Rheinland-Pfalz will für mehr Organspenden sorgen

Bundesweit gab es zuletzt weniger Organspenden, in Rheinland-Pfalz ist der Trend gestoppt. Doch damit genug Spenden zusammenkommen, will die Regierung die Beauftragten dafür an den Kliniken stärken.

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MAINZ. Die rheinland-pfälzische Ampel-Regierung will dafür sorgen, dass mehr Menschen Organe spenden. Das Kabinett verabschiedete am Dienstag in Mainz eine Gesetzesnovelle, mit der die Transplantationsbeauftragten in den Krankenhäusern gestärkt werden sollen.

Das sind Ärzte, die in ihren Häusern nach einer Schulung die Entnahme von Organen organisieren und die Angehörigen betreuen. Künftig sollen sie in der Regel Ärzte mit Fachausbildung sein. Landesweit gab es zuletzt 109 Transplantationsbeauftragte.

Gegen den Bundestrend waren im vergangenen Jahr mehr Organe als im Jahr zuvor gespendet worden – die Zahl stieg von 124 auf 137. Die Zahl der Spender blieb mit 38 gleich.

«Immer noch warten zu viele Menschen auf Organe», sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Sie setzt aber weiter auf Freiwilligkeit: Es gehe um eine Gewissensentscheidung.

Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) erklärte: «Es ist wichtig, die Menschen für das Thema Organspende zu sensibilisieren und sie umfassend aufzuklären, so dass sie bereit sind, ihre Entscheidung zu Lebzeiten in einem Organspendeausweis festzulegen.» Die Krankenhäuser, in denen schon Organe gespendet werden, sollten mit dem Gesetz unterstützt werden. Die Kliniken, die sich bisher nicht beteiligen, sollen sich in den Spendeprozess einbringen. Seit 2014 bekommen Krankenhäuser einen Zuschuss von den Krankenkassen, um die Transplantationsbeauftragten zu finanzieren. Ein Beauftragter pro Krankenhaus ist Pflicht.

Die CDU-Landtagsopposition forderte von der Landesregierung, dass sich die Transplantationsbeauftragten regelmäßig fortbilden und spezifische Kenntnisse vorweisen müssten. Dies habe die Fraktion bereits 2017 gefordert, erklärte Gesundheitspolitiker Peter Enders.

(dpa/lrs. – News)

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