Wenig Verstöße gegen Kontaktverbot: Weitere Infektionen

Behörden warnen vor einem Ansturm von Ausflüglern trotz Kontaktverbots. Doch die Befürchtungen erfüllen sich zunächst nicht. Unterdessen breitet sich das Coronavirus weiter aus.

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Foto: dpa-Archiv

MAINZ/TRIER/SAARBRÜCKEN. Trotz des sonnigen Wetters registrierten Polizeidienstellen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland am Samstag zunächst wenige Verstöße gegen das Kontaktverbot wegen des Coronavirus. Auch an beliebten Treffpunkten wie dem von Motorradfahrern frequentierten Ort Johanniskreuz im Pfälzerwald sei es ruhig, sagte ein Sprecher der Polizei in Kaiserslautern. Einsatzkräfte kontrollierten weiter engmaschig – auch per Hubschrauber.

Auch in den Regionen Mainz, Koblenz, Ludwigshafen und Trier blieb es zum Start ins Wochenende ruhig. Im Saarland war die Lage ebenfalls entspannt. «Nach jetzigem Kenntnisstand halten sich die Bürger an die vorgegebenen Beschränkungen», sagte ein Sprecher der Landespolizei in Saarbrücken am Nachmittag. Die Innenstädte seien leer. Es gebe nur ein mäßiges Aufkommen von Besuchern und keine herausragenden Einsätze.

INFEKTIONEN

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz hat sich am Samstag (Stand: 10.00 Uhr) auf 3627 erhöht. Sie lag damit 161 Fälle höher als am Vortag. Das meldete die Landesregierung in Mainz. Die Zahl der bestätigten Todesfälle mit einer Covid-19-Infektion erhöhte sich um drei auf 33. Im Saarland lagen zunächst keine neuen Zahlen vor. Am Freitag war die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus auf 1318 gestiegen. Stand 18.00 Uhr waren das 66 mehr als am Vortag. Die Zahl der bestätigten Todesfälle erhöhte sich um 4 auf 20.

REGELN FÜR WOCHENMÄRKTE

Wochenmärkte sind normalerweise beliebte Treffpunkte, es geht häufig eng zu am Fuß des Mainzer Doms oder in der Koblenzer Schlossstraße. Doch auch hier hat sich in Zeiten der Corona-Krise einiges geändert. In zahlreichen Städten in Rheinland-Pfalz müssen nun für einen besseren Schutz vor Infektionen größere Abstände zwischen den Marktständen eingehalten werden, und es sind noch weitere Vorgaben zu beachten. In der Regel würde sich an die Auflagen gehalten, heißt es aus den Kommunen.

TIPPS VON GLÜCKSFORSCHERIN

Angst und Traurigkeit – das sind in der Corona-Krise die Gefühle, die die Menschen nach Expertinnenmeinung vor allem bestimmen: «Dies liegt zum größten Teil daran, dass sie spüren, die Situation nicht mehr kontrollieren zu können», sagte Glücksforscherin Michaela Brohm-Badry von der Universität Trier. «Und dieser Kontrollverlust verstärkt die negativen Gefühle.» Umso wichtiger sei es jetzt, den Blick auf den «kleinen eigenen Bereich» zu lenken, den man noch steuern könne: «Es geht darum, sich um sich selbst und um andere zu kümmern», sagte die Professorin.

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