Fünf Jahre und drei Monate im Prozess um getötete Frau im Parkhaus

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TRIER. Mit Spannung war das Urteil erwartet worden, das heute vom Landgericht Trier gesprochen wurde. Mit ihm sollte der Prozess um eine getötete Frau im Trierer Parkhaus in der Ostallee sein Ende finden. Für fünf Jahre und drei Monate muss der 56-jährige Angeklagte hinter Gitter.

Nach den damaligen Ermittlungen war eine 74-jährige Triererin gegen 21 Uhr dabei, Einkäufe in ihr Auto zu laden, während sich ihr Mann noch im Kaufhaus befand. Der Angeklagte setzte sich während des Verladens auf den Fahrersitz des offenstehenden Autos und wollte damit wegfahren. Als die Frau ihn daran hindern wollte, wurde sie zwischen dem Auto und einem Betonpfeiler eingeklemmt und erlitt tödliche Verletzungen.


Der Angeklagte verließ das Fahrzeug, blieb zunächst noch am Tatort und sprach mit mehreren anwesenden Personen. Als ein Zeuge ihn ansprach, dass man Polizei und Rettungsdienst informieren würde, flüchtete der Mann, wurde aber einen Tag später von der Polizei festgenommen.

Das Gericht erklärte den Angeklagten für den Tod der Frau verantwortlich und folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft, ihn zu fünf Jahren und drei Monaten zu verurteilen. Im Plädoyer hatte der Staatsanwalt darauf verwiesen, dass der Beklagte die unkalkulierbaren Verletzungen des Opfers in Kauf genommen habe, als er mit dem Wagen wegfahren wollte. Ein Übersehen der Frau sei nicht möglich gewesen.

Im Gegensatz dazu hatte die Verteidigung einen Freispruch verlangt, da aus ihrer Sicht für eine Verurteilung die Beweise fehlten. Vielmehr habe sein Mandant der Frau nur helfen wollen. Der Angeklagte selbst hatte sich während der Verhandlung nicht geäußert. Sein Anwalt hat angekündigt, in die Revision zu gehen.

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3 Kommentare

  1. Da ist er ja noch gut weggekommen, die Geschichte mit dem Helfen kann man ja wohl nicht glauben, Dreistigkeit gibts, vielleicht sollte man mal seinen Geisteszustand untersuchen und ihn nach der Haft in eine Anstalt abschieben bevor er vor lauter Hilfsbereitschaft noch mehr Leute schädigt

  2. Unglaublich – da werden auch alle noch so dreisten Mittel in Erwägung gezogen, bevor mal zu seinen eindeutigen Fehlern gestanden wird… Allein dafür sollten sie ihm noch ein halbes Jahr länger geben!

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