FRANKENTHAL. Wegen der Misshandlung seiner Kinder hat das Landgericht Frankenthal einen 49-Jährigen am Freitag zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, zudem wegen Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung. «Allerdings hat die Kammer drei Monate als bereits vollstreckt anerkannt», teilte ein Gerichtssprecher mit. Der Grund: Die Anklage sei 2017 erhoben, aber erst 2019 verhandelt und abgeschlossen worden.
«Der Angeklagte hat nach Auffassung der Kammer ein „demütigendes ritualisiertes Bestrafungssystem“ gegenüber seinen damals zwischen 7 und 14 Jahren alten Kindern aufgebaut.» Dieses System sei vier Jahre lang aufrecht erhalten worden. Der Mann habe seine Kinder wiederholt mit verschiedenen Gegenständen wie einem nassen Handtuch, mit einem Alu-Lineal oder einer Holzlatte geschlagen. In zwei Fällen hätten die Kinder Milch beziehungsweise eine Mischung aus Milch und Öl bis zum Erbrechen trinken müssen.
Bei der Verteilung sei es um mindestens 30 einzelne Vorwürfe aus den Jahren 2007 bis 2010 gegangen. Der Angeklagte habe die Taten im Laufe des Prozess zum größten Teil eingeräumt, die sich im Familienhaus im Leininger Land abspielten.
Laut Sprecher hatte die Ex-Ehefrau des Verurteilten den Mann erstmals 2015 angezeigt. Sie gab dabei auch an, von dem 49-Jährigen vergewaltigt worden zu sein. Von diesem Vorwurf sprach das Gericht 49-Jährigen wegen mangelnder Beweise frei.
Die Staatsanwältin hatte eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten beantragt, der Verteidiger zwei Jahre auf Bewährung. Ob das Urteil akzeptiert wird, war zunächst nicht bekannt.