Kurfürstliches Palais – Dachsanierung geht weiter

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TRIER. Mit der Sanierung der zur Straße hin gelegenen Dächer auf dem Nord- und Ostflügel hat der zweite und letzte Teil der umfassenden Dachsanierung am Kurfürstlichen Palais in Trier begonnen.

In den Jahren zuvor hat der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (Landesbetrieb LBB) die Dächer an der Hofseite sowie die Fassaden grundlegend instand gesetzt. Die Fertigstellung ist bis Ende 2017 vorgesehen. Dann zeigt sich das Baudenkmal, Dienstsitz der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), rundum in neuem Glanz.

Die Gesamtbaukosten für die Dachsanierung in Naturschiefer belaufen sich am Ende voraussichtlich auf 1,45 Mio. Euro. Mit der Stellung des Arbeits- und Schutzgerüstes wurde am Ostflügel bei der Tiefgarageneinfahrt in der zweiten Märzwoche begonnen. Nach Abschluss der Dacheindeckungsarbeiten an diesem Flügel schließen sich die Arbeiten am Nordflügel zum Willy- Brandt-Platz an. Die Traufe des Gebäudes befindet sich in 16 Metern Höhe, der First des Mansarddaches in 25 Metern. Wichtig für die Arbeiter ist das Fanggerüst auf der obersten Gerüstebene. Passanten werden vor herabfallenden Teilen durch Netze und Folien sowie einen Bauzaun im jeweiligen Arbeitsbereich geschützt.

Zunächst wird die alte Schieferdeckung abgenommen. Dann werden die Dachflächen mit 24 Millimeter dicken Fichtenholzbrettern neu verschalt und mit sechs bis acht Millimeter starken Naturschieferplatten neu eingedeckt. Eine Naturschieferdeckung hat eine Lebensdauer von circa 100 Jahren. Sie ist aufwändiger und teurer als eine Tonziegeleindeckung, aber im Umfeld des Renaissance- und Rokokobaues aus Gründen des Denkmalschutzes geboten. Besondere Sorgfalt gilt den Details. Hohes Können erfordert die historisch korrekte Deckung von 25 Dachgauben sowie deren Übergängen zur übrigen Dachfläche. Die Gaubenfenster werden gegen neue ausgetauscht.

Der gesamte Dachsanierungszyklus wurde in vier Abschnitte mit vier öffentlichen Ausschreibungen aufgeteilt. Dadurch konnten mehrere Dachdeckerfirmen zum Zuge kommen.

Bisher konnten die Sanierungsarbeiten so durchgeführt werden, dass die Arbeit der ADD nicht beeinträchtigt wurde. Immerhin befinden sich Büros im ausgebauten Dachgeschoss. „Wir hoffen und tun alles dafür, dass dies auch weiterhin so bleibt“, so der Trierer LBB-Projektleiter Ralf Schütz. ADD-Präsident Thomas Linnertz sagt: „Unser Alltagsgeschäft ist dadurch nicht beeinträchtigt. Auch das werden wir gut überstehen und freuen uns, dass am Jahresende alles neu und fertig ist. Wir sind stolz, in diesem historischen und stadtbildprägenden Gebäude arbeiten zu dürfen und freuen uns, dass der LBB dieses Denkmal auch zum Wohle der Stadt entsprechend erhält.“

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