Junge Menschen beginnen einjährigen Freiwilligendienst im Bistum Trier

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TRIER. Rund 200 Jugendliche, junge Frauen und Männer aus dem Bistum Trier haben am 1. August gemeinsam mit Jugendpfarrer Christian Heinz den Start in ihren Freiwilligendienst mit einem Entsendegottesdienst unter dem Motto „Shine a light“ im Trierer Dom gefeiert. Sie werden entweder ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) in unterschiedlichen sozialen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen, Kliniken, Alten- und Pflegeheimen oder der Behindertenhilfe in Rheinland-Pfalz und im Saarland absolvieren. Begleitet werden sie dabei von den Sozialen Lerndiensten im Bistum Trier und der Marienhaus Holding GmbH Waldbreitbach.

Ganz im Sinne des diesjährigen Mottos Shine a light! – Wirf ein Licht! wünschte Jugendpfarrer Christian Heinz den Freiwilligen „erhellende Momente und erhellende Erfahrungen“ im kommenden Jahr. „Licht ist dazu da, sich selbst und den Mitmenschen zu sehen.“ Es ginge darum, selbst ein Licht für diese Welt zu sein – aber nicht, um bewundert zu werden, sondern damit auch andere an diesem Licht teilhaben könnten, erklärte er mit Bezug auf das Evangelium nach Matthäus. „Oft reicht es aus, einfach für den Anderen da zu sein. Und genau das werdet ihr in den nächsten Monaten eures Dienstes erfahren. Ihr werdet erleben, dass andere zu euch kommen und sagen: ‚Du bist ein Lichtblick für mich‘. Ich wünsche Euch, dass ihr erkennt, dass jeder Mensch, auch wenn er euch zunächst schwierig oder komisch vorkommt, ebenso wie ihr dieses Leuchten in sich trägt.“

Das unterstrichen auch Peter Nilles, Leiter der Sozialen Lerndienste im Bistum Trier, und Hans-Josef Börsch, Leiter der Freiwilligendienste beim Träger Marienhaus Holding bei ihrer Begrüßung im vollbesetzten Dom. „Jesus ist das Licht der Welt und macht uns ein Angebot“, so Nilles. „Denn wer so lebt wie er, wird ein leuchtendes Leben führen.“ Der Freiwilligendienst sei die Chance, für andere da zu sein und sich inspirieren zu lassen, „andere strahlen zu lassen und selbst zu strahlen. Dabei wollen wir euch unterstützen“, ergänzte Börsch.

Joanne Morosini aus Waldbreitbach hat gerade ihren Hauptschulabschluss gemacht und wird ihren Freiwilligendienst im Seniorenzentrum Sankt Pantaleon in Unkel absolvieren. Pflegerische Tätigkeiten sind ihr nicht fremd, denn ihre Mutter arbeitet in der Behindertenpflege – und dabei hat sie ihr schon oft über die Schulter geschaut. „Das hat mir ziemlich gut gefallen. Das Schönste ist, wenn die Menschen sich freuen und merken, dass jemand für sie da ist. Das macht mich einfach glücklich!“ Ihr Plan für die Zukunft ist schon ziemlich präzise: Zuerst möchte sie eine Ausbildung zur Altenpflegehelferin machen und danach, „wenn alles gut klappt“, die Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin.

Die 19-jährige Lea Broos aus Bitburg wird ihr FSJ an der Grundschule Bitburg absolvieren. Danach möchte sie Grundschullehramt studieren, ist sich aber noch nicht hundertprozentig sicher. Deshalb nutzt sie den Freiwilligendienst, um „in den Beruf reinzuschnuppern und zu überlegen, ob das wirklich das Richtige für mich ist“. Erfahrung in der Kinderbetreuung hat sie bereits, denn sie arbeitete neben der Schule immer mal wieder als Babysitter.

Für Andreas Fischbach aus Wellen bei Konz beginnt jetzt eine spannende Zeit auf der orthopädischen Station im Mutterhaus Mitte Trier. Er kommt frisch von der Waldorfschule und freut sich auf den neuen Lebensabschnitt. „Anfangs wird die Umstellung von Schule auf FSJ sicherlich komisch sein, aber ich werde mich sicher bestimmt schnell einleben.“

Lara-Jane Zepuntke (23) aus Linz weiß schon genau, was sie in den kommenden Monaten erwartet. Sie wird alle Abteilungen und Gruppen in der Behindertenwerkstatt Sankt Katharinen durchlaufen und auch pflegerische Tätigkeiten wie Toilettengänge übernehmen. „Ich wollte eigentlich ein FSJ im Tierheim machen, habe dann aber eine Broschüre in der Zeitung gesehen und mich entschieden, in der Behindertenwerkstatt Sankt Katharinen.“ Später möchte sie eine Ausbildung machen oder Biochemie und Neurowissenschaften studieren.

Susanne Heuser steht mit Krücken und geschientem Bein vor dem Dom, vor gerade mal zwei Wochen wurde sie operiert. Motiviert für ihren Einsatz im Else-Meurer-Haus in Neuwied ist sie trotzdem: „Ich freue mich am meisten auf den Austausch mit den vielen verschiedenen Leuten dort, vom Rollstuhlfahrer bis zum Menschen mit Down-Syndrom. Später möchte die 19-Jährige Schauspiel studieren und Theaterpädagogin werden.
Weitere Informationen zum Freiwilligen Sozialen Jahr und Bundesfreiwilligendienst gibt es bei den Sozialen Lerndiensten im Bistum Trier, Dietrichstr. 30 a, 54290 Trier, Tel.: 0651-993796-300, E-Mail: [email protected] und im Internet unter www.soziale-lerndienste.de.  

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