Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt integrieren

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Ministerpräsidentin Malu Dreyer

MAINZ. Bei der Arbeitsmarktkonferenz 2015 hat sich Ministerpräsidentin Malu Dreyer für eine bessere Integration von Flüchtlingen in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt ausgesprochen. „Zu einer gelebten Willkommenskultur gehört es, den bei uns schutzsuchenden Menschen die Aufnahme einer Arbeit zu ermöglichen. Auch in wirtschaftspolitischer Hinsicht wäre es unverantwortbar, dieses Potenzial nicht zu nutzen“, sagte die Ministerpräsidentin bei der Veranstaltung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit in Ludwigshafen.

Bis zu 20.000 Flüchtlinge kämen in diesem Jahr voraussichtlich nach Rheinland-Pfalz. Der größte Anteil von ihnen sei im erwerbsfähigen Alter und insbesondere die Flüchtlinge aus Syrien seien gut ausgebildet. Ministerpräsidentin Malu Dreyer begrüßte die gesetzlichen Änderungen, die Asylsuchenden mittlerweile bereits nach drei Monaten einen Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglichen sowie die Senkung der Voraufenthaltsdauer für Geduldete bei der Berufsausbildungshilfe von vier Jahren auf 15 Monate.

„Wichtig wäre auch die Öffnung der Integrationskurse für Asylsuchende und Geduldete sowie die Finanzierung der berufsbezogenen Sprachförderung, denn die größte Hürde bei der Integration sind fehlende Sprachkenntnisse. Darüber verhandeln die Länder aktuell mit der Bundesregierung“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Auch bei dem Thema Flüchtlingsintegration sei die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland eine wichtige Partnerin der Landesregierung. Die gute Zusammenarbeit zeige sich beispielsweise in dem Projekt „Kompetenzen erfassen – Chancen nutzen“, bei dem die Bildungs- und Berufsbiografien von Asylsuchenden frühzeitig bereits in der Erstaufnahmeeinrichtung erfasst werden.

Unabhängig davon, dass aktuell die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen ein wichtiges Thema sei, stehe außer Frage, dass zur Deckung des künftigen Fachkräftebedarfs eine Zuwanderung von Fachkräften benötigt werde.

„Angesichts des Umfangs der Herausforderung hat die Landesregierung mit ihren Partnern die bisherigen Ansätze zu einer umfassenden Landesstrategie mit über 200 Vorhaben weiterentwickelt. Im Mittelpunkt stehen hier zwar Ansätze, um die Menschen bei uns im Land als Fachkräfte in Arbeit zu bringen und zu halten. Doch darüber hinaus ist es ein wichtiges Ziel der Strategie, den Zuzug von Fachkräften zu erleichtern und eine Willkommenskultur zu etablieren“, so die Ministerpräsidentin. Dazu gehöre die Einrichtung von Welcome-Centern an den vier Standorten der Industrie- und Handelskammern.

„Rund vier Monate nach dem Start lässt sich feststellen, dass das Angebot gut angelaufen ist. Bis Juli sind dort über 150 Anfragen eingegangen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Sie dankte der Regionaldirektion, dass die Welcome Center bei der Arbeitsmarktkonferenz diesen Service für internationale Fachkräfte und Unternehmen vorstellen könnten. Es sei wichtig, dass die Center in engen Netzwerken arbeiteten und auch in den Jobcentern auf dieses Beratungsangebot hingewiesen werde.

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18 Kommentare

  1. Endlich mal ne gute Idee der Frau Ministerpräsidentin. Dann brauch ich als Arbeitgeber in Zukunft nicht mehr so viel zu zahlen wenn es wieder mehr Angebot am Arbeitsmarkt gibt!

  2. Das einzige was die gut kann, ist das „Probleme weglächeln“.
    Die Realität ist bei diesen in bunten Parallelwelten lebenden Politikern (insbesondere linken) nicht so zentral.

    • Nee, nicht mal das kann sie, sieht eher wie ein Krampf in den Gesichtsmuskeln aus!
      Ab nächsten März wird sie mehr Zeit haben, mit dem Macher öfter mal ins traute Heim in den USA zu fliegen …

  3. „Willkommenskultur“ ist das Unwort des Jahres!
    „Gelebte Willkommenskultur“ ist blanker Unsinn – hört sich an wie ein Hippie-Tripp der 1970er.
    Man kann nicht undifferenziert Jeden und Alles willkommen heißen – das ist absurd. Hier wird uns mit dem Manipulationsgesetz der ständigen Wiederholung etwas eingetrichtert was es nicht gibt.
    Integration von Flüchtlingen ist ebenso absurd. Flüchtlinge suchen Schutz bis die Krisen in den Herkunftsländern soweit abgeschwächt sind, dass keine weitere Gefahr für Leib oder Leben besteht. Und dann gehts aber ganz schnell wieder ab nach Hause. Integration unnötig!
    Was unsere Politiker, aber auch manche Medien, zur Zeit so von sich geben ist erschreckend.

    • Daher sollte man lieber von Willkommensdiktatur sprechen.
      Deutschland ist weltweit das einzige Land, dessen Politiker die Interessen des Auslands stets höher gewichten, als die Interessen der eigenen Bevölkerung.
      Aber wir haben die ja gewählt.

  4. Eines würde mich sehr interessieren? Wie viele der so genannten Flüchtlinge sind die so dringend benötigten Fachkräfte, wie viele davon sind die händeringend gesuchten Ärzte? Kennt jemand eine reale Statistik? Ich frage sonst mal bei der Malu direkt an.

      • in Deutschland wird man heute doch als Arbeitnehmer schon beschissen, wozu dann noch Ausländer
        die die jetzt kommen werden aufgrund fehlender Deutschkentnisse garnicht in der Lage sein qualifiziert zu arbeiten .
        Im Gegenteil der steuerzahlende Arbeitnehmer darf für die auch noch mit aufkommen.

    • Sie werden von der Wirtschaft angefordert um so den Arbeitsmarkt zu regeln und weniger Lohn zahlen zu müssen. Menschen ( Europäer) welche hochqualifiziert sind, sind arbeitslos, bekommen nichts mehr aber dann kommt ja eine Welle, ausgebildeter Menschen aus Afrika. Das drückt das Lohnniveau. Das ist alles genau durchdacht und kalkuliert. Ansonsten Müssten Arbeitgeber für Qualifikation auf dem hiesigen Arbeitsmarkt mehr für Löhne ausgeben: Das ist keine Spekulation sondern FAKT

      • Da unsere Gesellschaft übersättigt ist und hiesige Arme arm bleiben, kommen die sog. Flüchtlinge der Wirtschaft gerade recht. Sie kaufen alles das, was die Deutschen schon längst haben und bringen den lahmen Konsum von Alltagsgütern (Möbel, Auto, Multimedia, Grundnahrungsmittel etc.) wieder in Schwung.
        Diese Nachfrage ist aber staats- bzw. steuerfinanziert.
        Eine interessante Allianz zwischen Wirtschaft und Linken findet sich bei diesem Thema zusammen. Auf Kosten der ursprünglichen Bevölkerung.

  5. In der Produktion oder am Fliessband braucht man selten eine qualifizierte Ausbildung, es ist hilfreich für die Qualität der Produkte hoch zu halten – gute Qualität kostet aber. Es ist vollkommen ausreichend – in vielen Bereichen der Produktion – die Leute einzuarbeiten und ein zwei Mann dabei zu haben die die Fehler ausbügeln.

    Ich stimme Metropolit zu, die Preise für Arbeitskräfte sollen gedrückt werden, ein weiteres Beispiel dafür ist die Mär des Fachkräftemangels, einfach mal youtube „Fachkräftemangel“ eingeben.

    Wenn man dazu noch mal schaut das die VTU und die IHK voll hinter der Sache stehen und das ganze fördern wollen und mal nachsieht wer den bei denen da ganz oben sitzt und man zufällig weiss wie das Gefüge in der Produktion in diesen Betrieben ausschaut, dann will man nur noch kotzen….

  6. @Metropolit…Richtig- Aber warten wir einmal die Reaktionen von unseren Flüchtlingsfreunden ab. Die werden wieder mal -alle- als Rassisten darstellen.
    Und das nur ,weil es klar denkende Realisten gibt und nicht nur schwätzende Flachbretter.

  7. Unter ihnen befinden sich viele “ Facharbeiter“, die der „deutsche Arbeitsmarkt““ dringend“ benötigt.
    Hohle Phrasen von Links. Bei uns wird man als Facharbeiter anerkannt, wer mind. das 3 jährige duale
    Ausbildungssystem der Zwangskammern absolviert hat verbunden mit viel Kosten für ausbildungsbegleitende Maßnahmen der Kammern, bezahlt von den Betrieben. Ich staune, man kann also Facharbeiter werden ohne
    das so viel von Politikern gepriesene deutsche duale Ausbildungssystem. Ohne viel Gedöns.
    Es ist in Frage zu stellen.
    Der Staat zahlt die Schulgebäude einschließlich deren Unterhalt sowie die Gehälter der Lehrer.
    Das duale System ist ein Kammer Geschäftszweig den die Kammern sich angeeignet haben aus kommerziellen Gründen, mit Ausbildung verdienen sie viel Geld. Es gibt Firmen die müssen jährliche Zwangsbeiträge
    an die IHK und an die HWK zahlen, und wenn sie ausbilden, werden sie nochmals zur Kasse gebeten.
    Kein Wunder das die Ausbildungsverhältnisse in Trier rückläufig sind. Trotzdem lässt sich die HWK Trier ein
    neues Ausbildungscenter mit 21 Millionen Euro subventionieren. Frau Dreyer ist ein gern gesehener Gast
    bei den Kammern, sie hat allerdings noch nicht gemerkt das die Kammern die Politik und ihre
    Politikerinnen und Politiker fest im Griff haben.
    Facharbeiter werden jetzt importiert. Das ist einfacher. Warum noch über die Kammern ausbilden ??
    Ein Grund weniger für den Kammerzwang. !!

    • @Hans Lamberti, Salo würde dazu sagen: „Ah! Hier trifft sich die Aluhutfraktion…
      DWN könnte es nicht besser schreiben.“
      Hör auf ihn. Er konnte mit Argumenten überzeugen, also lass solche Überlegungen sein 😉

    • Warum sollten die Menschen in Deutschland das duale Ausbildungssystem noch anwenden?
      Wenn z.B. viele deutschen Frauen sich nicht mehr fortpflanzen u. die wenigen jungen Menschen dann lieber ein Studium absolvieren möchten, weil dieses in der Gesellschaft höher anerkannt wird, als bspw. eine Ausbildung. Weiterhin spielen die monetären Anreize natürlich auch eine Rolle. In Zeiten wo Verdi & Co nichts mehr zu sagen haben und ein flächendeckender Mindestlohn von 8,50 €, von den politischen Parteien in Berlin entschieden wurde, anstatt einen fairen Lohn vom Arbeitgeberverband u. den Gewerkschaften verhandeln zu lassen, wundert mich das auch nicht mehr. Mit weiteren Blickwinkeln auf die Reallohnentwicklung der letzten 20 Jahre in Deutschland sowie den Warenkorb der bei Inflationsberechnung der heran gezogen wird, könnte es zu weiteren sozialen Spannungen etc. kommen, weil der deutsche Michel so langsam aus seiner Hypnose geruselt wird. Der Sinn u. Zweck dieser Leitartikel hier ist es, die Bevölkerung langsam an die Realitäten heran zu führen. Die Flüchtlinge können dafür nichts und werden von den politischen Parteien als Spielball benutzt, wobei ich der Meinung bin, dass man kurzzeitig die Probleme in den Heimatländern lösen sollte, auch wenn Deutschland ökonomisch betrachtet auf die Immigranten in den nächsten 20 Jahre angewiesen sein wird, falls sich die demographische Entwicklung so weiter verschärft.

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