Regierungserklärung: Solidarität und Perspektiven – Flüchtlingsaufnahme in Rheinland-Pfalz

26
Ministerpräsidentin Malu Dreyer

MAINZ. Auf die große Herausforderung, aber auch die Chancen, die sich aus dem großen Zustrom von Flüchtlingen für die Gesellschaft ergeben, hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer heute in ihrer Regierungserklärung mit dem Titel „Solidarität und Perspektiven – Flüchtlingsaufnahme in Rheinland-Pfalz“ hingewiesen.

„Wir erleben gerade den größten Zuzug von Flüchtlingen seit dem Zweiten Weltkrieg. Wir haben eine große Aufgabe zu bewältigen. Es ist eine schwierige Aufgabe und es wird auch Enttäuschungen geben und für manches werden wir mehrere Anläufe brauchen. Aber ich bin überzeugt: Wir meistern diese Aufgabe. Wir handeln mit Herz und Verstand. Wir packen, wie die Menschen in unserem Land, mutig an“, sagte die Ministerpräsidentin.

Allein in Rheinland-Pfalz seien seit Beginn dieses Jahres fast 22.000 Menschen neu angekommen. Rheinland-Pfalz habe deshalb innerhalb kürzester Zeit die Kapazitäten zur Erstaufnahme vervielfacht, 700 Plätze gab es im Jahr 2012, aktuell bringe die Landesregierung knapp 8.000 Menschen in der Erstaufnahme unter, bis zum Jahresende könnten es bis zu 15.000 Menschen sein. „Jetzt und heute ist sicher die menschenwürdige Aufnahme unsere drängendste Herausforderung. Ich denke weiter: Über Sprache lernen, über Anpacken dürfen, über Heimat finden für die, die bleiben dürfen – mitten unter uns Rheinland-Pfälzern und Rheinland-Pfälzerinnen“, betonte Malu Dreyer.

Um die Herausforderungen zu meistern, habe die Beschleunigung der Asylverfahren Priorität. „Morgen treffen wir uns erneut in Berlin. Ich erwarte endlich konkrete Ergebnisse und Zusagen, die auch schnell umgesetzt werden können.“ Die Bundesregierung müsse sich fair, dauerhaft und dynamisch an den Kosten beteiligen. „Die Landesregierung macht sich für eine Pauschale pro Flüchtling stark. Die bisher angebotene pauschale Summe von drei Milliarden Euro ist unzureichend und zeigt eine falsche Herangehensweise. Kommen mehr Flüchtlinge, muss der Bund auch mehr bezahlen“, so die Ministerpräsidentin. Gleichzeitig gelte es, einen nationalen Integrationspakt zu etablieren, in dem Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenkommen. Rheinland-Pfalz gehe mit dem „Pakt für Rheinland-Pfalz“ mit gutem Beispiel voran.

„Der Schlüssel zur Integration ist das Erlernen der deutschen Sprache“, sagte Dreyer. Rheinland-Pfalz habe deshalb in diesem Schuljahr die Zahl der Deutsch-Intensivkurse um 84 auf insgesamt 235 aufgestockt. Erwachsene Flüchtlinge erhielten erste Deutschkurse bereits in den Erstaufnahmeeinrichtungen. Zudem stünden ihnen Kurse der Volkshochschulen offen. „Auf Bundesebene wird sich die Landesregierung insbesondere für die Öffnung der Integrations- und Sprachkurse einsetzen.“ Ziel sei zudem ein fünfjähriges Bleiberecht für Flüchtlinge in Ausbildung, um Betrieben die nötige Planungssicherheit zu geben.

Am Ovalen Tisch habe sich die Landesregierung mit den Partnern von Gewerkschaften, Unternehmerverbänden, Kammern und der Bundesagentur für Arbeit auf einen umfangreichen Aktionsplan verständigt. So stellten unter anderem die Handwerkskammern bis zu 400 Praktikums- und Ausbildungsplätze zur Verfügung, die Landesregierung werde bis zu 200 Praktikumsplätze und Ausbildungsplätze für junge Flüchtlinge bereitstellen. Zudem sei es notwendig, verstärkt die Wohnpolitik in den Blick zu nehmen: „Wir brauchen mehr sozialen Wohnungsbau und mehr Wohnraum mit bezahlbaren Mieten – für alle Menschen in unserem Land. Ich begrüße, dass Bundesbauministerin Barbara Hendricks sich für ein Wohnungsbauprogramm des Bundes mit 350.000 Wohnungen in den nächsten Jahren ausgesprochen hat“, betonte die Ministerpräsidentin.

Die Sorgen und Fragen der Menschen in Rheinland-Pfalz zum Thema Flüchtlinge nehme die Regierung ernst und deshalb sei es wichtig, den Menschen zu versichern: „Keiner wird weniger haben, weil wir Menschen in Not helfen.“ Die Landesregierung unterstütze bei Arbeit, Wohnen und Bildung alle, die es schwer haben, gezielt und in großer Solidarität. Zugleich gelte „null Toleranz“ gegenüber denjenigen, die Hass schürten.

„Die von mir genannten Maßnahmen zur Integration richten sich an die vielen Flüchtlinge, die aus Bürgerkriegsgebieten zu uns kommen und von denen aller Voraussicht nach viele dauerhaft bei uns bleiben werden“, so Dreyer. „Wenn jemand kein Recht hat, bei uns zu bleiben, muss der Aufenthalt zügig beendet werden, möglichst freiwillig, ansonsten zwangsweise.“ Das Land betreibe Rückkehrberatung bereits aus der Erstaufnahme heraus, noch bevor das Asylverfahren abgeschlossen wurde. Der Bund habe dem Land bescheinigt, dass diese Arbeit vom Land „vorbildlich organisiert“ werde. 2.846 Menschen seien in diesem Jahr bis zum 31. August in ihre Heimat zurückgekehrt.

Viele der Menschen ohne Bleibeperspektive seien in der Hoffnung auf Arbeit und ein besseres Leben gekommen. „Mit einem Einwanderungsgesetz könnten wir zumindest einigen von ihnen eine Perspektive geben“, sagte die Ministerpräsidentin. Wer ein Einwanderungsgesetz wolle, müsse sich zur Zuwanderung genauso bekennen wie zu Grenzen dieser Zuwanderung. Notwendig seien „nachvollziehbare, demokratisch zustande gekommene, für alle transparente Möglichkeiten und Begrenzungen jenseits des Asylrechts für politisch Verfolgte“.

Letztlich bleibe die Bewältigung der Flüchtlingsfrage eine europäische Frage. „Von dem Brüsseler Gipfel heute erwarte ich, dass Europa endlich aufwacht. Dass es konkrete Schritte gibt, vor allem bei der Erstaufnahme nach dem Dublin-Verfahren, danach bei der fairen Verteilung der Menschen, ohne dass unsere europäischen Standards unterlaufen werden“, sagte Malu Dreyer. Die Transitländer von Deutschland dürften nicht alleine gelassen werden. Die EU müsse außerdem eine Westbalkanstrategie auflegen.

Entwicklungschancen für diese Staaten und ihre junge Bevölkerung seien für die Zukunft Europas von größter Wichtigkeit. Zudem sei es dringend notwendig, dass die europäischen Partner den um Syrien gelegenen größten Flüchtlingscamps eine Soforthilfe über 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellten. „Solidarität und Perspektive gehören zusammen. Wir praktizieren Solidarität und wir arbeiten zugleich an neuen Perspektiven für unser Land“, schloss Malu Dreyer.

Vorheriger ArtikelHunderte Krankenhausmitarbeiter demonstrieren auf Trierer Hauptmarkt
Nächster ArtikelDer tägliche Service: lokalo Mittagstisch

26 Kommentare

  1. So ein dämliches Gewäsch. Was heisst den „bewältigen“. Nach dem 2. Weltkrieg hat man die damalige Flüchtlingskatastrophe bewältigt, vor allem durch den sogenannten Lastenausgleich, dazu mussten Normalbürger, bis zu 50% des Wertes ihres Vermögens als Sonderabgabe zahlen. Die Industrie zahlte natürlich nichts. Praktisch gehabt haben die Zahlenden davon nichts, aber immerhin konnten die Vertriebenen gleich mal was zu arbeiten anfangen, war ja alles in Trümmern, und die Sprache sprachen sie auch. Und hier werden auch die Normalbürger wieder zahlen, aktuell ca 300EUR pro Jahr und Arbeitnehmer, wenn man die Gesamt kosten dieses Jahr durch die Zahl der Beschäftigten teilt, und haben tun sie davon auch nichts. Und wie es jetzt in kreisen der sogenannten Experten schon heisst (nein, nicht in der deutschen Soldatenzeitung oder so) wird es wohl mit der Integration doch schwieriger als erwartet weil die Neubürger oft kaum qualifiziert sind und es werden schon wieder Forderungen laut den Mindestlohn abzusenken, damit die unqualifizierten Neubürger einen Job finden (heisst im Klartext, die finden dann irgendwelche Dödeljobs unterhalb des Minimums, beantragen Aufstocker und das dürfen dann die anderen Arbeitnehmer durch ihre Steuern mitfinanzieren und die Industrie freut sich, dass sie billige Arbeitskräfte hat).
    Anstelle aber zumindest alles zu tun, damit so wenige als möglich kommen, will diese weltfremde Triene jetzt noch die Gesundheitskarte für Asylbewerber. Stellt euch mal vor, die Schweiz würde eine Gesundheitskarte für alle noch ungeprüften Asylbewerber einführen und ihr braucht ein neues Gebiss. Dann wärs das einfache, ihr reist in die Schweiz, beantragt Asyl und während ihr ein paar Wochen auf die Abschiebung wartet könnt ihr euch auf Kosten der Schweizer ein neues Gebiss machen lassen.
    Neulich stand doch mal ein Interview mit einem Syrer aus der Afa in lokalo, der kam tatsächlich nur nach Deutschland, weil er glaubte, er bekäme hier sofort ein Haus und arbeit. Wen wunderts dass solche Vorstellungen rumgeistern bei solchen Nieten am Werk.
    Abgesehen davon stellt sich noch ein ganz anderes problem: Damit jemand integriert wird und im wirtschaftlichen Sinne produktiv ist, muss er das auch wollen. Die meisten die hierherkommen kommen aber aus einer ganz anderen Kultur, wo es keinen 8-Stunden Arbeitstag nach der Stechuhr gibt. Die wollen keine feste Beschäftigung und neckermann Urlaub in unserem Sinn, die wollen irgendeinen lockeren Job, vielleicht noch eine Wohnung und ansonsten zusammensitzen und tee trinken und da kommt kein Mehrwert raus.
    Würden alle Asylbewerber, die nach Europa kommen, nach einem festen Schlüssel und dem Zufallsprinzip in die EU-Staaten verteilt, also dass sie zb auch im Baltikum, in Portugal oder sonstwo landen können, ich möchte wetten ein grosser TEil käme gar nicht. Aber wenn ich mir die aktuellen Werte der sogenannten Sonntagsumfrage anschaue, die meisten würden die gleichen Pfeifen wieder wählen, also was solls.

  2. Es wird allerhöchste Zeit für einen Regierungswechsel in unserem Bundesland!
    Nicht, dass ich Fan von Frau Klöckner bin, aber eine andere Politik als das Unheil, welches die Roten unter Beck und die Rot-Grünen unter Dreyer/Lemke&Co. uns gebracht haben und bringen, wäre sehr wünschenswert.
    Ja, „wir arbeiten an neuen Perspektiven für unser Land“, Frau Dreyer, aber auf das, was Sie und ihre grünen Freunde vorhaben, kann der Bürger sehr gut verzichten!
    Der arme, kranke, deshalb zurückgetretene Profilneurotiker Beck hat RP finanziell in die Sch… geritten; Nürburgring, Schlosshotel, Hahn, Zweibrücken kosten uns mit unseren Nachkommen sehr sehr viel.
    Und seine Nachfolgeregierung mit den kinderfreundlichen Weltrettern ist um keinen Deut besser.
    Hoffentlich ist der rheinland-pfälzische Wähler bis März 16 nicht vergesslich und hoffentlich gibt´s bis dahin kein Ereignis ähnlich Fukushima, und die German Angst beschert den Öko-Spinnern Wahlsiege wie 2011 in RP und BW!

  3. Lieber Hans B.
    in der Tat wird es allerhöchste Zeit für einen Regierungswechsel (nicht nur) in Rheinland-Pfalz. Aber Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ein solcher mit Frau Klöckner stattfinden wird. Die CDU wird am 13.März ganz sicher keine absolute Mehrheit bekommen. Wenn die FDP es nicht schafft, wovon ich ausgehe, weil die wirklich niemand mehr braucht, dann kann Klöckner nur mit der SPD oder mit den Grünen regieren. Klöckner plus Dreyer geht aber überhaupt nicht, das dürfte jedem klar sein. Also bleibt nur Schwarz-Grün und das bedeutet ein weiteres Abdriften der CDU nach links. Wer Schwarz wählt, wird Grün bekommen. Die Grünen werden aber gerade in der Asylpolitik der CDU so viele Zugeständnisse abringen, dass mit einer wirklichen Wende nicht zu rechnen ist. Deshalb gibt es im März 2016 nur eine Wahl: die AfD. Die Alternative ist die einzige politische Kraft, die das Asylchaos von Anfang an vorhergesagt und klare Maßnahmen dagegen vorgeschlagen hat. Jetzt eine schwarz dominierte Regierung zu wählen, würde bedeuten, denen die Lösung der Krise anzuvertrauen, die die Verantwortung für eben diese Krise selbst tragen. Das kann es nicht sein. Oder vertrauen Sie etwa das Löschen ihres brennenden Haus denen an, die das Feuer gelegt und die Feuerwehr nach Hause geschickt haben??

    • Lieber Herr Frisch,
      dass Sie für Ihre AfD werben, ist ja wohl klar; auch haben Sie Recht mit dem, was Sie über Flüchtlingspolitik schreiben. Dennoch habe ich Bedenken, ob Ihre Partei für unser Bundesland im März eine entscheidende Rolle spielen kann (klar: wenn jeder so dächte …) und werde mich wohl kurzfristig entscheiden, wo ich mein Kreuzchen machen werde (vielleicht expandiert Herr Seehofer ja bis zur Bundesebene ;-).
      Die Gefahr, dass die unwählbaren, machtgeilen Grünen mit Schwarz in RP koalieren, sehe ich sehr wohl – erleben wir ja gerade in unserer Stadt; deshalb abwarten und Viez trinken …
      Aber warum sollte Frau Klöckner nicht die absolute Mehrheit erreichen? Vielleicht werden ja noch mehr Menschen wach und sehen, welches Unheil rot-grün bedeutet und dass ein Wechsel sinvoll wäre, genauso wie damals 1991 (wer konnte denn Ahnen, wie schlimm das wird!?!)
      Dann wird hoffentlich auch ein Mitleidsbonus für jetzige Amtsinhaberinnen nicht genügen, um sie erneut ins Regierungsamt zu hieven!

  4. #Peter Zitat: „Abgesehen davon stellt sich noch ein ganz anderes problem: Damit jemand integriert wird und im wirtschaftlichen Sinne produktiv ist, muss er das auch wollen. Die meisten die hierherkommen kommen aber aus einer ganz anderen Kultur, wo es keinen 8-Stunden Arbeitstag nach der Stechuhr gibt. Die wollen keine feste Beschäftigung und neckermann Urlaub in unserem Sinn, die wollen irgendeinen lockeren Job, vielleicht noch eine Wohnung und ansonsten zusammensitzen und tee trinken und da kommt kein Mehrwert raus.“
    Welch ein rassistisches Gedankengut! Mehr fällt mich dazu beileibe nicht mehr ein.

    Und dann noch @Onkel Tom: Sehr passend gewählter Name 😉
    „Onkel Toms Hütte (engl. Uncle Tom’s Cabin) ist ein 1852 veröffentlichter Roman von Harriet Beecher Stowe, der das Schicksal einer Reihe afroamerikanischer Sklaven und ihrer Eigentümer in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten von Amerika schildert. “
    Das ist Satire oder? 😉

    • Das Wort „Rassist“ ist seit Ende des 2. Weltkriegs ein Allround-Verstummungsmittel, um einem unspendablen Deutschen Schuldgefühle zu machen. Wer etwas von einem Deutschen will, sagt nicht „bitte“, sondern „Rassist“.

      In den USA, in China und Japan gibt es für die Mehrheit übrigens auch keinen 8-Stunden-Arbeitstag – sondern 12 + X. Da ist der 8h-Deutsche nur wegen seiner Effizienz oder seinem Eifer noch wettbewerbsfähig. (Das ist nach Ihrer Logik dann jetzt auch rassistisches Gedankengut. Oder eher Gedankenschlecht?)

      Außerdem deutet einiges darauf hin, dass Amerika eine Anti-Berlin-Allianz mit Krisen-Griechenland geschmiedet hatte. Heute auf überregionalen Nachrichtenseiten zu lesen.

    • @ unglaublich

      „rassistisches Gedankengut

      Wo war denn der Bezug zur „Rasse“ in dem Zitat? Wenn Sie noch ein bisschen ernst genommen werden wollen, dann sollten Sie wenigsten die ausgelutschten szenetypischen Phrasen der Multikultifanatiker und Linksextremisten vermeiden. Oder liegt das an Ihrer Empörungsautomatik, die auf Autopilot schaltet, wenn was nicht in Ihr Weltbild passt?

      • Zumindest menschenfeindliches Gedankengut, Menschen an ihrem „Mehrwert“ zu bemessen. Widerlich.
        Aber glücklicherweise ist laut „Chris“ ja der effiziente, eifrige Deutsche den ineffizienten Amerikanern, Chinesen und Japanern überlegen, also sicher mehr wert. Prima, was man hier alles lernt!

        • zitat: „Zumindest menschenfeindliches Gedankengut, Menschen an ihrem „Mehrwert“ zu bemessen. “ Na wenn das so ist, dass es menschenfeindlich ist, Menschen an ihrem Mehrwert zu bemessen, dann kann ich ja aufhören, zu arbeiten, denn als Arbeitnehmer werde ich auch nach meinem Mehrwert bemessen und entlohnt, mach ich halt nix mehr und warte aufs bedingungslose Grundeinkommen, weil wieso soll ich ackern damit andere nix tun können. Nicht ich rede vom Mehrwert von Menschen, ihresgleichen labert was von dem Beitrag=Mehrwert, den die Neuankömmlinge angeblich für die Gesellschaft bringen und umgekehrt, eine Million Nixtuer aufnehmen, egal ob ungewollt=mangelnde Qualifikation oder gewollt=Menschen die zb aufgrund Krankheit oder sonstwas arbeitsunfähig sind, könnte sich Deutschland wohl kaum leisten, genausowenig wie jedes andere Land.

  5. „Diese Kontinuitäten [strukturelle Ähnlichkeiten von biologisch begründetem und «neuem kulturellem Rassismus»] weisen meiner Ansicht nach darauf hin, dass es eine allgemeine Geschichte des Rassismus und eine Geschichte partikulärer Rassismen gibt; doch um die verschiedenen Formen und Funktionen des allgemeinen Phänomens zu verstehen, mit denen wir uns befassen, ist es notwendig, den jeweils spezifischen Kontext zu kennen.“

    „Memmi fasst den «Rassismus im weiteren Sinne» als einen «allgemeinen Mechanismus» auf, der jedoch in verschiedenen Spielarten auftritt, von denen der «Rassismus im engeren Sinne» nur eine ist. Weil ein Rassismus sich ohne ein Verständnis des anderen nur unzureichend begreifen lasse und der «Rassismus im weiteren Sinne» wesentlich stärker verbreitet sei, schien es ihm sinnvoll, „den biologischen Rassismus, historisch eine relativ junge Erscheinung, einer allgemeineren und viel älteren Verhaltensweise unterzuordnen“ (Memmi, S. 97).[34] „Tatsächlich stützt sich die rassistische Anklage bald auf einen biologischen und bald auf einen kulturellen Unterschied. Einmal geht sie von der Biologie, dann wieder von der Kultur aus, um daran anschließend allgemeine Rückschlüsse auf die Gesamtheit der Persönlichkeit, des Lebens und der Gruppe des Beschuldigten zu ziehen. Manchmal ist das biologische Merkmal nur undeutlich ausgeprägt, oder es fehlt ganz. Kurz, wir stehen einem Mechanismus gegenüber, der unendlich mannigfaltiger, komplexer und unglücklicherweise auch stärker verbreitet ist, als der Begriff Rassismus im engen Wortsinne vermuten ließe. Es ist zu überlegen, ob man ihn nicht besser durch ein anderes Wort oder eine andere Wendung ersetzt, die sowohl die Vielfalt als auch die Verwandtschaft der einzelnen Formen des Rassismus zum ausdruck bringt“ (Memmi, S. 165–166).[34] Zur Bezeichnung der allgemeinen Erscheinung schlug Memmi ursprünglich Ethnophobie vor, entschied sich jedoch 1982 für den Begriff Heterophobie, denn „damit ließen sich jene phobischen und aggressiven Konstellationen begrifflich fassen, die gegen andere gerichtet sind und mit unterschiedlichen – psychologischen, kulturellen, sozialen oder metaphysischen – Argumenten gerechtfertigt werden, und von denen der Rassismus im engeren Sinne lediglich eine Variante wäre“ (Memmi, S. 121–122).“

    Dann nennen wir es eben Xenophobie oder Heterophobie oder aber alle über einen Kamm schären kommt dem vielleicht näher. In Deutschland arbeitet jeder acht Stunden, in Japan jeder 12+X, in Syrien trinken alle nur Tee, in den USA sind alles Cowboys, in Schweden sind alle Frauen blond usw. usw. Auf den Busch geklopft und schon jaulen getroffene Hunde 😉 Stellen Sie sich vor, es würde behauptet, alle Deutschen trinken den ganzen Tag nur Bier oder essen nur Sauerkraut und laufen in Lederhosen rum. Wie nah ist das an der Realität? 😉 wer empört sich den hier, wenn er Argumente geliefert bekommt, die durch statistische Zahlen zu belegen sind.

    Eine Anti-Berlin-Allianz? Oh Mist, wo ist mein Aluhut? 😉 Und noch ein Tipp am Rande, differenziertes Denken hat nicht nur mit Linksextremismus zu tun, und noch ein Tipp, ich habe keine Schuldgefühle als Deutscher, aber Verantwortung wie jeder anderer Mensch auf dieser Welt. Man muss keine Schuldgefühle haben als Deutscher, aber man sollte doch aus seiner Geschichte gelernt haben, wohin es führen kann, wenn man nicht differenziert denkt. Und außerdem, sie reden was von szenetypischen Phrasen. Sie reagieren auf Tatsachen oder andere Meinungen ja auch mit ihrer hohlen szenetypischen Phrasen, es handele sich direkt um einen Linksextremisten usw. Man sollte nicht anderen etwas vorhalten, was man selber tut. Ich bin beileibe kein Linksextremist, aber auf dieses dumpfe Stammtischgerede hier habe ich auch keine Lust! Deswegen, unterhalten Sie sich hier ruhig untereinander weiter und bestärken sich in Ihren xenophoben Ängsten, die ja aus irgendeiner Unsicherheit Ihrerseits herrühren müssen.

    • Kurz fassen war noch nie was für Augenwischer, okay Memmi?

      Memmi macht aus meiner Formulierung „für die Mehrheit“ ein „jeder“. Memmi schärt Dinge über einen Kamm und wirft es anderen vor. Memmi sagt, er denkt differenziert, während er die noch nicht von der Regierung bestätigten Meldungen mit dem Prädikat Aluhut bemisst. Schonmal von Edward Snowden oder den NSA-Selektoren gehört?

      Soziologie ist für arbeitsscheue Schmarotzer, deren Abitur nicht für ein normales Studienfach gereicht hat. Hoffentlich landet Herr Professor auch bald in einer Erstaufnahmeeinrichtung, um Prügeleien zu schlichten! Dann wird er sehen und spüren, wieviel Albert Memmi & Co mit der Realität zu tun haben.

    • @okay
      Buaahha, wieviel Semester Laberwissenschaften haben Sie denn studiert? Ein kluger Mensch hätte die Kernaussagen Ihres Ergusses mit einem viertel der Worte vermitteln können. Da ist mir das prägnante authentische „Stammtischgerede“ lieber als Ihr ellenlanges Theoriegeschwafel, bei dem es sich letzten Endes auch nur um nichts als Meinung handelt.

  6. zitat: Stellen Sie sich vor, es würde behauptet, alle Deutschen trinken den ganzen Tag nur Bier oder essen nur Sauerkraut und laufen in Lederhosen rum.
    Dieser Behauptung würde ich in der Tat widersprechen, denn das gibts nur in Bayern und nicht in ganz Deutschland

  7. @gähn und @chris
    für Sie war die Antwort ja auch nicht gedacht, die war für kluge Menschen. Theoriegeschwafel, tja, auf diese Höhen werden Sie wohl nie steigen.
    Jaja der Neid, tut schon weh, oder? Wenn man mit seinem eigenen Leben nicht zufrieden ist, sollte man es doch wenigstens den anderen gönnen.
    Es ging um die Antwort auf die Frage zur Definition eines Begriffes, es war also eine Erwiderung auf eine Gegenmeinung, sowas nennt man Diskussion! Und Sie werden es kaum glauben, differenzierte Überlegungen und Antworten kommen halt nicht wie am Stammtisch in zwei Sekunden entfleucht! 😉

    Ich könnte Ihnen jetzt auch erklären, warum es zu Konflikten unter den Menschen in der Erstaufnahmeeinrichtung kommt, aber das wäre ja wieder Theoriegeschwafel und ich glaube, sie könnten es eh nicht nachvollziehen.
    Zitat „Soziologie ist für arbeitsscheue Schmarotzer, deren Abitur nicht für ein normales Studienfach gereicht hat.“ Na sagen Sie das mal Herrn Lammert (Bundestagspräsident), Herrn Jensen (ehemaliger OB), Herrn Dobrindt (Verkehrsminister) und und und.
    Und noch ein Tipp, ich bin kein Professor, ich benutze nur mein Gehirn, da kenne ich Leute, die können das auch ohne Abitur! 😉 Und Sie werden es kaum glauben, ich kenne sogar Menschen, die verstehen solche Texte ohne studiert zu haben, unfassbar was? Außer Rumgemaule haben Sie ja an Argumenten nichts zu liefern.

    Und noch ein Tipp, ich bin nicht Memmi, das ist ein Zitat, das wird durch die Anführungszeichen verdeutlicht.
    Wissen Sie, mir ist es relativ egal, womit ein Mensch sein Lebensunterhalt verdient (solang es legal ist), ich unterscheide nicht zwischen den Menschen aufgrund ihrer Bildung, aber aufgrund ihres Verhaltens und dem Bemühen, sie gegenüber anderen Menschen respektvoll zu verhalten. Da ist es mir vollkommen egal, ob derjenige Abitur hat oder nicht. Aber wenn es Sie so wurmt, dann holen Sie doch ein Studium nach. 😉
    @gähn na dann mal los, bitte eine Kurzzusammenfassung! 😉

    • @uiuiui

      „na dann mal los, bitte eine Kurzzusammenfassung!“

      Ihres Beitrags? Ein paar Dutzend Zeilen Pöbelei und ein paar Hinweise, dass Sie sich über andere Meinungen leicht ärgern 😉 , ansonsten ohne inhaltliche Relevanz. Ich könnte ihnen auch erklären, warum es zu Konflikten unter völlig verschiedenartigen Menschen kommt, aber das würde wohl am Ideologiebrett abprallen bevor’s das Gutmenschhirn erreicht und wenn’s wider Erwarten doch durchbricht nur noch so einen ermüdenden Erguss produzieren und da will ich nicht dran schuld sein. Und noch was für die langatmigen Theoriehelden: „Wer’s nicht einfach und klar sagen kann, der soll schweigen und weiterarbeiten, bis er’s klar sagen kann“ (Sie hochintellektueller Mensch wissen bestimmt wer’s gesagt hat).

  8. @gähn
    gähn, ach die Geheimdienste spionieren sich gegenseitig und andere Länder aus, ach, Louis de Funès würde jetzt große Augen machen und laut „Neiiiin?! Doch!!! Ohh!!“ sagen 😉

    Noch ein Tipp, hätte man Theorien sowie Erfahrungen über das Zusammenleben von Menschen angewendet, zum Beispiel über das Konfliktpotential von Unterbringung auf engstem Raum, und die Menschen dementsprechend untergebracht, wäre es nicht zu den Konflikten gekommen, und noch ein Tipp, seien Sie froh, dass sich verschiedene Menschen in der Vergangenheit mit Theorien beschäftigt haben, die zu wichtigen Erkenntnissen geführt haben. Andernfalls würden Sie immer noch in einer Höhle hausen und hätten zum Beispiel kein Licht. 😉 Oder kein Computer, um rumzustänkern! 😉

    • @oh welch neue Erkenntnis

      „Beispiel kein Licht. ? Oder kein Computer, “

      Das haben echte Wissenschaftler erfunden und keine Laberwissenschaftler, bei denen zählen Fakten und keine Meinungen, darum genügen da auch zwanzig Seiten, wo bei Diskussionswissenschaftlern eine Bibliothek nicht reicht.
      Sie hätten die Probleme mit der Asylantenflut natürlich proaktiv gelöst und alle Hotels der Republik beschlagnahmt für eine menschenwürdige Unterbringung. Schade, dass unsere Regierenden alle so viel dümmer sind als Sie. Aber Respekt: Rumstänkern können Sie auch ganz gut!

  9. „Charles Babbage und Ada Lovelace gelten durch die von Babbage 1837 entworfene Rechenmaschine Analytical Engine als Vordenker des modernen universell programmierbaren Computers“, „Charles Babbage (* 26. Dezember 1791 in Walworth, Grafschaft Surrey, England; † 18. Oktober 1871 in London) war ein englischer Mathematiker, Philosoph, Erfinder und Politischer Ökonom.“ Oh ein Philosoph 😉

  10. „Obwohl Poppers kritischer Rationalismus schon früh viele Anhänger und Sympathisanten unter hochrangigen Wissenschaftlern fand (vor allem Physiker, darunter Albert Einstein,[35] aber auch Nobelpreisträger anderer Fachrichtungen, nämlich Peter Brian Medawar, John Carew Eccles und Jacques Monod),

    konnte er sich weder in der Wissenschaftstheorie noch in der naturwissenschaftlichen Praxis entscheidend durchsetzen.

    In beiden Bereichen bestehen nach wie vor induktivistisch-empirizistische Bestätigungspositionen, heute gemeinhin mit bayesianistischen Wahrscheinlichkeitstheorien der Induktion verbunden, die allerdings häufig in der Terminologie Poppers umformuliert vertreten werden.

    Kritisiert wurden die Popperschen Ideen aber auch durch Philosophen, die den Empirismus und Induktivismus selbst ablehnten, insbesondere durch die Positionen von Thomas S. Kuhn.[36]

    Kuhn zufolge hält Poppers Wissenschaftstheorie einer Prüfung durch die Wissenschaftsgeschichte nicht stand;

    Gegenbeispiele bzw. „Anomalien“ pflegten keineswegs den Widerruf der Theorie bzw. des Paradigmas zur Folge zu haben, sondern durch Hilfshypothesen integriert zu werden. Erst bei einer starken Häufung von Anomalien komme es zu einer „Krise“, die dann in eine „wissenschaftliche Revolution“ mit Ersatz des alten Paradigmas inklusive zentraler Begriffe münde. Genau in diesem Ansatz liegt Popper zufolge allerdings der Denkfehler; die Wissenschaftstheorie sei keine empirisch-wissenschaftliche Theorie (wie etwa Einsteins Relativitätstheorie) und könne daher nicht anhand des tatsächlichen Ablaufs der Wissenschaft geprüft werden, sondern liefere ihrerseits die Maßstäbe zur Beurteilung der Rationalität desselben.[37]

    Auch auf dem Gebiet der Sozialwissenschaften waren die Popperschen Ideen umstritten (siehe Abschnitt Positivismusstreit). Es bildete sich zeitweise auch eine „Popper-Denkschule“ von Anhängern, die größtenteils aus Studenten Poppers bestand.

    Wissenschaftstheoretisch wurden Popper von David Stove und Martin Gardner, die empirizistische Positionen vertreten, postmoderner Irrationalismus und Totalskeptizismus vorgeworfen, von Anhängern Kuhns und Lakatos ein „naiver“ Falsifikationismus, in den Sozial- und Geisteswissenschaften dogmatisches Festhalten an der Priorität der Beobachtung.“

  11. @gähn: Ihnen ist schon klar, dass Karl Popper nach Ihrer Einstufung ein „Laberwissenschaftler“ war und zitieren ihn, Respekt!
    „Sir Karl Raimund Popper (* 28. Juli 1902 in Wien; † 17. September 1994 in London) war ein österreichisch-britischer Philosoph, der mit seinen Arbeiten zur Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, zur Sozial- und Geschichtsphilosophie sowie zur politischen Philosophie den kritischen Rationalismus begründete.“

  12. @gähn
    „Sie hätten die Probleme mit der Asylantenflut natürlich proaktiv gelöst und alle Hotels der Republik beschlagnahmt für eine menschenwürdige Unterbringung. Schade, dass unsere Regierenden alle so viel dümmer sind als Sie. Aber Respekt: Rumstänkern können Sie auch ganz gut!“

    Ich habe nicht behauptet, dass ich es besser gemacht hätte, sondern dass ein solches Verhalten erklärbar und unter solchen Umständen absehbar ist. Kenn sie den Begriff „Lagerkoller“?:
    „Unter Lagerkoller einzelner oder mehrerer Personen versteht man umgangssprachlich einen vorübergehenden psychischen Erregungszustand bei zwangsweiser Lagerunterbringung, wie er vor allem in Kasernen, Kriegsgefangenenlagern, Deportierungslagern, Flüchtlingslagern, Notunterkünften und Katastrophenschutzlagern bei anhaltend belastenden und unabsehbar lange andauernden Bedingungen vorkommt.“
    Ich finde schon, dass man Menschen menschenwürdig unterbringen sollte, sie nicht? Polemik: „alle Hotels der Republik beschlagnahmt…“

    Einfache Probleme/Fragestellungen = einfache Antworten, vielschichtige schwierige Probleme/Fragestellungen = differenziertere ausführlichere Antworten.
    Noch kürzer geht es nicht, ich hoffe es ist jetzt verständlich genug.

    • @Menschenwürdig

      „Ich finde schon, dass man Menschen menschenwürdig unterbringen sollte, sie nicht? Polemik: „alle Hotels der Republik beschlagnahmt…“

      Ja, das war polemisch, ja, man sollte Menschen menschenwürdig unterbringen und der Innenminister hat recht, wenn er meint, dass auch ein Asylbewerber, der morgen abgeschoben wird, eine faire Behandlung verdient. Aber es ist grenzdebil dumm und naiv, sogar verbrecherisch, die ganze Welt einzuladen, als gäbe es keine Grenzen (wie Mutti versprochen hat und dann auch mal geltendes Recht kurzerhand außer Kraft setzt) und damit vorhersagbar ein Problem zu schafften, das in diesem Umfang gar nicht lösbar ist. Und die ehrenamtlichen Empfangskomitees am Bahnhof verstärken die Erwartungshaltung noch in einer Weise, die nur in maßloser Enttäuschung, wenn nicht Aggression, enden kann. Jetzt kann uns nur noch der Klimawandel retten, damit uns der ganze Laden in einem kalten Winter nicht um die Ohren fliegt.

  13. Menschenwürdig, weitläufiger Begriff.
    Nur eins ist Menschenunwürdig wie in diesem Fall.
    http://www.focus.de/immobilien/mieten/mieterin-zieht-vor-gericht-gemeinde-beschlagnahmt-78-quadratmeter-wohnung-fuer-fluechtlinge_id_4979598.html

    Und wenn das so weitergeht dann hat Merkel alles erreicht in ihrer letzten Amtszeit, nämllich Deutschland ins Chaos gestürzt. Wie auch die Stimmen derzeit aus Politik und Gesellschaft, sie werden immer härter und klarer das es so nicht mehr weiter gehen kann.
    Wenn es jetzt schon soweit ist das wir uns den Flüchtlingen unterwerfen müssen dann wird das Volk irgendwann auf die Straße gehn aber mit anderen Bandagen wie bis jetzt.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.