MAINZ/TRIER. Einen Monat nach dem überraschenden Rücktritt von Christian Baldauf an der Spitze der CDU-Fraktion in Rheinland-Pfalz gibt es eine Vorentscheidung zur Nachfolge: Der gebürtige Trierer Gordon Schnieder soll nach dem Vorschlag einer Findungskommission neuer Fraktionsvorsitzender und damit Oppositionsführer im Landtag werden.
«Ich gehe davon aus, dass die Abgeordneten in der gebotenen Geschlossenheit, in großer Geschlossenheit hinter dem Vorschlag stehen werden», sagte Baldauf am Mittwoch mit Blick auf die internen Querelen der vergangenen Wochen.
«Es war alles nicht glücklich, wir müssen jetzt nach vorne schauen», sagte Baldauf. Die Wahl in der Fraktion ist erst für den 22. März angesetzt, kurz vor dem Ausscheiden Baldaufs zum 31. März. Nach einem einstimmigen Votum des Landesvorstands soll Baldauf weiterhin Landesvorsitzender der Partei bleiben.
«Jetzt wird der Stürmer mal zum Kapitän», sagte der scheidende Fraktionschef über Schnieder, der erst im März vergangenen Jahres zum Generalsekretär der Landespartei gewählt wurde. In dieser Rolle soll er offensive Oppositionsarbeit betreiben. In seinen öffentlichen Auftritten zeigte sich der 47-Jährige, der in Birresborn in der Vulkaneifel wohnt, durchaus kämpferisch und mit zupackender Rhetorik.
Die vier Abgeordneten der Kommission seien sehr schnell zu ihrem Vorschlag gelangt, sagte Baldauf. «Ich glaube, das wird eine gute Sache.» Die Findungsgruppe hatte die Fraktion zum Abschluss einer zweitägigen Klausurtagung vor einer Woche mit dem Auftrag eingesetzt, einen Vorschlag für die Fraktionsspitze vorzulegen. Als Option wurde damals auch eine Neuwahl des gesamten Fraktionsvorstands genannt. Wer dem Quartett der Findungsgruppe angehört, wurde nicht bekanntgegeben.
«Wir beide sind ein Team und wir bleiben ein Team», sagte Schnieder mit Baldauf an der Seite. Schnieder war bisher einer von vier stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden. Für seine Nachfolge in dieser Funktion habe die Kommission den Bad Kreuznacher Abgeordneten Helmut Martin vorgeschlagen, sagte Schnieder.
Baldauf hatte vor einer Woche eingeräumt, die CDU gebe gerade «kein besonders gutes Bild» ab. An der Spitze der Fraktion sollten diejenigen «mit den besten Siegchancen» stehen, sagte er damals und fügte zur Begründung seiner Rücktrittsmitteilung vom 22. Dezember hinzu: «Das habe ich bei mir ehrlicherweise nicht so gesehen.» Der am 22. Dezember bekanntgegebenen Entscheidung zum Rücktritt ging nach Informationen aus Fraktionskreisen eine heftige Kontroverse voraus. Dazu befragt sagte Baldauf, dass diese internen Dinge intern bleiben sollten.












Da kann man nur hoffen, dass er nicht den „Geruch“ eines zweiten Hans-Otto Wilhelm (CDU) als Ballast mit sich schleppen muss.