«Weltraum-Hefe» wartet bei minus 80 Grad auf Verwendung

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NEUSTADT. Gut sechs Monate nach ihrem Flug in einer Forschungsrakete ins All wartet die Pfälzer «Weltraum-Hefe» bei minus 80 Grad Celsius auf ihre mögliche weitere Verwendung. «Die Hefe befindet sich in unserer Kyrosammlung und kann bei Bedarf wieder vermehrt werden – aber nur zu Forschungszwecken, da die Eigentumsrechte beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln liegen», sagte Dominik Rödel vom BierProjekt in Landau.

Für ihn sei das Projekt «die emotionalste Arbeit des Jahres» gewesen, sagte Rödel. «Mitarbeit bei Raumfahrt ist die Erfüllung eines Kindheitstraums.» Für das BierProjekt allerdings sei es unbezahlte Arbeit gewesen. «Aus Unternehmenssicht gab es viele andere Projekte, die betriebswirtschaftlich wichtiger waren.»

Die Mikrobiologin Friederike Rex bekräftigte, dass der Raumflug keinen Einfluss auf die Hefezellen hatte und diese grundsätzlich für die Versorgung von Raumfahrern mit Vitamin B12 genutzt werden können. Zellen seien nach dem Flug zur Wein- und Bierbereitung eingesetzt worden – mehr als 300 Tester hätten bezüglich Geruch und Geschmack keinen deutlichen Unterschied zu anderen Getränken festgestellt, sagte die Expertin vom Institut für Weinbau und Oenologie des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz in Neustadt.

Die Rakete war am 13. Juni in Schweden unter der Leitung von Jens Hauslage vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) kurz ins All geflogen. Die Wissenschaftler wollen wissen, ob Hefe in der Schwerelosigkeit B12 bilden kann – das Vitamin ist für Raumfahrer wichtig. Normal nehmen Menschen auf der Erde es etwa mit Fleisch auf, aber bei längeren Aufenthalten im All sind Alternativen nötig.

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