Kein Scherz: Pläne für ehemaliges AKW-Gelände Mülheim-Kärlich liegen vor!

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Thomas Frey // dpa

Auf dem Gelände des einstigen Atomkraftwerks Mülheim-Kärlich bei Koblenz soll ein Business-Hotel entstehen. 2019 ist dort der Kühlturm abgerissen worden – eine Landmarke höher als der Kölner Dom. Der Rückbau dieses Atommeilers des Energieriesen RWE läuft bereits seit 2004. Er wird laut RWE-Sprecherin Dagmar Butz wohl noch bis in die 2030-er Jahre andauern. Das halbkugelförmige Reaktorgebäude solle bis Ende der 2020-er Jahre verschwinden.

Somit könnten Hotelgäste noch dessen Anblick erleben: Der Investor AGM GmbH geht von einem Baubeginn 2021 und einer Eröffnung ab 2024 aus, wie AGM-Geschäftsführer Ilmi Viqa der Deutschen Presse-Agentur mitteilt. In Zusammenarbeit mit einer Hotelkette sei der Bau eines achtstöckigen Gebäudes mit rund 250 Betten und zweier Bürogebäude geplant. Zuvor hatten Medien darüber berichtet. Für den Hotelbau alleine veranschlagt AGM nach Viqas Worten 15 bis 19 Millionen Euro.

Ein ungewöhnlicher Ort für ein Hotel? «Das AKW ist ja nichts Besonderes mehr», sagt Viqa. Der Standort sei ein «Filetstück» am Rhein und hervorragend an die nahen Autobahnen 3, 48 und 61 angebunden. Als Industriepark sei der Standort modern und nicht laut, das Hotel werde gute schallisolierte Fenster haben.

Bislang hat RWE nach eigenen Angaben etwa zwei Drittel des einstigen AKW-Geländes verkauft. Angesiedelt haben sich hier unter anderem das Technologie-Unternehmen Iplas und die Autokran-Firma Castell. AGM plant hier nach Viqas Worten zudem eine Bauabfallbehandlung und den Bau eines Betonfertigteilwerks.

Am Netz war das einst umgerechnet 3,5 Milliarden Euro teure AKW Mülheim-Kärlich nur 13 Monate lang. 1988 ging es nach einer Verfügung des Bundesverwaltungsgerichts außer Betrieb. Bei den Planungen war die Erdbebengefahr nicht ausreichend berücksichtigt worden.

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