Hilfe für trauernde Kinder: Ehrenamtliche Trauergruppe „Lacrima“ unterstützt Kinder und Jugendliche

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Das ehrenamtliche Team von Lacrima hat ein Händchen für die Arbeit mit trauernden Kindern und Jugendlichen. Manchmal helfen Puppen dabei, um Zugang auch schon zu den Jüngsten zu bekommen. Von links nach rechts: Agnès Schmalen-Peters, Jeanette Henseler, Manuela Ballmann, Christina Faber, Isabella Arncken.

TRIER. Alle 14 Tage lädt die neu gegründete Initiative „Lacrima“ (lateinisch Träne) Kinder und Jugendliche ein, die einen ihnen wichtigen Menschen verloren haben.

Bei den kostenlosen Zusammenkünften in den Räumen der Johanniter-Unfall-Hilfe, in der Trierer Loebstraße 15, können die jungen Leute unter ihresgleichen Trauer, aber auch alle anderen Gefühle, zulassen. „Ziel ist, mit unseren Gruppentreffen Halt und Hilfe zu geben – auch für die Angehörigen“, erklärt Diplom-Psychologin Isabella Arncken, die das Projekt im Regionalverband Trier-Mosel leitet.

Vier Ehrenamtliche mit eigener Trauererfahrung und persönlicher Eignung haben sich seit dem Frühjahr zusammengefunden und in mehreren mehrtägigen Seminaren auf die gemeinsame Trauerbegleitung an der Seite der Psychologin vorbereitet. „Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch die parallele Arbeit mit den Angehörigen, die selbst den Verlust zu verkraften haben und die Reaktionen der Kinder häufig nicht verstehen. Daher findet zeitgleich zu den Kindertrauergruppen auch ein angeleitetes Gruppenangebot für die Angehörigen statt.“, erläutert Arncken.

Interessenten sollten sich gern per Mail an [email protected] oder telefonisch über die zentrale Trierer Rufnummer der Johanniter 0651/270900 mit der Lacrima-Leiterin Isabella Arncken in Verbindung setzen.

Kindertrauer verstehen

„Oft ist es so, dass junge Menschen, die um einen verstorbenen Angehörigen oder Freund trauern, sich allein gelassen, traurig, unverstanden und schuldig fühlen – auch wenn sie es nicht offen zeigen“, erklärt Jeanette Henseler, die hauptberuflich als Mediatorin und psychologische Beraterin tätig ist und ehrenamtlich bei Lacrima mitarbeitet: Manchmal unterdrücke das Kind seine Wut über sich selbst und die Welt, ziehe sich stattdessen zurück, weil es seinen Eltern nicht zusätzlich zur Last fallen möchte. „Je nach der Beziehung zum Verstorbenen ist das kindliche Bedürfnis nach Sicherheit, Geborgenheit und Zärtlichkeit aber unter Umständen aufs Äußerste bedroht“, warnt sie. Auch wenn der junge Mensch sich den Bezugspersonen gegenüber zurückzieht, kann in der Gruppe das Thema Tod offen angesprochen werden – zusammen mit Gleichaltrigen, die Ähnliches durchmachen.
„Lacrima“-Gruppen der Johanniter haben sich bereits seit zehn Jahren und mittlerweile an rund einem Dutzend Orten deutschlandweit bewährt.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist eine der größten Hilfsorganisationen Europas. In der Region Trier-Mosel ist sie mit knapp 200 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern in verschiedensten gemeinnützigen Bereichen tätig. Das Spektrum reicht dabei von Jugendhilfe und Sozialstation über mobile Alten- und Krankenpflege, Fahr- und Essensdienste, Hausnotruf bis hin zu Flüchtlingsarbeit und Ausbildungsangeboten für Erste Hilfe.

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