Zunahme bei privater Verschuldung in der Region Trier hält an

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TRIER. Die Creditreform Gesellschaften haben auch in diesem Jahr wieder die Verschuldungssituation der über 18 jährigen Privatpersonen in Deutschland unter die Lupe genommen. Auch in der Region Trier wurden die Ergebnisse mit den Vorjahresdaten verglichen.

Die Überschuldung von Privatpersonen in Deutschland ist seit 2014 zum fünften Mal in Folge angestiegen. Auch in der Region Trier ist die Überschuldungsquote dem Trend folgend wieder gestiegen.

Absoluter Spitzenreiter ist weiterhin das Postleitzahlengebiet 54611 (Hallschlag/Scheid in der Vulkaneifel) mit 15,48 % (Vorjahr 15,64 %).

Mit einer Schuldnerquote von 10,52 % (Vorjahr 9,94 %) liegt die Stadt Trier weiterhin über der Zehnprozentmarke und damit bundesweit auf Platz 356. Hier wirkt sich auch die Funktion als Oberzentrum für die Region aus.

In allen Trierer Stadtteilen (nach Postleitzahlen) ist die Verschuldungsquote im Vergleich zu vergangenem Jahr weiterhin gestiegen: in den PLZ-Gebieten 54292 Trier (Trier-Nord, Ruwer, Eitelsbach) ist mit 12,85 % (Vorjahr 11,10 %), 54293 Trier (Ehrang, Biewer, Pallien, Pfalzel, Quint, Trier-West) mit 13,09 % (Vorjahr 12,38 %) und 54294 Trier (Euren, Oberkirch, Pallien, Trier-Süd, Trier-West, Weismark-Feyen, Zewen) mit 13,91 % (Vorjahr 13,80%) ist ein leichter Anstieg zu vermelden.

Auch in allen fünf Landkreisen der Region Trier sind die Verschuldungsquoten, wenn auch auf niedrigem Niveau, leicht gestiegen. Positiver Spitzenreiter in der Region ist weiterhin der Kreis Trier-Saarburg mit 6,64 % gegenüber 6,60 % im Vorjahr, der im bundesweiten Ranking der Kreise auf Rang 51 liegt. Danach folgen der Eifelkreis Bitburg-Prüm mit 8,45 % (8,15 % im Vorjahr), der Kreis Bernkastel-Wittlich (8,49 % zu 8,36 %) und der Vulkaneifelkreis Daun (8,58 % zu 8,52 %).

Hermeskeil mit 12,71 %, Jünkerath mit 12,20 % und auch Wittlich (10,80%) liegen weiterhin seit Jahren über der Zehnprozentmarke. In Bitburg beträgt die aktuelle Quote 9,61 %, in Daun 9,77 % und Konz 7,57 %.

Die geringsten Schuldnerquoten haben in diesem Jahr Newel mit 4,17 % und Tawern mit 4,23 %. Auf den weiteren Plätzen folgenden Zeltingen-Rachtig mit 4,38 %, Pluwig mit 4,53 % und Föhren mit 4,67 %.

Von den insgesamt 114 Postleitzahlengebieten in der Region Trier haben sich insgesamt 39 in der Schuldnerquote leicht verschlechtert.

Nicht nur Arbeitslosigkeit, Scheidung, Krankheit und gescheiterte Selbständigkeit, sondern auch eine unwirtschaftliche Haushaltsführung, z.B. Urlaub auf Kredit, führen zum wirtschaftlichen Aus von Verbrauchern. Darüber hinaus führen die stark gestiegenen Immobilienpreise und stetig steigende Mieten zu einer starken Minderung des verfügbaren Haushaltseinkommens und somit hohen Verschuldungsquoten. Ein mittelfristiger Zinsanstieg könnte die Situation weiter verschärfen.

„Armut im Alter“ ist zwar insgesamt noch ein Randthema auf geringem Niveau, steigt aber überproportional an. In der ältesten Schuldnergruppe beträgt die Quote rund 2,04 %. Derzeit müssen bundesweit rund 260.000 Menschen ab 70 Jahren als überschuldet eingestuft werden (+ 69.000 Fälle). Wie rapide die Überschuldung im Alter zunimmt, zeigt der Zuwachs alleine in den letzten beiden Jahren. Bei den über 70-Jährigen beträgt er 35,6 %, bei den 60-69-Jährigen nur 6,5 %. Der Anstieg der arbeitenden Bevölkerung im Rentenalter ist ein Hinweis dafür dass die Rente in vielen Fällen nicht ausreicht.

Positive Signale gibt es in der Gruppe der unter 30 Jährigen. Ein deutlicher Rückgang (- 2,23 %) unter den überschuldeten Verbrauchern ist festzustellen.

Die Auswertung zeigt ebenfalls einen Zusammenhang mit der Schulbildung. Bei Personen ohne jeglichen Schulabschluss (12,31 %) ist das Risiko in eine Überschuldung zu geraten höher, als bei Menschen mit Fachhochschulreife (8,27 %) oder Abitur (8,53 %).

Für die nahe Zukunft ist angesichts sich mittelfristig eintrübender konjunktureller Rahmenbedingungen eher mit einer Verschärfung der privaten Überschuldungslage in Deutschland zu rechnen. Es kann daher von einer weiteren Zunahme der Überschuldungszahlen in Deutschland ausgegangen werden.

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