BERLIN/TRIER. In wenigen Monaten wird Trier zum Schauplatz einer bedeutenden Sonderausstellung: Unter dem Titel „Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann“ werfen das Stadtmuseum Simeonstift, das Rheinische Landesmuseum und das Museum am Dom ein neues Licht auf einen der berühmtesten Kaiser der Antike: Nero. OB Wolfram Leibe war jüngst in Berlin und warb für das Großereignis.
Das Rheinische Landesmuseum wird vom 14. Mai bis 16. Oktober anhand hochkarätiger Exponate aus dem In- und Ausland die Entwicklung Neros vom jungen hoffnungsvollen Thronanwärter bis zum verhassten Tyrannen und dem einsamen Selbstmord in auswegloser Lage anschaulich darstellen. Ebenso im Fokus steht der Krieg um seine Nachfolge.
Eine der letzten großen Schlachten in diesem Bürgerkrieg wurde vor den Toren Triers in Riol geführt. Hier haben Archäologen der Generaldirektion Kulturelles Erbe kürzlich ein Schlachtfeld nachgewiesen. Dort gefundene Stücke der Schlacht zwischen Römern und Treverern im Jahr 70 nach Christus, kurz nach dem Tod Neros, sind aktuell in der rheinland-pfälzischen Landesvertretung in Berlin zu sehen. Oberbürgermeister Wolfram Leibe war zur Eröffnung der Ausstellung „Die letzte Schlacht“ am vergangenen Donnerstag in der Hauptstadt und hob die vielfältige Museumslandschaft Triers hervor. Zur Nero-Ausstellung sagte er: „Damit zeigen Landesmuseum, Stadtmuseum, Museum am Dom und die zahlreichen Kooperationspartner des Begleitprogramms ein weiteres Mal, wie fruchtbar und erfolgreich sich im Kulturbereich Synergien bilden lassen.“
Das Interesse der Hauptstadtpresse an den historischen Funden und an der Nero-Ausstellung war groß. Etwa 20 Journalisten waren vor Ort und hörten Präsentationen der drei Museumsdirektoren zum Großereignis in Trier. „Das ist sehr gut angekommen“, bilanziert die Direktorin des Stadtmuseums, Dr. Elisabeth Dühr.
In den Museen laufen die Planungen und Vorbereitungen auf Hochtouren. Im Stadtmuseum Simeonstift beginnt nach dem Ende der aktuellen Sonderausstellung die heiße Phase des Ausstellungsaufbaus für Nero: Leihgaben aus ganz Europa werden innerhalb weniger Wochen angeliefert, die Ausstellungsarchitektur aufgebaut und die Exponate eingerichtet. Ab dem 14. Mai können Besucher sich dann unter dem Titel „Lust und Verbrechen. Der Mythos Nero in der Kunst“ ein eigenes Bild der ersten umfassenden Ausstellung über die künstlerische Darstellungstradition des berühmt-berüchtigten Kaisers machen. Das Museum am Dom beschäftigt sich mit der frühen Christenverfolgung unter Kaiser Nero und nimmt sie zum Anlass, das Verhältnis der Christen zum römischen Staat und seiner Religion zu untersuchen. Anhand antiker Opferdarstellungen wird die römische Opferpraxis gezeigt und untersucht, wie es zum Konflikt mit dem Christentum kam.