Fußball-Oberliga: FSV Salmrohr will Sieg Nummer Vier – Mehring will aus der Talsohle

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Das Team der TSG Pfeddersheim Saison 2015/16. Foto: TSG Pfeddersheim

SALMROHR/MEHRING. Der 13. Spieltag dieser Saison in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar soll für den FSV Salmrohr nach dem Schlusspfiff der Partie gegen die TSG Pfeddersheim nicht mit dem Zusatz „verflixt“ versehen werden. „Negativerlebnisse hatten wir in dieser Saison genug“, sagt Trainer Paul Linz, der dennoch im Duell mit den Wormsern (Samstag, 15.30 Uhr, Salmtalstadion) den vierten Sieg in Folge anstrebt, aber keinesfalls als selbstverständlich ansieht.

Wohl aber die Notwendigkeit: „Wenn wir da unten raus wollen, dann helfen uns ja nur Siege weiter. Bisher haben wir erst drei, das ist ja nicht gerade üppig.“ Neun Punkte in den letzten drei Spielen haben nicht dazu geführt, dass der FSV die Abstiegsplätze verlassen konnte, immerhin wurde aber der Anschluss zu den nächsten Kontrahenten hergestellt. Die Siege – dazu zählt Linz auch das 4:0 im Pokal in Bitburg – haben zumindest das in der vergangenen Saison so reichlich vorhandene Selbstbewusstsein wieder halbwegs hergestellt. Zumindest, wenn sein Team ins Rollen gekommen ist. „Am Anfang eines jeden Spiels kann man immer noch eine gewisse Verunsicherung ausmachen“, sagt Linz, „wenn wir das auch noch wegkriegen, dann sind wir wieder da, wo wir hinwollen.“

Gegen die TSG Pfeddersheim – in der vergangenen Saison wurde mit einem 1:0-Sieg in der Wormser Vorstadt die Wende eingeläutet – soll der in den letzten Wochen deutlich erkennbare Aufwärtstrend fortgesetzt werden. Die Vorzeichen stehen gut, denn der eigene Kader ist fast komplett – ausfallen wird nur nach wie vor Christian Schroeder, ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Sebastian Ting, dessen Kapselverletzung noch nicht auskurziert ist. Der Rest ist an Bord, so dass Linz fast komplett aus dem Vollen schöpfen kann.

Das trifft auf die Gäste nicht zu. Kevin Gotel, der wohl talentierteste Angreifer der TSG hat erst sieben Spiele bestritten, auch einige andere wichtige Akteure fehlen immer wieder verletzungsbedingt. Das ist vor allem in der Offensive ein Problem. Nicht von ungefährt ist Torwart-Methusalem Thorsten Müller (40), mit vier Treffern, alle per Elfmeter erzielt, der beste Torschütze der Rheinhessen. Die Verletzungssituation bestimmt die Taktik. Pfeddersheim legt in erster Linie Wert auf die Torsicherung, in der gegnerischen Hälfte geht vor allem von den Standars Gefahr aus.

TuS Koblenz – SV Mehring (Samstag, 14 Uhr, Stadion Oberwerth)
Das Duell am Samstag, ab 14 Uhr, auf dem Oberwerth, wo vor wenigen Jahren noch Zweitligafußball geboten wurde, ist für Frank Meeth und den SV Mehring kein Spiel wie jedes andere: Schließlich geht es gegen den Liga-Krösus, der zuletzt neun Mal in Serie gewonnen hat. „In der vergangenen Saison haben wir noch gegen die TuS-Reserve auf dem Nebenplatz gespielt und mussten 100 Meter bis zur Kabine gehen. Jetzt dürfen wir auf dem Hauptplatz ran. Für einen Verein wie den SV Mehring ist es eine tolle Sache, sich mit der TuS Koblenz zu messen“, unterstreicht der Coach.

Sein Team hat zwar keines der jüngsten acht Spiele gewonnen, scheint aber unverändert intakt zu sein: Auch gegen Borussia Neunkirchen startete man gut, ging in Führung, musste dann aber der hohen Qualität der Saarländer Tribut zollen und verlor noch mit 1:3. Auch die Koblenzer hat Frank Meeth intensiv studiert und lobt die Cleverness der Kicker vom Deutschen Eck: „Sie arbeiten unter Profibedingungen, haben eine enorme Fitness und verstehen es, auf Ergebnis zu spielen, indem sie gerade zu Hause ein frühes Tor erzielen wollen, sich dann etwas zurück ziehen, um später nochmal zuzuschlagen.“ Sechs Mal trat die TuS bislang zu Hause an – und fuhr dabei auch sechs Siege ein, garniert mit einem sagenhaften Torverhältnis von 17:2. Bange machen gilt aber nicht bei den Gästen. Meeth kündigt an, durchaus frech nach vorne spielen lassen zu wollen.

Mitte des vergangenen Jahrzehnts knüpfte die TuS Koblenz an die großen Erfolge aus der Zeit kurz vor und nach dem Zweiten Weltkrieg an, als man zum Besten zählte, was der Fußball-Südwesten zu bieten hatte und sogar bundesweit Schlagzeilen macht: 2006 gelang unter Milan Sasic der Zweitliga-Aufstieg. Dort hielt sich die TuS vier Jahre. Die Dritte Liga verließ man nach nur einem Jahr 2011 – aus wirtschaftlichen Gründen. Nach vier Saisons in der Regionalliga stieg der Traditionsklub Ende der vergangenen Spielzeit erstmals in der Vereinsgeschichte in die Fünftklassigkeit ab.

Die Zusammenstellung des Kaders und der Verbleib des früheren Bundesligatrainers von Energie Cottbus, Petrik Sander, lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass die TuS den direkten Wiederaufstieg anpeilt. Zu Beginn der neuen Saison gab es noch Akklimatisierungsprobleme, wie das 1:1 in Wirges und das 0:3 am dritten Spieltag in Jägersburg belegen. Seit dem vierten Spieltag läuft der Motor aber auf Hochtouren. Nach dem 4:1 am vergangenen Sonntag beim SV Gonsenheim übernahmen die Schängel nun die Tabellenführung vom SC Hauenstein.

Personal: Andreas Hesslein verletzte sich im Spiel der zweiten Mannschaft am Sonntag gegen den FSV Trier-Tarforst (4:2) erneut. Eine MRT-Untersuchung soll in den nächsten Tagen nun darüber Aufschluss geben, wie schwer der Muskel im Oberschenkel in Mitleidenschaft gezogen ist. Marc Mees (krank) und Marc Willems (Leiste) wirkten am Mittwoch im Pokalspiel nicht mit, sollten aber am Samstag wieder fit sein. Johannes Diederich klagte am Mittwoch in Kirchberg über Wadenprobleme; Trainer Meeth hofft aber, auch ihn in Koblenz aufbieten zu können. Aus der zweiten Reihe konnte sich zuletzt besonders Yannik Thömmes empfehlen. Sein Einsatz in Koblenz von Beginn an scheint nicht ausgeschlossen.

Bisherige Duelle: Vergleiche zwischen dem SV Mehring und der TuS Koblenz II gab es in den vergangenen Jahren immer wieder; nach dem Oberligaabstieg des SVM 2014 zuletzt in der zurückliegenden Saison. Hier gab es auf der Lay ein 1:0, in Koblenz gewann die TuS, die am Ende als Dritter einen Platz hinter Mehring landete, mit 2:1. Punktspiele gegen die TuS I gab es aus Mehringer Sicht bisher noch nicht.

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