Handball WM in Trier – So plant Trier das Sportereignis

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Ex-Mieze Svenja Huber spielt jetzt für den Thüringer HC. Hier ist sie im Nationaltrikot zu sehen.

TRIER.Rund ein Jahr vor der Frauen-Weltmeisterschaft ist das Test-Länderspiel Deutschland gegen Schweden am 27. November der Auftakt der Bewerbung für das Großereignis.

Vom 2. bis 8. Dezember 2017 kommt die Handballwelt nach Trier – und rund ein Jahr zuvor findet der offizielle Startschuss für die Frauen-Handball-Weltmeisterschaft mit einem Länderspiel in Trier statt. Am 27. November (Anwurf: 15 Uhr) treffen die deutschen Frauen in der Arena in ihrem letzten EM-Test auf Europameisterschafts-Gastgeber Schweden. Und diese Partie will das lokale WM-Organisationskomitee um
Arena-Geschäftsführer Wolfgang Esser und Triers Sportdezernent Andreas Ludwig nutzen, um Vorfreude auf die Weltmeisterschaft 2017 zu schüren.

Im Rahmen einer Pressekonferenz im Trierer Rathaus stellten Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe, Andreas Ludwig, Wolfgang Esser und Julia Lewen, WM-Projektleisterin im Arena-Team, den aktuellen Stand der Planungen für die Weltmeisterschaft, aber auch das Test-Länderspiel gegen Schweden vor. „Dass die Arena einer von deutschlandweit nur sechs Austragungsorten der Frauen-Handball-Weltmeisterschaft ist, unterstreicht den Ruf Triers als Sportstadt“, sagte Oberbürgermeister Leibe.

Neben Trier wird die Weltmeisterschaft in Leipzig, Bietigheim, Oldenburg, Magdeburg und Hamburg ausgetragen. Trier hatte Mitte Oktober problemlos grünes Licht vom Weltverband IHF erhalten, der die Arena sowie die Hotels für Mannschaften und Offizielle in einer gemeinsamen Delegation mit Vertretern des Deutschen Handballbunds (DHB) inspizierte.

In der Arena finden insgesamt 15 Vorrundenspiele der Gruppe A statt, jeweils drei Spiele am 2.12., 3.12., 5.12., 7.12. und 8.12. Sechs Mannschaften werden in der Arena um den Einzug ins Achtelfinale kämpfen, für das sich die vier jeweils besten Teams der vier Vorrundengruppen qualifizieren. Wer in Trier spielt, entscheidet sich bei der Vorrundenauslosung am 27. Juni 2017 in Hamburg. Direkt qualifiziert sind nur Gastgeber Deutschland (Gruppenkopf in Leipzig) und Titelverteidiger Norwegen (gesetzt für Bietigheim).

In Trier drückt man derweil den Französinnen die Daumen – denn wenn sich die Equipe Tricolore (aktueller Olympiazweiter) für die WM qualifiziert, wird sie ihre Vorrundenspiele in der Arena austragen. „Wegen der Nähe zu Frankreich und der hervorragenden Beziehungen von Trier zu seiner Partnerstadt Metz – der Hochburg des französischen Frauenhandballs – war unsere Bewerbung schon darauf ausgelegt“, sagt Esser. Mit einer Delegation inklusive der früheren, aus Metz stammenden Miezenspielerin Megane Vallet
präsentierte sich Trier bereits in der Partnerstadt. „Wir haben sehr gute Kontakte nach Metz, nicht erst, nachdem wir uns gemeinsam für die Tour de France beworben hatten“, betonte Sportdezernent Ludwig. Auch über das Städtenetzwerk Quattropole soll die WM beworben werden – nicht nur in Metz, auch im Saarland und Luxemburg. Geplant ist zum Beispiel auch eine Verbindung zum parallel zur Weltmeisterschaft stattfindenden Weihnachtsmarkt, zu dem traditionell viele Besucher aus den Nachbarländern nach Trier kommen. Auch deshalb ist die Trier Tourismus und Marketing GmbH im Organisationskomitee vertreten. Weitere Kooperationen – zum Beispiel mit der Sportakademie, der Universität, der ADD, Sport-Leistungskursen der Trierer Gymnasien – sind bereits besprochen.

„Mit der Handball-Weltmeisterschaft wollen wir intensives Stadtmarketing für Trier betreiben, weit über den Sport hinaus“, sagte Wolfgang Esser. Daher gab es auch schon Gespräche mit der City-Initiative und dem Einzelhandelsverband. Geplant ist zum Beispiel, die Jubiläumsveranstaltung von „Trier spielt“ ganz in den Zeichen des Handballs zu stellen. „Es wäre toll, wenn möglichst viele regionale Unternehmen und
Wirtschaftspartner die Weltmeisterschaft unterstützen würden. Denn mit einer erfolgreichen Organisation können und wollen wir uns für weitere sportliche Großereignisse bewerben“, sagte der Geschäftsführer der Arena.

Die beiden übrigen Partien finden dann um 18 Uhr und 20.30 Uhr statt. „Es gibt Tickets für einzelne Sessions, ganze Tage oder sogar alle 15 Spiele in Trier“, sagte Lewen. Der offizielle Vorverkauf für alle WM-Standorte hat am 27. Oktober begonnen – die Bewerbung wird natürlich forciert, wenn feststeht, wer in Trier spielen wird.

Ein erstes WM-Flair erhofft man sich beim Organisationskomitee vom Testspiel Deutschland gegen Schweden am 27. November: „Wir wollen dem DHB mit einer möglichst vollen Halle zeigen, dass wir die richtige Wahl als WM-Spielort sind“, sagt Esser, der auf 2000 Zuschauer hofft.

Bei diesem Spiel wird die Arena schon so aufgebaut werden, wie sie bei der WM aussehen wird, inklusive der Umsetzung aller strengen Auflagen des Weltverbands IHF. Auch zwei ehemalige Miezen-Spielerinnen stehen im Kader von Bundestrainer Michael Biegler für diese Partie: Svenja Huber (jetzt bei Borussia Dortmund) und Shenia Minevskaja (jetzt HC Leipzig). Und für die gilt es, eine Serie auszubauen: Noch nie seit dem ersten Handball-Länderspiel in der Arena am 1. Juni 2003 (Frauen-WM-Qualifikation
gegen Bulgarien) hat eine deutsche Handball-Nationalmannschaft (Männer und Frauen) in Trier eine Partie verloren.

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