Dom „Kristallnacht“ statt Synagoge: Protest gegen Antisemitismus bei Google Maps

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Foto: dpa-Archiv

MAINZ/SPEYER. Der rheinland-pfälzische Antisemitismusbeauftragte Dieter Burgard hat einen Eintrag bei Google Maps scharf kritisiert. Anstelle der Beith-Schalom-Synagoge in Speyer sei vorübergehend der Dom zu sehen gewesen und die Adresse «Kristallnacht», teilte die Staatskanzlei am Donnerstag in Mainz mit.

«Dass die nationalsozialistische Bezeichnung „Kristallnacht“ offenbar ungeprüft Eingang in Google Maps fand, ist nicht zu akzeptieren», habe Burgard Google Germany in einem Brief geschrieben. Den Vorgang bewerte er als antisemitische Tat, die strafrechtlich zu prüfen sei. Er werde sein Schreiben daher auch an die Staatsanwaltschaft weiterleiten.

«Antisemitismus sowie Hetze gegen jüdische Bürgerinnen und Bürger hat im Internet schon jetzt ein unerträgliches Maß angenommen. Sie als Betreiber einer der größten Internetdienste dürfen so etwas nicht zulassen», zitiert die Staatskanzlei aus dem Brief. «Antisemitische Beleidigungen, Verfälschungen und Verschwörungstheorien müssen auch im Internet aktiv bekämpft werden. Denn es ist eine Kampfansage an unsere Grundwerte, wenn Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens unter uns verunsichert leben müssen.»

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