TRIER / TRIPPSTADT. Wird Rheinland-Pfalz auch „Waschbär-Land“? Nach Ansicht von Biologe Ulf Hohmann von der „Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft“ ist die Ausbreitung des Waschbären in unserer Region nicht mehr zu stoppen.
Dem Biologen von der Forschungsanstalt in Trippstadt zufolge, fühlt sich der Waschbär in den hiesigen Regionen zunehmend „pudelwohl“. Er prognostiziert die zunehmende Ausbreitung des kleinen Bären in Rheinland-Pfalz in den nächsten Jahren, sogar „nicht nur in den Wäldern“.
Vor allem die Mittelgebirge, wie die Eifel, aber auch die höher gelegenen Waldgebiete mit viel Laub- und Mischwald bei Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg und rund um Trier, würden dem Waschbär, der ursprünglich aus Nordamerika stammt, einen idealen Lebensraum bieten.
Bisher wurden schon öfters Waschbären im Norden von Rheinland-Pfalz, aber auch rund um die Städte Kaiserslautern, Germersheim und Bad Dürkheim im Süden von Rheinland-Pfalz beobachtet. Hier vermutet man als Ursache für die Ausbreitung des Waschbären allerdings „freigelassene Haustiere“, die sich in der freien Natur in den Wäldern vermehrt haben.
Auch der Landesjagdverband in Rheinland-Pfalz kann den Trend zur Ausbreitung des Waschbären nur bestätigen. Diese erlegten etwa 28 Prozent mehr Waschbären als im Vorjahr, die meisten davon in der Eifel, im Rhein-Lahn-Kreis und im Westerwald.
Allerdings scheiden sich bei der Jagd auf den Waschbären die Geister. Ob er eine Plage oder eine Bereicherung ist, wird heftig unter Zoologen, Tierschützern und Jägern diskutiert.
Einige sehen in ihm einen „süssen kleinen Räuber“ , andere einen „Schadbär“. Ökonomische Schäden in der Land- und Forstwirtschaft gehen von dem kleinen Bären jedenfalls nicht aus.
Und aus den Wohngebieten im südlichen Rheinland-Pfalz wurde bisher bei Sichtungen von Waschbären auch nur von „leergefressenen Mülleimern“ berichtet.