Georgsbrunnen auf dem Trierer Kornmarkt erstrahlt in frischem Glanz

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OB Wolfram Leibe (5. v. r.), Dezernent Andreas Ludwig (4. v. r.) und der Vorsitzende der Trier-Gesellschaft Karlheinz Scheurer (Mitte), freuen sich mit weiteren Beteiligten, dass mit 10.000 Euro Unterstützung der Trier-Gesellschaft der Georgsbrunnen restauriert werden konnte. Foto: Presseamt Trier

TRIER. Nachdem am Georgsbrunnen auf dem Kornmarkt im Frühjahr Schmutz und Moos entfernt wurden, kamen abgeblätterte Farbstellen und Schäden an Fugen und Gestein zum Vorschein. Folglich restaurierten Fachleute der Firma Hött das knapp elf Meter hohe Bauwerk.

Finanziell unterstützte die Trier-Gesellschaft die Stadt mit 10.000 Euro bei der Restaurierung, die insgesamt 22.000 Euro kostete. Bei der gemeinsamen Begutachtung des sanierten Brunnens hob OB Wolfram Leibe das gesellschaftliche Engagement der Trier-Gesellschaft hervor. Zudem würdigte er die hohe handwerkliche Kunst, mit der der Brunnen restauriert wurde.

Besonders herausfordernd, erläuterte Malermeister und Geschäftsführer Nicolas Hött, seien während der vierwöchigen Arbeiten die Marmorierungen und die Goldelemente gewesen. Hierfür war Martin Esch verantwortlich, der bereits das Marktkreuz und den Pranger in der Brotstraße restaurierte. Dennoch: „So ein Bauwerk zu restaurieren ist schon immer noch etwas Besonderes“, sagte er. Bei der Farbe für den Brunnen wurde vor allem darauf geachtet, dass sie lichtbeständig ist. Hött geht davon aus, dass sie – bei regelmäßiger Reinigung – über 20 Jahre ansehnlich ist. Karlheinz Scheurer, Vorsitzender der Trier-Gesellschaft, freute sich, dass der Brunnen nun wieder in „schönem Glanz“ erstrahlt.

Die erste offizielle Erwähnung des Georgsbrunnen findet sich im Jahr 1746 als die Trierer Stadtväter beschlossen, ihrem Landesherrn und Kurfürsten Franz Georg Graf von Schönborn zu Ehren einen Brunnen zu errichten. 1751 wurde er dann in einem feierlichen Akt den Trierern präsentiert. Diese hatten das neue Bauwerk so gern, dass einige Zeitgenossen Steinmetzstücke klauten und sogar Bleiplatten aus dem Brunnentrog entfernten.

Die Politik reagierte darauf mit einem mannshohen Eisengitter, das rund um den Brunnen errichtet wurde und die Langfinger davon abhalten sollte, weiter Hand an das Bauwerk anzulegen. Erst 1907 wurde das schwarze Eisengitter wieder entfernt. Während des Zweiten Weltkriegs verhinderte eine Haube über dem Brunnen die völlige Zerstörung – in einer Nacht des Jahres 1944 wurde er jedoch getroffen und teilweise zerstört. Erst 1958 verhalfen die Denkmalschützer dem Georgsbrunnen wieder zu altem Glanz – nachdem sie zuvor drei Jahre lang Bruchstücke gesichtet, sortiert und diese wieder zusammengesetzt hatten.

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