Katzenjammer statt Karneval: Miezen mit enttäuschender Leistung

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TRIER. Die Trierer Bundesliga-Handballerinnen sind nach der 19:25 (6:11) neues Tabellenschlusslicht der Liga und müssen mehr denn je um den Klassenerhalt bangen. In einer schwachen Partie liefern die Miezen vor allem in der Offensive eine katastrophale Leistung ab. Torfrau Jessica Kockler sieht eine Viertelstunde vor Spielende die rote Karte. Trainerin Cristina Cabeza ist enttäuscht. 

Im Kampf um den Klassenverbleib stehen die Trierer Bundesliga-Handballerinnen immer mehr mit dem Rücken zur Wand und sind nach der 19:25-Heimniederlage gegen den TV Beyeröhde neues Schlusslicht der Liga. Während Kirchhof mit dem dritten Sieg im Jahr 2016 an den Miezen vorbeizog, wartet die Mannschaft von Trainerin Cristina Cabeza seit vier Spiele auf ein Erfolgserlebnis. Gegen keinesfalls souveräne Gäste scheitern die Moselanerinnen an einer katastrophalen Angriffsleistung.

„Wir haben heute schlecht gespielt, dass muss man einfach so sagen. Mit so einer Leistung werden wir kein Spiel gewinnen“, brachte Cabeza die Partie gegen den Tabellenneunten auf den Punkt. Der Spanierin war die Enttäuschung über die vorangegangenen 60 Minuten anzusehen, in der die Moselanerinnen vor allem offensiv einen rabenschwarzen Tag erwischten. „Kämpferisch kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen, nur das bringt uns nicht viel. Wir brauchen Punkte“, so Cabeza.

Die knapp 400 Zuschauer in der Arena mussten an diesem Sonntagnachmittag mehr als leidensfähig sein, denn von Beginn an klappte wenig auf Seiten der Miezen. Einen schnellen 0:2 (4.)-Rückstand glich die Cabeza-Sieben durch Treffer von Linsey Houben sowie Lucia Weibelova zwar aus, die Gäste aus Beyeröhde spielten aber ihren Stiefel und setzten sich durch ihr schnelles Spiel auf 7:2 (12.) ab. Cabeza reagierte mit einer Auszeit und Abwehrumstellung, helfen sollte dies in der ersten Hälfte allerdings wenig. Die Defensive stand zwar ordentlich, im Angriff dagegen ließ man an diesem Tag die Zweitligatauglichkeit vermissen: Fehlwürfe, technische Fehler, dazu zwei verworfenen Siebenmeter.

Das Beste aus Miezen-Sicht an der ersten Hälfte war die Tatsache, dass auch die Gäste alles andere als sattelfest auftraten und der 6:11-Rückstand erträglich war. In Hälfte zwei krallten sich die Miezen in die Partie, hatten dank einer starken Abwehrleistung und zunehmend unsicher werdenden Gästen aufgeholt, waren beim 13:15 (45.) dran. Dann bekam Torfrau Jessica Kockler die rote Karte, die allerdings wenig entscheidende war. Sorgenkind in einer niveauarmen Begegnung war der Angriff. Kein Zug zum Tor, kein kühler Kopf und zahlreiche vergebene Chancen prägten das Spiel der Miezen.

Beyeröhde fing sich, holte sich am Ende über die Stationen 19:14 (50.) sowie 21:16 (55.) einen 25:19-Auswärtssieg und zwei wichtige Punkte. Punkte, die die Moselanerinnen so dringend benötigt hätten und die Aufgabe um den Ligaverbleib nicht einfacher machen. „Ja, wir stehen am Ende der Tabelle, aber wir werden weitermachen und müssen punkten, egal wo“, so Cabeza auf der Pressekonferenz nach Spielende. Die nächsten vier Partien bestreiten die Miezen auswärts gegen Haunstetten, Herrenberg, Koblenz und Mainz-Bretzenheim.

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3 Kommentare

  1. Bis dato keimte immer noch ein Fünkchen Hoffnung das die Mädels das Ruder doch noch rumreißen, aber mittlerweile…….
    Naja, erinnern wir uns an die letzten, erfolgreichen, Jahrenzehnte. In ferner Zukunft wirds wieder so sein.

  2. Ja, es gab schon bessere Spiele; ja, es wurden Fehler gemacht. Aber das ist wohl kaum verwunderlich angesichts der angespannten Situation. Fehler kommen immer mal vor, sind in der Tabellensituation aber besonders schmerzlich.
    Und da tragen Zuschauer, die während des Spiels wild schimpfen und fluchen, sicherlich nicht dazu bei, das abzustellen. Die Mannschaft bräuchte Rückhalt von den Fans, also Anfeuerung statt Geraune – auch oder gerade wenn mal ein Ball leichtfertig vergeben wird. Wie beim Fußball und anderen Sportarten auch, sitzen da haufenweise Experten, die es immer besser wissen, was zu machen ist…

  3. Der Rückhalt und das Vertrauen von den Fans sind in den letzten zweieinhalb Spielzeiten nahezu restlos aufgebraucht worden. Und dies zu Recht nach vielen vielen furchtbaren Spielen. Dass immer noch 400 Zuschauer kommen, grenzt angesichts der Leistungen an ein Wunder.

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