Bischof Ackermann stellt Konzept gegen Langzeitarbeitslosigkeit vor

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TRIER / BERLIN. Weg von befristeten Maßnahmen hin zu einer dauerhaften öffentlichen Förderung: Das sieht ein neues Konzept gegen Langzeitarbeitslosigkeit vor, das der Trierer Bischof Stephan Ackermann am Donnerstag in Berlin vorgestellt hat.

Statt „Hartz IV“ plus Ausgaben für Eingliederungsmaßnahmen zu zahlen, sollten bei einer Beschäftigung von Betroffenen zum Mindestlohn 60 Prozent der Lohnkosten auf Dauer öffentlich gefördert werden.

Es gebe bundesweit rund eine Million Arbeitslose, die länger als ein Jahr ohne Arbeit seien. Rechnet man Familien dazu, seien mehr als zwei Millionen Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Immer wieder seien in den vergangenen Jahren Programme aufgelegt worden, die „an dieser Größenordnung nichts ändern“ konnten. „Als Kirche können wir uns mit dieser massenhaften, kaum wahrgenommenen Tragödie nicht abfinden“, sagte Ackermann. Er forderte „neue Grundsätze“.

Diese hat nun die „Aktion Arbeit“ im Bistum Trier erarbeitet. Nach Angaben des Bischöflichen Beauftragten für die Aktion, Hans Günther Ullrich, würde die Umsetzung des Konzepts eine jährliche Ersparnis von 4,5 Milliarden Euro bedeuten. Die Segmentierung in einen ersten, zweiten und dritten Arbeitsmarkt werde aufgelöst – alle würden zu regulären Arbeitnehmern. Die Aktion Arbeit schlägt vor, mit mehreren dreijährigen regionalen Modellprojekten zu beginnen. Die Solidaritätsaktion für Arbeitslose im Bistum Trier setzt sich seit über 30 Jahren für Langzeitarbeitslose ein.

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