Schreckliche Misshandlungs-Vorwürfe: Ermittlungen in Wohnheim in der Eifel nach Todesfall

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dpa-Archiv

BAAR-WANDERATH. Die laufenden Ermittlungen wegen Misshandlungsvorwürfen in einem Wohnheim in Baar-Wanderath in der Eifel beziehen sich auch auf einen Todesfall.

Die Ermittlungen wegen mutmaßlicher Freiheitsberaubung und Körperverletzung gegen eine 49-Jährige und einen 62-Jährigen dauerten an und erstreckten sich auch auf den Tod einer Frau, teilte die Staatsanwaltschaft Koblenz am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit. Zuvor hatte das RTL-Magazin «Extra» (Sendedatum: Montag, 2.12.) berichtet, die 28-Jährige sei im März 2016 unter ominösen Umständen gestorben.

Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz erklärte, sind Gegenstand der Ermittlungen «uns in den eidesstattlichen Versicherungen zur Kenntnis gebrachte Beobachtungen von ehemaligen Bewohnern und Mitarbeiter/innen der Einrichtung Case Project» im Kreis Mayen-Koblenz. Die beschuldigten zwei früheren Bediensteten hätten sich noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Case Projekt gab dpa keine Stellungnahme zu dem Todesfall – der Träger verwies auf die Staatsanwaltschaft.

Das «Team Wallraff» hatte bereits im März 2019 im RTL-Fernsehen über Maßnahmen wie Essensentzug in dem Wohnheim für psychisch Kranke berichtet. Auch seien Zwangsaufenthalte in einem sogenannten Deeskalationsraum ohne Tageslicht und Toilette angeordnet worden. Wegen dieser früheren Vorwürfe betreut die Einrichtung nach eigenen Angaben inzwischen keine Jugendlichen mehr, sondern nur noch rund 30 Erwachsene.

Gemäß den aktuellen Recherchen des RTL-Magazins hatte die gestorbene 28-Jährige zuvor krank gewirkt. Laut einem Mitarbeiter habe die damalige Heimleiterin sie eine Simulantin genannt, ihr ein Glas Wasser verweigert und sie im Deeskalationsraum eingeschlossen. Später sei sie Zeugen zufolge bewegungslos herausgezogen worden und gestorben – nach Angaben der Einrichtung eines natürlichen Todes. Zu blauen Flecken sei gesagt worden, die junge Frau sei die Treppe heruntergefallen.

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