Busfahrer streiken: Blick geht Richtung nächste Woche

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Foto: dpa-Archiv

Bei Wind und Regen vergeblich auf den Bus warten – das dürfte einigen Rheinland-Pfälzern am Freitag passiert sein. Wieder legten Fahrer privater Busunternehmen ihre Arbeit nieder. Kommende Woche könnte Bewegung in den schwierigen Tarifkonflikt kommen.

Wenn der Bus nicht kommt: Rund 200 Fahrer privater Busfahrer in Teilen von Rheinland-Pfalz haben am Freitag gestreikt und damit ihre Forderung nach mehr Geld untermauert. Weil die Arbeitgeberseite kein nennenswert verbessertes Angebot vorgelegt habe, habe man vor dem für den 12. März vorgesehenen Runden Tisch im Mainzer Verkehrsministerium nochmal einen Stich setzen wollen, sagte der Verdi-Landesfachbereichsleiter Verkehr, Jürgen Jung.

Seinen Angaben zufolge wurden ab 3.30 Uhr am Freitagmorgen die Standorte Mainz, Ingelheim und Bacharach der DB Regio Bus Mitte GmbH, die Stadtbus Bad Kreuznach GmbH, die Moselbahn Verkehrsbetriebsgesellschaft in Bernkastel-Kues und die Scherer Reisen Omnibus Gesellschaft in Gemünden im Rhein-Hunsrück-Kreis bestreikt. Ausfallen sollten Busfahrten bis in den Abend hinein. Weil das Wetter schlecht gewesen sei und es vor Ort kaum Unterstellmöglichkeiten gegeben habe, seien die meisten Beschäftigten im Verlauf des Vormittags nach Hause gegangen und hätten nicht an den Standorten ausgeharrt, berichtete Jung.

Die Gewerkschaft fordert für die rund 9000 Beschäftigten der Branche unter anderem eine Durchbezahlung der Dienste, also auch der Pausenzeiten zwischen Fahrten, ein 13. Monatsgehalt, mehr Urlaubsgeld und höhere Zuschläge für Nacht-, Feiertags- und Wochenendarbeit. Neben privaten Busunternehmen betreffen die Tarifverhandlungen Speditionen, Logistikunternehmen sowie Kurier-, Express- und Postdienstleister, nicht allerdings die Deutsche Post AG.

Nachdem in Hessen eine Einigung für das private Busgewerbe erzielt worden war, forderte Verdi für Rheinland-Pfalz ein vergleichbares Angebot und setzte der Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe (VAV) Rheinland-Pfalz eine Frist bis zum 1. März. Laut Verdi liegt bisher nur ein Angebot vor, das hinter der Einigung in Hessen zurückbleibt. Die VAV war zunächst nicht zu erreichen.

Der Blick gehe nun in Richtung 12. März, sagte Jung. Dann werde auch darüber beraten, ob in Rheinland-Pfalz eine ähnliche Regelung wie der sogenannte ÖPNV-Index in Hessen komme. Der regelt, wie das Land den öffentlichen Nahverkehr bezuschusst und etwa Tarifsteigerungen teils ausgleicht. Die Politik müsse darüber nachdenken, welche Wertschätzung sie dem ÖPNV zukommen lasse, sagte Jung von Verdi. (dpa)

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