Ab Montag vielerorts Notbetreuung für Kinder

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Foto: dpa-Archiv

Die Zahl der bestätigten Coronafälle in Rheinland-Pfalz steigt weiter. Ab Montag sind Schulen und Kitas dicht. Es gibt aber Notbetreuung – vor allem für Kinder, deren Eltern bestimmte Berufe haben.

Angesichts der Schließung von Schulen und Kindertagesstätten ab Montag in Rheinland-Pfalz werden vielerorts Notbetreuungen für Kinder eingerichtet. Sie richten sich vor allem an Eltern, die in Berufen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Versorgung der Bevölkerung tätig sind und keine alternative Betreuung finden. Dazu zählen beispielsweise Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen und in der Pflege, von Polizei, Feuerwehr oder Ordnungsbehörden.

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle stieg in Rheinland-Pfalz auf 162 (Stand Samstag 11 Uhr). Die Kapazitäten für die Untersuchung von Proben auf das Virus Sars-CoV-2 im Institut für Hygiene und Infektionsschutz beim Landesuntersuchungsamt seien erhöht worden, teilte das Gesundheitsministerium am Samstag mit. Aktuell könnten dort täglich 120 Proben untersucht werden.

Die Notbetreuung für Kinder ab Montag werde in Trier beispielsweise von Kliniken und der Stadt eingerichtet, hieß es. In Ludwigshafen bietet sie die Stadt mit freien Trägern in den städtischen Kitas für Kinder an. Auch andere Kinder, deren Eltern keine andere Betreuung finden, könnten dorthin gebracht werden, teilte die Stadt mit.

Auch in Koblenz werde es Notgruppen für Kinder geben, deren Eltern in Bereichen arbeiten, die für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Versorgung notwendig seien, teilte die Stadt am Samstag mit. Die Gruppen sollten auf Anfrage eingerichtet werden, falls die Kinder nicht zuhause betreut werden könnten.

Andere Städte müssen die Notbetreuung in Kitas und Schulen zunächst noch planen und organisieren. Daher blieben zum Beispiel in Speyer am Montag alle Einrichtung noch komplett zu, teilte die Stadt mit.

In Rheinland-Pfalz sind ab Montag alle Kitas und Schulen bis zum Ende der Osterferien am 17. April geschlossen. Eltern werden gebeten, ihre Kinder – wenn möglich – nicht in die Schulen und Kindertagesstätten zu schicken. Es werde aber eine Notfallbetreuung eingerichtet, hatte die rheinland-pfälzische Landesregierung mitgeteilt.

Mit der Einschränkung von Veranstaltungen wegen der Coronakrise kommt auch das kulturelle Leben in Rheinland-Pfalz weitgehend zum Erliegen. Landesweit kündigten Theater an, ihren Spielbetrieb vorübergehend einzustellen: Das Staatstheater Mainz und das Theater im Pfalzbau in Ludwigshafen teilten mit, das gelte zunächst «bis auf Weiteres». Das Pfalztheater Kaiserslautern strich seine Vorstellungen bis zu 19. April, die Theater Koblenz und Trier bis zum 20. April.

Die Landesregierung hatte am Freitag in einem Maßnahmenpaket unter anderem alle Veranstaltungen mit mehr als 75 Teilnehmern untersagt, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) Rheinland-Pfalz teilte mit, alle GDKE-Veranstaltungen und -Führungen bis einschließlich 20. April würden verschoben. Dies bedeute auch, dass ausschließlich durch Führungen zu besuchende Liegenschaften des Landes geschlossen würden. Dazu zählten unter anderem das Schloss Stolzenfels, die Burg Sooneck und die Burg Pfalzgrafenstein.

Auch Behördengänge werden ab nächster Woche deutlich weniger werden. In Trier beispielsweise gibt es dann in drei Dienststellen nur noch Termine nach vorheriger Vereinbarung, teilte die Stadt mit. Viele Behördengänge könnten mittlerweile ohnehin komplett online erledigt werden, hieß es.

Auf online stellt auch das Bistum Trier um – zumindest bei der Sonntagsmesse im Trierer Dom mit Bischof Stephan Ackermann. Der für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Gottesdienst (10 Uhr) werde über das Internet live übertragen, teilte das Bistum Trier am Samstag mit. Der Stream könne über w www.bistum-trier.de verfolgt werden.

Kreativ zeigt sich auch das Bistum Speyer: Dort könne Katholiken ab Sonntag auch ohne Gottesdienst gemeinsam beten. In den Kirchen des Bistums würden dreimal am Tag die Kirchenglocken läuten – dann könnten sich Gläubige «zu einer bistumsweiten Gebetsgemeinschaft» verbinden, teilte der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann am Samstag mit. Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, haben die Bistümer Mainz, Speyer, Trier und Fulda ihre Gottesdienste eingestellt. Die Regelung soll bis Ende März, Anfang April gelten.

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