Zahl der Kirchenmitglieder im Bistum Trier erneut gesunken

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TRIER. 10.692 Menschen haben im Bistum Trier im Jahr 2014 die katholische Kirche verlassen. Das sind 2.126 mehr als noch 2013. Diese Zahl weist die kirchliche Statistik aus, die die Deutsche Bischofskonferenz heute veröffentlicht hat. Insgesamt gehören 1.416.489 Menschen der katholischen Kirche im Bistum Trier an. 2013 waren es 1.435.448.

Generalvikar Dr. Georg Bätzing nannte den Rückgang „bitter“. „Gerade im Hinblick auf unsere Bemühungen um Transparenz bedauere ich die erneut hohen Austrittszahlen sehr.“ Die Menschen, die die Kirche verlassen, fehlten in der Solidargemeinschaft der Kirche. Bätzing machte vor allem das geänderte Verfahren zum Abzug der Kirchensteuer bei Kapitalerträgen verantwortlich für den nochmaligen Anstieg der Austritte.

Er betonte, dass es sich dabei nicht um eine neue Steuer, sondern lediglich um eine Automatisierung des Einzugsverfahrens handele. Grundsätzlich habe sich die Einstellung zur Kirche geändert: Früher hätten die Menschen die Kirche als eine Familie empfunden, in die man hineingeboren wird. Heute sei das Verhältnis eher wie das zu einem Verein oder einer Partei – „da fällt der Austritt leichter“.

Während die Zahl der kirchlichen Bestattungen mit 17.335 etwas gesunken ist (2013: 17.772), sind die Zahlen der Eintritte mit 101 (2013: 94) und Wiederaufnahmen mit 328 (2013: 330) nahezu gleich geblieben.

Die Zahl der Taufen ist 2014 auf 9.310 gestiegen (2013: 9.134). Leicht gesunken sind die Zahlen der Erstkommunionen mit 10.811 im Jahr 2014 (2013: 10.862) und der kirchlichen Trauungen mit 2.414 ( 2013: 2.446), während die Firmungen um 1.671 auf 9.836 (2013: 8.165) gestiegen sind.

Als bemerkenswert bezeichnete Generalvikar Dr. Bätzing die gestiegene Zahl an Taufen bei gleichzeitig zurückgehenden Geburtenraten. „Viele Eltern sind immer noch davon überzeugt, dass sie ihren Kindern etwas Gutes tun, wenn sie sie taufen lassen, das freut uns sehr. Das Evangelium von Jesus Christus ist das Beste, was man einem Menschen mitgeben kann“, so Bätzing.

Eine Übersicht der Eckdaten des kirchlichen Lebens in den deutschen Bistümern gibt es HIER ONLINE bei der Deutschen Bischofskonferenz.

Das Bistum Trier, zu dem die ehemaligen Regierungsbezirke Trier und Koblenz in Rheinland-Pfalz und der überwiegende Teil des Saarlands gehören, umfasst eine Fläche von 12.870 Quadratkilometern. 903 Pfarreien sind in 173 pastoralen Einheiten und 32 Dekanaten zusammengefasst.

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4 Kommentare

  1. Kirchenangehörigkeit basiert zu 99% auf kindlicher Früherziehung. Man wird quasi hinein geboren.
    Vielleicht begründen sich die steigenden Austritte auch einfach nur darin, dass immer mehr aufgeklärte Menschen den Kreationismus, Grundlage der Kirche, ansich hinterfragen und als insgesamt widerlegt ansehen.
    Kirchliche Geschichte, Steuer(Ablass)abgaben und unzeitgemäße Doktrin erleichten zusätzlich die Entscheidung zum Austritt.

  2. nicht zu vergessen dass es Menschen gibt die römisch katholisch getauft :schwul, lesbisch, transgender, geschieden oder ledige Mütter sind , die von der katholischen Kirche ausgegrenzt wurden oder werden aber deren Geld man genommen hat ( und dann auch noch gegen sie verwendet ) es endlich schaffen den Verein zu verlassen der sie nicht haben will und in den man sozusagen zwangsaufgenommen wurde.

  3. Ich wurde in die kath. kirche einfach als hilfloser säugling übergeben, konnte mich nicht wehren, war hilflos ausgeliefert. vor 8 jahren beschloss ich auszutreten, alle waren entsetzt. ich bin froh mich nicht mehr belügen zu lassen, es gebe einen gott, ein leben nach dem tot.

  4. Und ich wage zu behaupten, dass es noch weitaus mehr Kirchenaustritte geben würde, wenn die Mitarbeiter der sozialen Einrichtungen/Pflegestationen/Krankenhäuser nicht dazu gezwungen wären, Kirchenmitglieder zu sein. Allein in der eigenen Familie und meine beste Freundin KÖNNEN nicht austreten, da sie aufgrund dessen ihren Job verlieren oder deutlich erschwerte Job-Chancen haben würden.
    DAS finde ich auch äußerst diskriminierend, da vor allem diese Menschen das aus Überzeugung tun und nicht die heuchlerische und scheinheilige Art der Kirche teilen!

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