MAINZ. Rheinland-Pfalz steht für Wein und Genuss. Für Gäste hat das waldreichste Bundesland mit seinen großen Flüssen Rhein und Mosel aber noch deutlich mehr zu bieten. Welche Trends gibt es für Touristen in Rheinland-Pfalz?
Entschleunigung
Vor allem im Herbst und Winter steht Wellness und Erholung bei einem Kurzurlaub bei immer mehr Touristinnen und Touristen hoch im Kurs, erklärt der Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, Stefan Zindler. «Ich möchte mir etwas gönnen» – dieser Trend habe seit der Coronazeit deutlich zugenommen.
Weingenuss ohne Alkohol
Genießen ohne Alkohol: «Ich glaube, das wird auf jeden Fall ein Wachstumsmarkt», sagt Zindler. «Rheinland-Pfalz ist nach wie vor ein klassisches Weinland.» Aber zusammen mit den Themen regionale Küche, Produkte aus der Region und Nachhaltigkeit werde beim Weingenuss zunehmend auch nach alkoholfreien Alternativen gefragt.
Mit Familie und Freunden in einem regionalen Restaurant schlemmen
Die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer gehen weniger oft ins Restaurant als Menschen anderswo, berichtet Dehoga-Präsident Gereon Haumann. Bei Feiern, Jubiläen und besonderen Anlässen wird sich dann aber etwas gegönnt und es dürften gerne qualitativ hochwertige Speisen sein.
Ein Besuch im Ahrtal
Die Gegend zählt zu den Boomregionen in Rheinland-Pfalz. Durch den Neuaufbau nach der Flutkatastrophe im Jahr 2021 sind die Unterkünfte vielfach komplett durchrenoviert, saniert und modernisiert worden. Über die kommenden Jahre werde das Ahrtal beim Standard der Tourismusbetriebe da stehen, wo andere auch hinwollten, ist sich Zindler sicher.
Die Regionalbahnen rollen mittlerweile wieder komplett durch das Ahrtal. Die Strecke zwischen Remagen und Ahrbrück ist wieder durchgängig befahrbarer. Die Linie wurde elektrifiziert und mit moderner Stellwerkstechnik ausgestattet.
Buchen über den KI-Assistenten
Gäste suchen immer mehr mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz nach Angeboten, Kapazitäten und Preisen für Übernachtungen, berichtet der Tourismusgesellschafts-Geschäftsführer. Gesucht werde etwa so: «Buche mir im Zeitraum von bis eine Weinprobe für zwei Personen, maximal dieser Preis, und bezahle das auch. Also buche mir das gleich durch», so eine KI-Anwendung funktioniere bereits. «Das ist keine Zukunftsmusik.»
Für die touristischen Betriebe sei es daher essenziell, dass sie alle ihre Daten qualitativ hochwertig und aktuell mit Lizenzen bereit hätten. Die KI suche nur in den vorliegenden Daten. Betriebe, die ihre Zimmerkontingente lediglich auf Anfrage mitteilen, fielen damit durch das Suchraster. Nach Einschätzung von Zindler wird sich das Suchen und Buchen mit einem KI-Assistenten schnell verbreiten: «Alles, was Menschen die Komfortzone erhöht, hat sich bisher schon immer durchgesetzt.»
Flusskreuzfahrten
Flusskreuzfahrten werden bei Touristen immer beliebter, sagt Zindler. Mittlerweile werden in das Programm von Flusskreuzfahrten auch Weihnachtsmarktbesuche eingebaut. «Das hatten wir vorher so noch nicht und das verlängert für uns auch die Saison.»
Angesteuert werden nicht nur Städte, sondern auch kleine Orte, die am Rhein und der Mosel liegen. Gerade in Koblenz mit seiner Lage am Deutschen Eck, wo die Mosel in den Rhein mündet, sei die Nachfrage für solche Flusskreuzfahrten mit Weihnachtsmarktbesuch spürbar gestiegen. (Quelle: Bernd Glebe, dpa)















