„Ein starker Mann“ – Jugendhilfezentrum feiert Don Boscos 200. Geburtstag

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Weihbischof Dr. Dieser, Christoph Sell, Mahdi Ghorbanzade, Gabriele Eckhardt-Blasius und Ausbildungsleiter Wolfgang Marx

HELENENBERG/WELSCHBILLIG. Vernunft, Glaube und Liebe. Auf diese drei Prinzipien baute der Jugendseelsorger und Ordensgründer Johannes Bosco, auch als Don Bosco bekannt, seine erzieherische Arbeit. 200 Jahre alt wäre der Heilige dieses Jahr geworden.

Das Denken und Handeln von Don Bosco wirkt noch heute nach – etwa auf dem Helenenberg bei Welschbillig. Das Jugendhilfezentrum Don Bosco hat sein alljährliches Helenenfest am 6. September dem Geburtstag des Namenspatrons gewidmet. „Und sein Geburtstag ist auch Eurer“, gratulierte der Trierer Weihbischof Dr. Helmut Dieser, der dem Gottesdienst zum Beginn der Feier vorstand.

Seit 90 Jahren bietet das Jugendhilfezentrum jungen Menschen eine „große Chance auf selbstständiges Leben“, so der Weihbischof in seiner Predigt. Jungen Menschen werde hier im Sinne Don Boscos gezeigt: „Du gehörst dazu, wirst gebraucht, hast eine wichtige Aufgabe.“ Es gelte, „aus dem Glauben heraus das Leben anzupacken“, erklärte der Weihbischof. Auch bei der Flüchtlingshilfe müsse diese ganzheitliche Sicht gelten, führte Weihbischof Dieser weiter aus.

Den Menschen müsse in ihrer äußeren Not aktiv geholfen werden. „Denn in jedem einzelnen der Flüchtlinge sehen wir den ganzen Menschen, den Gott liebt.“ Aus diesem Ansatz heraus engagiert sich das Jugendhilfezentrum Don Bosco Heleneberg auch in der Flüchtlingshilfe. Gabriele Eckhardt-Blasius (63) arbeitet in einer Aufnahmestelle für minderjährige Flüchtlinge, dem sogenannten Clearing-Haus. Aktuell betreut sie 17 Personen. Ein paar von ihnen haben auch die Möglichkeit, am Heleneberg eine Ausbildung zu machen – wie Mahdi Ghorbanzade (22), der vor fünf Jahren aus Afghanistan nach Deutschland kam. Beim Helenenfest konnte er sein Ausbildungszeugnis als Feinwerkmechaniker abholen. Eine Stelle in Trier hat er schon gefunden. „Es war eine große Chance für mich“, sagt der junge Mann über den Helenberg. „Ich bin sehr stolz auf ihn“, sagt Eckhardt-Blasius. Beide haben ihre Verbindung zu Don Bosco auch künstlerisch umgesetzt.

41 fast lebensgroße Aufsteller-Figuren des italienischen Heiligen stehen über das Gelände verteilt. Jede sieht anders aus. Denn alle Schulen, Werkstätten und Gruppen haben „ihren“ eigenen Don Bosco gestaltet. Die Clearing-Gruppe von Eckhardt-Blasius hat ihren in blau gehalten und mit den Handabdrücken der Jugendlichen versehen. „Er gehört zu allen“, erklärt die Erzieherin. Mahdi Ghorbanzade hat an einem Don Bosco mitgewirkt, der eine Rüstung trägt. „Denn er ist ein starker Mann“, erklärt er. Und Christoph Sell (19), der eine Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik macht, gestaltete einen Don Bosco, der leuchtet. „Er sollte eine gewisse Ausstrahlung haben“, erklärt der Jugendliche. Und dies setzte er mit LED-Lampen um. Die Farben sollen, wie die Jugendarbeit Don Boscos, in der Welt leuchten, erklärt Sell.

Johannes Bosco wurde am 16. August 1815 in Italien in der Nähe von Turin in eine arme Bauernfamilie geboren. Schon früh hatte er den Wunsch Priester zu werden. Mit 16 konnte er schließlich ein Studium an der Lateinschule beginnen. 1841 empfing er die Priesterweihe, ging nach Turin und setzte sich für besonders arme und benachteiligte Jugendliche ein. Später eröffnete er Schulen und Ausbildungszentren, und gründete den Orden der „Salesianer Don Boscos“ (nach Franz von Sales). 1888 starb Don Bosco. 1934 wurde er heilig gesprochen.

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