Keine Biotonnen für die Region – Kostenlose Mülltüten sind die Alternative

9
Symbolbild.

TRIER. Zur Vermeidung eines Rechtsstreites über die Pflicht zur Einführung einer Biotonne in der Region Trier haben die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) und der für die Abfallwirtschaft in der Region Trier zuständige Zweckverband eine einvernehmliche Lösung erzielt.

Der Zweckverband wird im Rahmen der bereits bestehenden Grüngutverwertung zukünftig ein zusätzliches Erfassungssystem für Speise- und Küchenabfälle aus privaten Haushalten mittels eines Bringsystems anbieten.

Zur logistischen Vereinfachung können die Bürgerinnen und Bürger analog dem Verteilsystem für Gelbe Säcke kompostierbare Tüten unentgeltlich erhalten, welche für den Transport der Speise- und Küchenabfälle geeignet sind.

Ziel ist, diese Abfälle auf den 84 Grüngut-Sammelstellen kostenfrei für die Anlieferer anzunehmen, um sie mit dem krautigen Material aus der Grünschnitt-Sammlung energetisch und stofflich zu nutzen. Das Bringsystem wird mit einem Anschluss- und Benutzungsrecht unterlegt.

Das bedeutet: Alle Bürgerinnen und Bürger können und dürfen ihre Bioabfälle kostenlos an den bekannten Grüngut-Sammelstellen abgeben. Sie müssen es aber nicht. Die kompostierbaren Sammeltüten soll es überall dort geben, wo auch der Gelbe Sack ausgegeben wird.

Wirtschaftsministerin Lemke begrüßt die Einführung eines ergänzenden Systems zur getrennten Erfassung und Verwertung von Bioabfällen: „Ich freue mich, dass nach konstruktiven Gesprächen ein ausgewogener Lösungsweg gefunden wurde. Regionalspezifische Besonderheiten werden berücksichtigt und optimiert; gleichzeitig garantiert eine wissenschaftliche Begleitung das Verfolgen der gesetzlichen Ziele.“

Der Zweckverband hat zudem angekündigt, Konzepte zur Verwertung von Bioabfällen in eigenen Vergärungsanlagen zu entwickeln. Die Verwertung soll in zu errichtenden Vergärungsanlagen zusammen mit krautigem Grüngut erfolgen. Bis dahin sollen bestehende Anlagen genutzt werden.

Die vorgenannten Maßnahmen werden insbesondere unter den Gesichtspunkten von Bürgerakzeptanz, Quantitäten, Sortenreinheit sowie Verwertungswegen durch ein vom Zweckverband zu beauftragendes und im Einvernehmen mit der SGD Nord ausgewähltes Büro wissenschaftlich begleitet.

Die Funktionsweise der mechanisch-biologischen Trocknungsanlage (MBT) in Mertesdorf wird weiter optimiert durch eine bessere Sortierung und die Abscheidung von Nichteisen- und Eisenmetallen sowie weiterer Wertstoffe. Es soll mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz untersucht werden, ob die vom Gesetzgeber geforderte zusätzliche Wertstofftonne durch das Konzept „Gelb in Grau“ ersetzt werden kann.

Verbandsvorsteher Landrat Eibes: „Es freut mich, dass wir eine einvernehmliche Lösung finden konnten, bei der die MBT Mertesdorf in optimierter Funktionsweise weiterarbeiten kann. So kann das für die Bürgerinnen und Bürger der Region Trier bewährte ökologisch und ökonomisch anspruchsvolle Konzept der Abfall- und Ressourcenwirtschaft des Zweckverbandes fortgeführt und zugleich in seinen Verwertungsoptionen verbessert werden.“

Vorheriger ArtikelAutobahn-Rowdy verursacht Verkehrsunfall und flüchtet
Nächster ArtikelMehringer Sieg beim Hetzerather Turnier und Vorfreude auf den Estrich-Schlag-Cup

9 Kommentare

  1. ? 🙁 BIO – Tüten 🙁 ? sind die dann auch genau so 🙁 „Scheisse“ 🙁 wie die 🙁 „Gelben Säcke“ 🙁 ?

  2. Deutschlands Religion ist die Abfalltrennung. Ich mache nicht mit und werfe den Biomüll in die Restabfalltonne, meine alte Motorradbatterie in den Kleidercontainer, grüne Flaschen in den weißen Behälter, braune in den grünen usw., und im gelben Sack verstecke ich viele Sachen, die von außen nicht direkt sichtbar sind. Und die Autogrammkarte mit dem Foto von Frau Lemke liegt beim Grünabfall, wo sie auch hingehört (die Karte, meine ich!)

  3. Hallo „hans B.“! Sie sind ja ein richtiger kleiner Müllanarchist. Sie haben ja richtig Stress bei der
    Mülltrennung. So viel Aufwand und Konzentration, alles richtig falsch zu machen. Würde es
    nicht einfacher für Sie, und wahrscheinlich auch Ihrer Mentalität eher entsprechend, Ihren Müll
    einfach in der Natur zu entsorgen?

    • Hätte mich auch gewundert, wenn ein Grüner den wahren Sinn verstanden hätte! Tunnelblick halt, die Weltverbesserer …
      Erinnert mich an das Geschrei Ihrer Genossen nach der Äußerung von Herrn Schäuble Richtung Amerika betr. GR und Puerto Rico – habt ihr bis heute noch nicht verstanden, gell?!

  4. Eine weitere Runde der Mülltrennung, ich nenne es einen grossen Beschiss, angefangen beim gelben Sack an dem sich einige eine goldenen Nase verdienen bis zur Biotonne, die wo sie eingeführt wurde zum Himmel stinkt.

    Moderne Müllsysteme sind in der Lage automatisch zu trennen es wäre kein Problem vieles in nur eine Tonne zu werfen, aber nein es geht ja auch komplizierter.

    Solange meine Restmülltonne Kapazität hat wird dort alles reingeworfen, weil die Mertesdorfer Anlage selbst sortiert.

  5. A.Hau, wie kommen Sie zur der absurden Ansicht, daß die „Mertesdofer Anlage selbst sortiert“? Die Anlage trocknet den Müll um ihn dann der Verbrennung zuzuführen. Man Könnte die Anlage zur Sortierung ausbauen,
    wie es die Grünen fordern. Aber dazu war der RegAb bisher Mehrheitlich nicht bereit.

  6. Da haben wir beide nicht ganz recht hier die öffentlich zugängliche information , die aber auch zeigt dass Mülltrennung im Bereich der ART absolut nicht notwendig wäre und eine Biotonne sogar schädlich für die biologische Bearbeitung

    ART Infoblatt:

    Aus Abfall wird Brennstoff

    In der mechanisch-biologischen Trocknungsanlage Mertesdorf werden die Abfälle aus Haushalten und Gewerbebetrieben nicht mit Fremdenergie, sondern durch die Arbeit von Mikroorganismen, die im Abfall enthalten sind, getrocknet. Die leicht abbaubare organische Substanz des Restmülls wird durch sie während einer sieben- bis zehntägigen Rottezeit abgebaut. Dabei entsteht Wärme. Mit dieser Wärme wird der Abfall getrocknet.

    Durch die biologische Trocknung wird das Gewicht des Abfalls um durchschnittlich 35 Prozent verringert. Anschließend werden Eisen- und Nichteisenmetalle mit einem Überbandmagneten vollautomatisch aussortiert. Der verbleibende Abfall, der statt der anfänglichen 48 Prozent jetzt nur noch einen Restfeuchte von weniger als 12 Prozent aufweist, wird als Ersatz für fossile Brennstoffe in Kraftwerken eingesetzt. Die Energieerzeugung aus Abfällen hat entsprechend des Kreislaufwirtschaftsgesetzes den Status der Verwertung.

    Mehr verwertbare Abfälle und bessere Brennstoffe

    Die Anlage kann problemlos um zusätzliche Sortier- und Aufbereitungsschritte erweitert werden. So können zusätzlich verwertbare Rohstoffe wie Papier, Pappe, Kunststoffe, Holz und Nichteisenmetalle vollautomatisch aussortiert werden.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.