Zahl der tödlichen Motorradunfälle nahm 2014 um über die Hälfte zu

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So soll eine Motorradtour nicht enden.

TRIER/MAINZ. Mit Beginn der Sommerzeit, die offiziell am Sonntag mit der Zeitumstellung eingeläutet wird, startet auch die Motorradsaison. Anfang April läuft für die meisten über Saisonkennzeichen vorübergehend stillgelegten Motorräder die Wintersperre aus. Vor allem auf den landschaftlich attraktiven und kurvenreichen Straßen wird es dann wieder voller.

Damit steigen aber auch für alle Verkehrsteilnehmer die Unfallgefahren. Motorradfahrer sind davon besonders betroffen, weil sie oft zu schnell und auch nicht durch entsprechende Kleidung geschützt unterwegs sind. Hinzu kommt, dass auch die Autofahrer sich erstmal wieder an die Zweiradfahrer „gewöhnen“ müssen. Die Geschwindigkeiten der Motorradfahrer werden oftmals falsch eingeschätzt. Motorradfahrer werden außerdem aufgrund ihrer schmalen Silhouetten von Autofahrern häufig übersehen.

Tödliche Motoradunfälle um 50 Prozent gestiegen

Im Jahr 2014 verunglückten in Rheinland-Pfalz 44 Motorradfahrer tödlich. Während die Gesamtunfallbilanz sich mit 175 Verkehrstoten auf einem historischen Tiefstand befindet, ist die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer im Vergleich zu 2013 um über 50 Prozent gestiegen (2013: 28). Auch die Gesamtzahl der verunglückten Motorradfahrer ist um 139 auf fast 2000 gestiegen.


Die Hauptunfallursache ist immer noch die überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit, die in der durch die milderen Winter „verlängerten“ Motorradsaison noch häufiger registriert werden muss. Auch die immer stärkere Motorisierung der „heißen Öfen“ mit bis zu 200 PS trägt dazu bei.

Altersgruppe 40 – 60-jährige

Schaut man sich statistisch das Bild der Verteilung der verunglückten Motorradfahrer nach Altersgruppen an, dann ergibt sich ein anderes Bild als bei Unfällen mit Pkw. Nicht die jungen Fahrer stellen hier die Risikogruppe dar, sondern die Altersgruppe der 40 bis 60jährigen. Wiedereinsteiger kaufen sich in der Regel neue Maschinen und unterschätzen oft deren Leistungsstärke oder reagieren falsch bei Nässe, Laub und Splitt.

Es gilt immer zu beachten, dass Motorräder keine Knautschzone haben. Während die passive Sicherheit bei Pkws immer besser wird, kann ein kleinerer Auffahrunfall oder ein leichter Fahrfehler beim Motorradfahren schon schlimmste Auswirkungen haben.

Die Polizei Rheinland-Pfalz informiert mit ihrem Programm „Motorradfahren in Rheinland-Pfalz – aber sicher“:

Angepasstes Fahren: Immer nur so schnell fahren, dass man innerhalb der überschaubaren Strecke anhalten kann. Dieser Grundsatz gilt aber nur so lange die Straße breit genug ist und jeder auf seiner Fahrspur bleibt. In Kurven wird ein Motorrad durch die Schräglage fast so breit wie ein Pkw. Wird die Kurve geschnitten, ist ein Zusammenprall mit einem entgegenkommenden Fahrzeug unausweichlich. Auf sogenannten „schmalen Straßen“ muss man sogar innerhalb der Hälfte der überschaubaren Strecke anhalten können. Wird man geblendet oder ist die Sicht durch andere Ursachen, wie Niederschläge oder ein verschmutztes Visier reduziert, muss man dementsprechend langsamer fahren.

Fahrsicherheitstraining: Für Motorradfahrer ist dies eine sinnvolle und lebensrettende Investition.

Schutzkleidung: Eine gute und sichere Motorradkombi mit Protektoren, Handschuhe, Stiefel, Nierengurt und Helm sollten auch für kurze Strecken und bei jeder Witterung getragen werden.
Erkennbarkeit: Da Zweiradfahrer die schwächeren Verkehrsteilnehmer sind, sollten sie gut erkannt werden können. Eine reflektierende Warnweste kann hier Leben retten.

Motorrad: Hier kommt es vor allem auf Reifen, Bremsen und Beleuchtung an. Die Auflagefläche eines Motorradreifens entspricht der Größe eines Bierdeckels. Mit Beginn der Frühjahrssaison sind der regelmäßige technische Check des Motorrades und die Überprüfung des verkehrssicheren Zustandes umso wichtiger.

Auf der Internetseite der Polizei Rheinland-Pfalz finden Sie unter www.polizei.rlp.de weitere nützliche „Bikerinformationen“ . Hier wird auch auf Veranstaltungen und Präventionsaktionen der Polizei und anderer Akteure der Verkehrssicherheit hingewiesen.

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