REGION TRIER. Nicht nur für Eichenbäume ist die „Eichenprozessionsspinner“-Raupe eine jährliche Gefahr. Sie stellen auch eine teils massive Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier da. In den letzten Tagen sind vielerorts die Raupen, die zum Schmetterling werden, geschlüpft und gesichtet worden und der Nachwuchs ist gefährlich „gekleidet“.
Die Raupe stellt auch durchaus eine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung dar. Die sehr feinen Brennhaare der Raupe können starke allergische Reaktionen auf der Haut und in den Atemwegen von Menschen und Tieren auslösen. Dies kann sogar lebensbedrohend werden.
Jeden Abend die gleiche Prozession: Die Schmetterlingsraupen sammeln sich und begeben sich im Gänsemarsch auf Nahrungssuche. Mal wandern sie in kleiner Formation, mal in einer mehrreihigen und bis zu zehn Meter langen Schlange an Eichen empor, fallen über die Blätter her und fressen sie bis auf die „Adern“ kahl. Ganze Bäume können sie so in kurzer Zeit entlauben. Manches derart geschwächte Gehölz geht zugrunde, wenn ihm zusätzlich Mehltau, andere Schadinsekten, Spätfrost oder Dürre zusetzen.
So neugierig das Naturphänomen macht – die Raupen sollte man weder aus der Nähe betrachten noch sie berühren. Denn der Eichenprozessionsspinner kann auch für Menschen recht unangenehm werden. Ab dem dritten von sechs Larvenstadien besitzen die Tiere Härchen mit mehreren Spitzen, die in die Haut eindringen und sogar in die Augen und in die Atemwege gelangen können.
Eine direkte Berührung mit den Raupen muss dafür gar nicht zwingend erfolgen. Die winzigen Härchen verbreiten sich nämlich auch durch die Luft. Durch Widerhaken können sich die Haare leicht in der Haut festsetzen.
Das darin enthaltene Nesselgift Thaumetopoein kann innerhalb kürzester Zeit starke Rötungen, Quaddeln und Pusteln hervorrufen. Der Juckreiz ist meist unerträglich, sodass viele Betroffenen einen Arzt aufsuchen. Der Ausschlag klingt allerdings, auch ohne Behandlung, nach zwei Wochen in der Regel wieder ab.
Beim Einatmen der giften Härchen können auch Mund- und Nasenschleimhaut gereizt werden, was im schlimmsten Fall zu schmerzhaften Husten bis hin zu Asthma führen kann. Das Gift kann auch Schwindel, Müdigkeit, Bindehautenzündung und in Einzelfällen sogar allergische Schockreaktionen auslösen.
Wichtig ist es also die graublauen, auch teilweise auch graugelben Raupen nicht zu berühren.
Auch Hunde sollten, insbesondere weil dieses Jahr die Baumblüte früher beginnt, im März bis circa in den Mai hinein von Eichen ferngehalten werden. Denn für die Vierbeiner kann eine solche Begegnung sogar tödlich enden.
Was die Raupe mit ihren bis zu 600.000 Nesselgift-Haaren anrichten kann zeigt auch ein Post bei Facebook:
Es ist wieder soweit. Erste Prozesionsspinner wurden bereits gesichtet. Eine Begegnung mit diesen mühsamen…
Posted by Tierschutzverein Oberwallis on Montag, 27. Februar 2017