Enkeltrickbetrug – Jetzt auch in Trier

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Foto: Symbolbild

TRIER. Eine 87-jährige und eine 74-jährige Frau waren kurz davor gestern Abend Opfer des sogenannten Enkeltrickbetrugs zu werden.

Gegen 13.30 Uhr rief eine unbekannte Frau eine 74-Jährige Triererin an und fragte, ob sie nicht ihre Stimme erkennt? Die 74-Jährige nannte den Namen ihrer Tochter, den die unbekannte Anruferin bestätigte. Dass sich die Stimme nicht wie die ihrer Tochter anhörte, erklärte die Unbekannte mit einer Erkältung.

Die Betrügerin erzählte der 74-jährigen Frau, dass sie sich in einer Notsituation befinde. Sie habe Geld angelegt und damit es nicht verfalle, benötige sie bis zum nächsten Morgen eine fünfstellige Summe Bargeld. Die vermeintliche Tochter engagierte ein Taxi, das die Frau zur Bank bringen sollte, um das Geld abzuholen. Dem Taxifahrer erzählte die aufgeregte Triererin von ihrem Telefonat. Glücklicherweise reagierte der Taxifahrer prompt und richtig. Er riet der Frau, kein Geld abzuheben und stattdessen zur Polizei zu fahren.

Ähnlich erging es einer 87-jährigen Triererin am gleichen Tag gegen 13.30 Uhr. Eine Frau hatte sie angerufen und vorgegeben, ihre Enkelin zu sein, und um einen fünfstelligen Betrag zur Bewältigung einer Notlage gebeten.
Als die Frau das Geld bei ihrer Bank abheben wollte, schöpfte die Mitarbeiterin der Bank Verdacht und informierte umgehend die Polizei.

Heute wurde im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen ein 39-jähriger Mann in Trier festgenommen. Der Mann bestreitet allerdings den Tatvorwurf und behauptet, nur mit der Abholung eines Briefumschlages beauftragt worden zu sein. Der Festgenommene wird auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trier morgen dem Haftrichter vorgeführt.

Enkeltrickbetrug – Tipps der Polizei:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt.
  • Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert.
  • Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher bekannten und benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
  • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
  • Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Informieren Sie sofort die Polizei, wenn ein Anruf verdächtig erscheint.
  • Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.
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1 Kommentar

  1. Ja klar, nur einen Briefumschlag abholen…
    Wer so naiv ist sollte alleine schon deswegen ein paar Tage in Untersuchungshaft über diesen Vorgang nachgrübeln dürfen.

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