Brandserie auf Trierer Petrisberg – Stehen die Brände in einem Zusammenhang?

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Vollbrand des Einkaufsmarktes am 10. August 2015

TRIER. Im Zeitraum vom 8. bis zum 18. August brannte es im Bereich Trier-Kürenz insgesamt fünfmal. In allen Fällen wurden Abfallcontainer oder Mülleimer von Unbekannten in Brand gesetzt worden. Einer dieser Brände führte zum Vollbrand eines Einkaufsmarktes. Aufgrund des zeitlichen Zusammenhangs und der Lage der Brandobjekte könnten die Brände in einem Zusammenhang stehen.

Bei dem Vollbrand eines Einkaufsmarktes am Montag, 10 August, dürfte der größte Sachschaden unter der Brandserie entstanden sein. Was jedoch noch schlimmer ist – Personen in einem angrenzenden Wohngebäude wurden gefährdet.

Vollbrand des Einkaufsmarktes am 10. August 2015
Vollbrand des Einkaufsmarktes am 10. August 2015

Gegen 23.17 Uhr meldeten mehrere Zeugen einen Containerbrand am Einkaufsmarkt in der Straße Am Weidengraben in Trier. Die Flammen griffen rasch auf das Dach des Einkaufsmarktes über. Nur Minuten später stand der Markt im Vollbrand. Eingesetzte Kräfte evakuierten vorsorglich, insbesondere aufgrund der starken Rauch- und der massiven Hitzeentwicklung ein unmittelbar angrenzendes Hochhaus mit 79 gemeldeten Personen. Nur durch das rechtzeitige und beherzte Eingreifen der Feuerwehr Trier wurde ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus verhindert. Der Gesamtschaden ist dennoch hoch – grobe Schätzungen liegen bei etwa einer Million Euro.

Die Kripo ermittelt in vier weiteren Container- und Mülltonnenbränden

Gleich zweimal meldeten Zeugen am Samstag, 8. August, brennende Papiermüllcontainer. Gegen 23 Uhr brannten Papiercontainer in der Robert-Schumann-Allee. Sie standen einige Meter von einem Wohngebäude entfernt in einer abgetrennten Vorrichtung. Etwa fünf Minuten später fiel ein Brand eines Bastkorbs, der als Mülleimer genutzt wird, am Lottoforum in der Trierer Behringstraße auf. Hier stellte der Brandstifter den Mülleimer offenbar bewusst an einen Holzzaun im Lottoforum, um ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzende Holzvertäfelung des Pavillons zu ermöglichen.

Ebenfalls zweimal meldeten Zeugen am Dienstag, 18. August, brennende Container in der Robert-Schumann-Allee. Gegen 20 Uhr setzten ein oder mehrere Unbekannte eine Mülltonne im Bereich eines dortigen Einkaufsmarktes in Brand. Etwa eine Stunde später, gegen 21.02 Uhr war der Inhalt eines Papiercontainers hinter einem Studentenblock in derselben Straße Ziel von dem oder den Brandstiftern.

Die beiden Brände konnten schnell gelöscht werden, so dass kein größerer Sachschaden entstand.

Die Kriminalpolizei bittet jetzt die Bevölkerung um Mithilfe bei der Aufklärung dieser Taten:

Wer kann Angaben zu den einzelnen Taten machen?

Wer hat jemanden zu den Tatzeiten an den Brandörtlichkeiten gesehen?

Hinweise werden erbeten an die Kriminalpolizei Trier. Telefon: 0651-9779-2210 bzw. -2290.

Für Menschen, die sich vertraulich an die Ermittler wenden wollen, ist ein so genanntes Vertrauenstelefon eingerichtet worden. Unter der Telefonnummer 0152-28854968 können Personen ohne Angabe ihrer Identität vertrauliche Mitteilungen machen.

Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat sowie zur Täterermittlungen führen, hat die Staatsanwaltschaft Trier eine Belohnung in Höhe von 2.000 Euro ausgesetzt. Über die Zuerkennung und gegebenenfalls Verteilung der Belohnung an Berechtigte wird unter Ausschluss des Rechtsweges entschieden. Die Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Beamtinnen und Beamte bestimmt, zu deren Berufspflichten die Verfolgung von Straftaten gehört. Ebenfalls ausgeschlossen sind unmittelbar durch die Tat geschädigte Personen. Die Belohnung kann ebenfalls unter Wahrung der Vertraulichkeit, zum Beispiel über einen Mittelsmann ausgezahlt werden.

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3 Kommentare

  1. Hatten wir doch schon mal…vor ein paar Jahren waren es Autos, die über Monate hinweg auf dem Petrisberg reihenweise angezündet wurden. Was ist da eigentlich ‚draus geworden?
    Man kann nur hoffen, dass hier die Täterin/der Täter schnell ermittelt wird: das Anzünden von eher „unpersönlichen“ und geringwertigen Objekten wie Mülleimern, gepaart mit der zunehmenden Erkenntnis, dies „ungestört“ und unbeobachtet tun zu können, hat „Trainingscharakter“ und ein gewisses Eskalationspotential. Dass auch nach dem großen Schadensereignis (Supermarkt) weiter gemacht wurde/wird, lässt auf eine größere „Macke“ schließen.

    • Nö, seit dem Brand des Mix-marktes ist Ruhe. war wohl eine nicht beabsichtigte Eskalation. Seinerzeit, als die Autos brannten war nach dem Parkhausfeuer auch ruhe.

      • Naja, wenn es so war, dass nach dem Supermarktbrand am 10.8. eine gute Woche später (18.8.) weiter gezündelt wurde (auch in der Nähe eines Supermarktes), empfinde ich das nicht als „Ruhe“…

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