Arbeitslose im Februar – über 1200 freie Stellen alleine in den letzten vier Wochen

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TRIER. Die neuesten Zahlen lesen sich sehr gut. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) teilt mit, dass die Arbeitslosenzahlen im Februar Bundesweit um 0,1 Prozent gesunken sind und damit eine Arbeitslosenquote von 6,9 Prozent erreicht wurde. Insgesamt sind damit 3.017.000 Menschen in Deutschland Arbeitslos. 12.665 Frauen und Männer davon sind aus der Region Trier, wie die BA Trier heute mitteilt. Das ist für unser Gebiet eine Quote von 4,5 Prozent, also deutlich weniger als im Bund.

Nach dem saisonal üblichen, jedoch in diesem Jahr sehr moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar, hält diese im Februar das Niveau des Vormonats. Die Zahl der Arbeitslosmeldungen ist zurückgegangen, auch die Nachfrage nach Fachkräften hat wieder angezogen. Aktuell sind in der Region 12.665 Männer und Frauen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,5 Prozent.

„Obwohl der Winter den Arbeitsmarkt in manchen Regionen noch fest im Griff hat, mussten sich im Februar bedeutend weniger Menschen arbeitslos melden als im Januar“, berichtet Heribert Wilhelmi, Leiter der Trierer Arbeitsagentur. Gleichzeitig hätten mit 3.230 Männern und Frauen wieder mehr Menschen einen neuen Job gefunden. „Dass nach dem Wintereinbruch im Januar die Arbeitslosenquote im Februar bei nur 4,5 Prozent liegt und nicht weiter angestiegen ist, spricht für die konjunkturelle Stabilität des hiesigen Arbeitsmarktes und lässt eine weitere positive Entwicklung erwarten“, betont Wilhelmi.

Fachkräftenachfrage stark angezogen

Dass arbeitsuchende Menschen in naher Zukunft mit einer wachsenden Dynamik am regionalen Arbeitsmarkt rechnen können, zeigt ein Blick auf die Fachkräftenachfrage. Diese hat bereits stark angezogen. „Unserem Arbeitgeber-Service wurden allein in den letzten vier Wochen 1.241 vakante Stellen gemeldet, was im Vergleich der letzten fünf Jahre als eine überdurchschnittliche Arbeitskräftenachfrage gewertet werden kann“, so der Agenturleiter. Im Vergleich zum Januar sind dies 347 Stellen und 67 mehr ein Jahr zuvor. Insgesamt 3.343 Jobofferten stehen interessierten Bewerbern derzeit zur Auswahl. Besonders gut sind die Jobchancen aktuell im Gesundheits- und Sozialwesen mit 379 offenen Stellen, gefolgt vom Gastgewerbe mit 357 Jobangeboten, dem Handel mit 352 freien Arbeitsplätzen, dem Verarbeitenden Gewerbe mit 347 Stellenangeboten und der Zeitarbeit mit 886 Stellenausschreibungen.

Frühjahrserwachen lässt sich noch Zeit

Die Entwicklung innerhalb der Regionen des Arbeitsagenturbezirks Trier fällt dabei unterschiedlich aus. Während in der Stadt Trier, im Vulkaneifelkreis und dem Kreis Trier-Saarburg der jahreszeitlich bedingte Aufschwung bereits eingesetzt hat und die Zahl der arbeitslosen Menschen im Vergleich zum Januar gesunken ist, lässt sich im Kreis Bernkastel-Wittlich und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm das Frühjahrserwachen noch etwas Zeit. Hier ist die Arbeitslosigkeit in den letzten Wochen nochmals leicht angestiegen. Insbesondere die Beschäftigten aus Saisonbetrieben in der Gastronomie und auf dem Bau warten noch auf eine Wiedereinstellung nach der Winterpause.


Arbeitslosigkeit und Bewegungsdaten

In der Region Trier sind aktuell 12.665 Menschen arbeitslos, eine Person mehr als im Monat Januar, jedoch 471 weniger als im Januar 2014. Keine Veränderung im Vergleich zum Vormonat zeigt sich bei der Arbeitslosenquote: diese stagniert bei 4,5 Prozent. Im Februar des Vorjahres betrug sie 4,8 Prozent.
In den letzten vier Wochen mussten sich 3.243 Frauen und Männer neu oder erneut arbeitslos melden. Im Vergleich zum Vormonat bedeutet dies einen Rückgang von 25 Prozent. Dem stehen 3.230 Menschen gegenüber, die einen Weg aus der Arbeitslosigkeit gefunden haben, 1.125 von ihnen haben eine neue sozialversicherungspflichtige Stelle angetreten. Andere nehmen an einer Weiterbildung teil, befinden sich in einer durch die Arbeitsagentur oder das Jobcenter geförderten Beschäftigung oder suchen aus anderen persönlichen Gründen, wie zum Beispiel Krankheit, derzeit nicht mehr nach einer Arbeitsstelle.
Stellenangebote

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wurden im Februar 1.241 freie Arbeitsstellen gemeldet, was im Vergleich zum Januar 2015 einer Steigerung von 39 Prozent entspricht. Insgesamt stehen den Jobsuchenden der Region derzeit 3.343 offene Stellen zur Verfügung, fast 26 Prozent mehr als im Februar des vergangenen Jahres. In den letzten Wochen wurden insbesondere aus dem Verarbeitenden Gewerbe (160), dem Handel (119), dem Gesundheits- und Sozialwesen (113), dem Gastgewerbe (106) und der Zeitarbeit (379) verstärkt Stellenangebote ausgeschrieben.
Personengruppen – jugendliche und ältere Arbeitslose, Frauen und Männer

Aktuell sind 7.188 Männer und 5.477 Frauen in der Region arbeitslos, darunter 1.512 unter 25-Jährige und 4.421 über 50-Jährige. Mit Ausnahme der Männer und der Personen über 50 Jahren ist die Arbeitslosigkeit saisonbedingt bei allen anderen Personengruppen angestiegen. Der Anstieg ist jedoch sehr moderat ausgefallen: Im Vergleich zum Januar sind 5 Frauen, 88 Jüngere und 52 Ausländer mehr arbeitslos.
Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit ist auf die Ausbildungsabsolventen zurückzuführen, die sich nach erfolgreichem Abschluss der dreieinhalbjährigen Ausbildungsgänge arbeitslos melden und ab sofort dem Arbeitsmarkt als Fachkräfte zur Verfügung stehen.

Blick in die einzelnen Regionen

Stadt Trier

In der Stadt Trier hält sich die Arbeitslosenquote mit 5,9 Prozent auf dem Niveau des Vormonats. Im Vorjahr betrug sie im Monat Februar ebenfalls 5,9 Prozent. Mit 3.287 Männern und Frauen sind 10 Menschen weniger arbeitslos als noch vor einem Monat. Im Februar wurden 861 Triererinnen und Trierer bei Arbeitsagentur oder Jobcenter registriert, 254 weniger als noch im Januar. 860 Menschen konnten hingegen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 170 mehr als im Vormonat. Insgesamt sind 1.879 Männer, 1.408 Frauen, 434 unter 25-Jährige und 949 über 50-Jährige auf Jobsuche. Seit Jahresbeginn sind dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter 684 offene Stellen gemeldet worden, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Zuwachs von 11 Prozent entspricht. Den Jobsuchenden in Trier stehen aktuell 1.000 offene Stellen zur Verfügung, 22,5 Prozent mehr noch als im Februar des vergangenen Jahres. Auch in der Stadt Trier ist damit die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen anhaltend gut.

Landkreis Bernkastel-Wittlich

Aktuell sind in allen Gemeinden, die zum Landkreis Bernkastel-Wittlich zählen, 2.867 Bürger ohne Arbeit. Das sind 50 mehr als im Januar 2015, aber 101 Personen weniger als im Februar 2014. Die Arbeitslosenquote klettert von Januar auf Februar leicht um 0,1 Prozentpunkte nach oben und platziert sich aktuell bei 4,7 Prozent. Sie liegt damit aber immer noch 0,2 Prozentpunkte unter dem Vergleichswert des Jahres 2014. Im vergangenen Monat meldeten sich 760 Bürger des Landkreises Bernkastel-Wittlich arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat sind dies 334 Personen weniger. 706 Jobsuchende haben in den letzten vier Wochen einen Weg aus der Arbeitslosigkeit gefunden. Unter den aktuell 1.562 arbeitslosen Männern und 1.305 arbeitslosen Frauen befinden sich 330 unter 25-Jährige und 1.086 über 50-Jährige.

Eifelkreis Bitburg-Prüm

Im Eifelkreis Bitburg-Prüm liegt die Arbeitslosenquote mit 3,8 Prozent etwas über dem Niveau des Vormonats und steigt damit um 0,1 Prozentpunkte. Dennoch liegt die aktuelle Arbeitslosenquote 0,1 Prozentpunkte unter dem Februarwert 2014. Die Zahl der arbeitslosen Menschen erhöht sich von Januar auf Februar leicht um 30 Personen. Aktuell sind 1.932 Bürger des Eifelkreises auf Jobsuche. Unter den 1.163 arbeitslosen Männern und 769 arbeitslosen Frauen befinden sich 267 unter 25-Jährige und 651 über 50-Jährige. 519 Menschen meldeten sich im Februar bei Arbeitsagentur oder Jobcenter arbeitslos, das sind im Vergleich zum Vormonat 211 Personen weniger. 497 Männer und Frauen konnten ihre Arbeitslosigkeit wieder beenden. Wie im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Trier ist auch im Eifelkreis Bitburg-Prüm die Zahl der offenen Stellen im Vergleich zum Vormonat wieder angestiegen. Jobsuchenden standen im Februar 61 Stellen mehr zur Verfügung als noch im Januar 2015.

Kreis Vulkaneifel

In der Vulkaneifel sinkt die Arbeitslosigkeit von 5,1 Prozent im Januar auf 5,0 Prozent im aktuellen Monat. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie um 0,5 Prozentpunkte gefallen. Betriebliche Veränderungen hatten im vergangenen Jahr die Quote deutlich ansteigen lassen und zu Einmaleffekten auf dem Arbeitsmarkt der Region Vulkaneifel geführt hat. 1.636 Menschen aus der Vulkaneifel befinden sich momentan auf Jobsuche. Unter den 923 Männern und 713 Frauen befinden sich 166 unter 25-Jährige und 646 über 50-Jährige. 379 Menschen meldeten sich arbeitslos, was mit Blick auf den Vormonat einen Rückgang von 24,4 Prozent bedeutet; im Vulkaneifelkreis ist dieser Rückgang bei nahezu allen Personengruppen zu verzeichnen, was einen Unterschied zur Gesamtregion Trier darstellt. 407 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden – 151 haben eine sozialversicherungspflichtige Stelle gefunden. Die Anzahl der offenen Stellen erhöht sich von Januar auf Februar um 15,1 Prozent, aktuell liegen dem Arbeitgeberservice 359 vakante Stellen vor.

Landkreis Trier-Saarburg

Derzeit sind im Landkreis Trier-Saarburg 2.943 Menschen arbeitslos gemeldet, 44 weniger als im Januar und mit 240 Personen deutlich weniger als im Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit leicht um 0,1 Prozentpunkte gesunken und liegt nun bei 3,7 Prozent. Im Januar lag sie bei 3,8 Prozent. In der Region Trier-Saarburg haben sich im Februar 724 Menschen neu oder erneut bei Arbeitsagentur oder Jobcenter gemeldet, 184 Personen weniger als im Januar. Den Weg aus der Arbeitslosigkeit haben 760 Personen gefunden. Von den 1.661 arbeitslosen Männern und 1.282 arbeitslosen Frauen sind 315 jünger als 25 und 1.089 älter als 50 Jahre. Auch im Landkreis Trier-Saarburg hat die Stellenmeldung seitens der Unternehmen wieder angezogen: Im Vergleich zum Januar diesen Jahres wurden dem Arbeitgeberservice im Februar 102 Stellen mehr zur Besetzung gemeldet, was eine Steigerung von 67,1 Prozent bedeutet.

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3 Kommentare

  1. Es wäre interessant zu erfahren, wieviele der freien Stellen es ermöglichen, sich selbser zu versorgen, geschweige denn eine Familie zu ernähren. Gibt es dazu auch eine Statistik?

  2. und wie sieht es mit der Untbeschäftigungsqoute aus? Soweit ich weiß, werden Arbeitsuchende die sich in Umschulungsmaßnahmen befinden, mit Vermittlunsschein, Ältere Menschen, die ein Jahr kein Jobangebot bekommen habn usw. bei der Arbeitslosenquote nicht mit eingerechnet. Die Unterbeschäftigungsquote liegt meist viel höher! Die Frage bezüglich der Qualität der offenen Stellen hat ihre Berechtigung, wie viele davon sind befristet oder unterbezahlt?

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