlumpen raffzahniger Menschen ist, die sich in eine Verkaufsfläche stellen und Mitarbeitende anmeiern, weil Produkt X nicht in der Größe Y vorrätig ist oder die dumme Äußerung in den Raum stellen, dass es „doch nicht sein kann, dass“ weiß der Geier was nicht so ist, wie Prinzessin oder Prinz es gerne hätten?
      Ebenso sind Sie nicht der Meinung, dass Anstand, Respekt und Wertschätzung nicht am Ladeneingang aufhören sollten?

      Wenn ein Konzern nach fast 140 Jahren mit mittlerweile 28.000 Menschen in einem Staat mit 80.000.000 potenziellen Kunden nicht in der Lage ist, kostendeckend zu arbeiten, obwohl alle im Unternehmen alle Hände voll zu tun haben, dann kann das niemals nur am Konzern allein liegen, sondern _muss_ zwangsläufig unter anderem dem Markt geschuldet sein. Und wer bitteschön ist der Markt? Wer ist denn dafür mit verantwortlich, dass es eine Rabattschlacht nach der anderen gibt, dass Produkte mit niedrigem Preis jenen gegenüber bevorzugt werden, die einen höheren Preis haben (selbst wenn die Qualität dabei unterirdisch ist)? Das sind doch in erster Linie die Kunden, die die ökonomischen Prinzipien nicht kapiert haben. Zu meiner Zeit gab es nur zwei ökonomische Prinzipien. Das, was heute als drittes ökonomisches Prinzip gelehrt wird, ist ein Konstrukt der ach so modernen Gesellschaft, die glaubt, die Weisheit mit dem Löffel aufgenommen zu haben. Und genau jene Halbhirne sitzen jetzt nach absolvierten BWL-Studium bei namhaften Unternehmensberatungen und entscheiden, dass 6000 Menschen zu Hause bleiben müssen, weil es die Rentabilität so bestimmt. Was die Rentabilität aber vorgibt ist, wie viel vom Umsatzkuchen in die Taschen der Shareholder fließt.
      Aktuelles Beispiel für dumme Unternehmenszahlen-Spielchen gefällig?
      Gerne: Karstadt rechnet im Vergleich zum Vorjahr mit einem Umsatz-Verlust von 1 Mrd. Euro in 2020. Aber:
      1.) Jeder weiß, dass die Corona-Situation anders ist als alles, was unsere Gesellschaft bisher erlebt hat. Warum dann – zum Teufel – vergleichen die Hirnochsen dann den noch möglichen Umsatz 2020 mit einem „normalen“ Jahr?
      2.) Benko hat 2 x 140 Mio. Euro nachgeschossen und war bereit, den Betrag mindestens zu verdoppeln (es war von sogar 700 Mio die Rede gewesen, die er locker zu machen bereit gewesen wäre. Jetzt das große 1×1 für interessierte Mitdenken:

      280.000.000 : 6000 Mitarbeiter = 46.667 Euro je Person. Das ist deutlich mehr als ein Jahresgehalt pro jetzt arbeitslos werdender Nase oder – um es nicht ganz so kleinbürgerlich und milchmädchenartig zu berechnen: 280 Mio durch 28 Tsnd. Mitarbeiter macht 10.000 Euro je Mitarbeiter. Das entspricht rund drei Monaten Gehalt für den gesamten Konzern (inkl. sog. Lohnnebenkosten!).
      Der Konzern hätte also drei Monate lang seine Mitarbeiter bezahlen können, ohne einen einzigen Euro zu verlieren. Die verbleibenden Umsätze könnten locker die laufenden Kosten tragen (Miete, Strom, Lieferantenrechnungen, …) und der Konzern hätte in dieser Zeit keinen einzigen Euro seines Plan-Gewinns eingebüßt.
      Sie wollen mehr Zahlen und Details: fragen Sie die Mitarbeiter der Häuser dieses Konzerns; danach werden Sie mir zustimmen, dass das Zusammenspiel aus Habgier, Unvernunft, Dummheit und Verantwortungslosigkeit auf Seiten der Kunden einerseits und ganz besonders auch 1:1 auf Seiten der Konzernleitung dazu geführt haben, dass jetzt Menschen aus 62 Filialen zur Agentur für Arbeit gehen dürfen. Deshalb nochmals: Herzliche Dank.

      • Auch wenn es manchmal wehtut. Das sind die Gesetzte der freien Marktwirtschafft und des Wettbewerbs. Das Spiel von Angebot und Nachfrage im westlichen Kapitalismus. So bereinigt der Markt sich selbst und verändert sich ständig. Manchmal greift der Staat oder höhere Gewalt in dieses System ein. Manchmal wird ein Unternehmen einfach nur von der Zeit eingeholt. Dies hat dann Auswirkungen, wie man in diesem Fall sehr gut beobachten kann. Der Corona-Lockdown erledigt den Rest. Die bereits zuvor Angeschlagenen trifft es zuerst. Die Ursache ist nicht der Verbraucher, sondern das System insgesamt. Eine Alternative wäre die Planwirtschaft. Doch wer will die wirklich haben? Ich jedenfalls nicht.

  4. Die Diskussion geht doch am eigentlcihen Problem vorbei.

    Wer hat denn jetzt diesen und vielen anderen Arbeitsplätzen den finalen Blattschuss verpasst? Die Politik mit ihren schwachsinnigen und — wie sich doch immer mehr herauskristallisiert — völlig überzogenen Coronamassnahmen.

    Geniesst lieber die letzten paar Wochen bis die Auswirkungen des Lockdowns auf breiter Front bei der Bevölkerung ankommen. Das wird nicht wirklich lustig werden, das ist sicher.

    Vor kurzem wurde eine Umfrage durchgeführt. Frage: „Glauben Sie dass der Lockdown der Wirtschaft schaden wird?“

    Ergebnis: 100 % der Befragten waren dieser Meinung.

    Zweite Frage: “ Glauben Sie dass Sie persönlich wirtschaftlich betroffen sein werden? “

    Ergebnis: 80 % waren der Ansicht, dass dies nicht der Fall sein wird.

    Was soll man dazu noch sagen? Naiver geht es nimmer.

    Ich wundere mich über die Schafsgeduld vieler Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft. Viele müssen erhebliche finanzielle Einschränkungen wegen Kurzarbeit und Arbeitsverlust hinnehmen. Keiner stellt sich die Frage, warum bei Politikern, Beamten oder Angestellten im öffentlichen Dienst weiter die vollen Bezüge gezahlt werden. Wo bleibt die Solidarität????

    Warum bekommen beispielsweise die subventionierten „Staatskünstler“ vom Theater der Stadt Trier noch die volle Kohle? Die „arbeiten“ doch gar nicht mehr.

    • Da ist ja ein besonders schlauer Beobachter unterwegs. Die Maßnahmen, die in D getroffen wurden, waren ein Klacks gegenüber dem, was z.B. in Italien, Frankreich und Spanien angesagt war.
      Dass diese Maßnahmen Wirkung zeigten und bei uns deutlich weniger Menschen gestorben sind als anderswo, führt bei solch super schlauen Individuen wie Ihnen dazu, dass fälschlicherweise angenommen wird, die Maßnahmen seien nicht nötig gewesen.
      Na, dann schauen sie doch mal auf die Länder, deren Regierungschefs genau so getönt haben wie Sie:
      GB, USA und Brasilien …

      • Weil Sie die Propaganda von ARD/ZDF widergeben, glauben Sie zu wissen was in usa/gb/bra los ist? Viel Spass beim weiter träumen.

  5. Hallo Verkäufer,
    bei Ihrem Wissen, Karstadt übernehmen.
    Kunden Umerziehen und Sie werden Steinreich!

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