STUTTGART. Die Tierrechtsorganisation PETA hat die fünf besten und fünf schlechtesten deutschen Veterinärbehörden 2022 gekürt. Veterinärämter sind für die Überwachung und den Vollzug des Tierschutzgesetzes in Deutschland zuständig.
Während die Ämter der Landkreise Konstanz, Kulmbach, Marburg-Biedenkopf, Calw und Burgenland von den Tierschützern als die besten in Deutschland bewertet werden, führt die Tierschutzbehörde des Landesamtes für Verbraucherschutz Saarland den Reigen der schlechtesten Veterinärbehörden in Deutschland an. Die anderen vier, die von PETA als besonders schlecht eingestuft werden, sind die Ämter Recklinghausen, Esslingen, Berlin-Mitte und Traunstein.
In Bezug auf die saarländische Tierschutzbehörde kritisiert PETA die Untätigkeit des Amtes in zwei gravierenden Fällen:
Im Oktober 2022 wurden PETA Fotos und Videos von einem Grundstück in Schmelz zugespielt, auf dem sogenannte Mastkaninchen unter schlimmsten Bedingungen gehalten werden. Auf den Aufnahmen zu sehen sind drei Gitterboxen: In zwei der Boxen werden offenbar die weiblichen Tiere und in der dritten ein männliches Kaninchen gehalten. Alle Boxen sind mit Kot beschmutzt und die Wasserflaschen verschimmelt. Die Boxen der weiblichen Kaninchen sind viel zu klein für die Anzahl und Größe der Tiere und das männliche Kaninchen wird separat und durch einen Sichtschutz komplett isoliert gehalten. Seine Box ist so niedrig, dass er sich nicht einmal aufrichten kann.
Da die Haltungsbedingungen der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung weit unterschritten werden, appellierte die Tierrechtsorganisation mehrmals an das für Tierschutz zuständige Landesamt für Verbraucherschutz Saarland, die Tiere aus der artwidrigen Haltung zu retten. Von der Behörde kam jedoch auf wiederholte Anfragen keine Antwort, sodass die Tiere weiterhin dort leiden müssen.
In einem weiteren Fall wandte sich PETA Ende Mai sowie nochmals Mitte Juli 2022 mit Videomaterial an die Behörde, auf dem eine verhaltensgestörte Wildkatze im Wildpark Saarbrücken zu sehen ist. Auf beide Meldungen antwortete das Landesamt für Verbraucherschutz Saarland bis heute nicht. (Quelle: PETA Deutschland e.V.)