Mainzer Rosenmontagszug zeigt Trump als Kaiser Nero

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Boris Roessler // dpa

MAINZ. Der besorgte Blick auf Weltpolitik und die politische Entwicklung in Deutschland macht den Mainzer Rosenmontagszug in diesem Jahr zu einem bitterbösen Satire-Reigen. Der Mainzer Carneval-Verein (MCV) habe sich um eine ausgewogene Mischung von internationalen, nationalen und lokalen Themen bemüht, sagte am Dienstag Nikolaus Jackob vom Kreativkreis des Vereins.

Eine Figur von US-Präsident Donald Trump wird auf einem der zwölf Motivwagen als römischer Kaiser und Brandstifter Nero durch die Straßen rollen: Auf einer antiken Lyra twittert er sein Selbstlob in die Welt, in deren Brandherde er Öl gießt. Thematisiert werden auch die Protestbewegung in Hongkong, die «Freakshow des britischen Horrorclowns», Premierminister Boris Johnson, sowie deutsche Rüstungsexporte in die Türkei: Auf einem Panzer «made in Germany» sitzt Präsident Recep Tayyip Erdogan und wird beim Vorstoß nach Syrien vom russischen Präsidenten Wladimir Putin gesteuert.

Auf einem der Wagen zur Innenpolitik steht die Noch-CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer, die von einem Thüringer Zwerg gestoppt wird. 57 Zugnummern weiter agiert Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) als Totengräber der gescheiterten Ausländermaut: Das für die Maut ausgehobene Millionengrab schüttert er mit Geldscheinen zu.

Die diesjährige Kampagne begann in Mainz am Neujahrsmorgen mit einem Umzug von mehr als 1600 Gardisten und Musikern. Vor dem Höhepunkt am Rosenmontag kommt die Straßenfastnacht ab Donnerstag richtig auf Touren, wenn vor allem Mädchen und Frauen sich in Übernahme der rheinischen Karnevalstradition zur Weiberfastnacht treffen. Das Motto der aktuellen Kampagne steht im Zeichen der Herzlichkeit: «Humor ist Meenzer Lebensart, mit Herz und Toleranz gepaart.»

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