Die schwarze Serie der TBB geht weiter

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LUDWIGSBURG. Es bleibt dabei, Auswärtsspiele der Trierer Bundesliga-Basketballer liefern keinen Anlass zur Freude – zumindest nicht die Resultate. Bei den MHP Riesen Ludwigsburg unterlag die TBB mit 69:74 (36:42) und verpasste es damit erneut, die knifflige Situation im Tabellenkeller etwas zu entspannen. Der letzte und einzige Auswärtssieg der Saison ist den Moselanern am 12. Oktober in Göttingen (87:73) gelungen.

Eine Binsenweisheit im Basketball lautet: knappe Spiele gewinnt oder verliert man an der Freiwurflinie. Ludwigsburg stand 32 Mal an der Linie und erzielte dabei 27 Punkte, Trier machte aus 25 Versuchen 18 Zähler. Stimmt also die Aussage? Jein! Die Freiwürfe waren sicher ein Faktor, aber beileibe nicht der einzige, der zur knappen und unglücklichen Trierer Niederlage führte.

Es ging früh bergab mit den Moselanern. Nach einem sehr soliden Auftakt in einer hektischen Partie konnte sich die TBB auf Vitalis Chikoko verlassen, der die ersten sechs Punkte erzielte (6:4) und am eigenen Brett mit Blockshots für Ruhe sorgte. Nach vier Minuten hatte „die Hand aus Simbabwe“ aber schon zwei Fouls und musste vorsorglich auf die Bank. In der folgenden Phase zeigte sich, wie fragil das Mannschaftsgefüge bei der TBB ist, wenn mit Chikoko ein Leistungsträger geschont werden muss, zumal Mathias Mönninghoff krankheitsbedingt gar nicht dabei war. Ludwigsburg zog schnell davon, führte in der 9. Minute erstmals zweistellig (23:13) und ging mit 28:15 in die Pause. Das Trierer Spiel war geprägt von Ballverlusten – am Ende waren es 16 – bei häufig wenig durchdachten Offensivaktionen.

Mit dem Start ins zweite Viertel war mehr Zug in den Trierer Aktionen – Chikoko war wieder da. Aber nur kurz. Bei einer Korbaktion wurde er von Shawn Huff abgeräumt und musste minutenlang behandelt werden. Die Proteste von Headcoach Henrik Rödl beim Hauptschiedsrichter Boris Schmidt verpufften – Schmidt ignorierte alle Argumente. Dennoch war jetzt Biss in den Aktionen der Gäste, die sich Mitte des Viertels bis auf vier Zähler herangekämpft hatten. Es wäre sogar mehr möglich gewesen, aber einige Aktionen schloss die TBB zu überhastet ab. Dennoch: beim Stand von 36:42 war bei Halbzeit wieder alles drin.

Trier brauchte etwas mehr als vier Minuten, um den Ausgleich zu schaffen (48:48). Jermaine Bucknor setzte mit zwei Dreiern innerhalb einer Minute jetzt Akzente. Und von jetzt an war die Partie ein Duell auf des Messers Schneide – bis in die letzten Sekunden.

Drei Minuten waren im letzten Abschnitt gespielt, da schwanden die Trierer Hoffnungen auf einen Auswärtssieg auf ein Minimum – trotz einer 62:60-Führung, denn für Anthony Canty und Jermaine Bucknor war die Partie mit fünf Fouls zu Ende. Verloren wurde das Spiel aus Trierer Sicht aber in einer Phase, als kein Korb fiel. 6:05 Minuten vor Schluss hatte Adin Vrabac erneut für die TBB ausgeglichen. Dann konnten die Gäste trotz einiger sehr guter Möglichkeiten keine Offensivaktion mehr abschließen. Die nächsten Punkte machte Ludwigsburg fast drei Minuten später durch Chris McNaughton zum 64:66. Es folgten wieder einige ungenutzte Chancen für die Moselaner, McNaughton machte zwei Minuten vor Abpfiff das 64:68 – die endgültige Entscheidung.

Stärkste Trierer waren Marko Lukovic, der mit 18 Punkten, neun Rebounds und sieben Assists das mit Abstand beste Spiel seiner Karriere in der Bundesliga ablieferte. Außerdem überzeugte Vitalis Chikoko mit dem Saisonrekord von sechs Blockshots, die er mit zehn Punkten und sechs Rebounds abrundete.

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Triers Headcoach Henrik Rödl: „Wieder einmal haben wir sehr schwach begonnen. Danach hat die Mannschaft gut gekämpft. Wir hatten auch genügend Chancen, dieses Spiel zu gewinnen, haben aber zu viele einfache Körbe nicht gemacht. Ohne Mathis Mönninghoff und später ohne Jermaine Bucknor und Anthony Canty war die Rotation zu kurz. Marko Lukovic hat ein herausragendes Spiel gemacht.“

Ludwigsburgs Trainer John Patrick: „Puuh, das war für uns ein ganz schwieriges Spiel gegen eine defensivstarke Trierer Mannschaft. Matchwinner für uns war Chris McNaughton mit acht Punkten in den letzten Spielminuten.“

MHP Riesen Ludwigsburg: Karron Johnson (6), Shawn Huff (8), John Little (13), Adam Waskowski (2), Chris McNaughton (8), Patrick Flomo (11), David John Kennedy (14), Michael Stockton (6), Jon Brockman (6)

TBB Trier: Ricky Harris (14), Anthony Canty (4), Marian Dahlem (0), Marko Lukovic (18), Stefan Schmidt (3), Vitalis Chikoko (10), Adin Vrabac (7), Jermaine Bucknor (9), Dennis Kramer (2), Jermaine Anderson (2)

Spielverlauf: 4:4 (3.), 10:6 (6.), 17:12 (8.), 28:15 (10.), 29:19 (12.), 34:30 (16.), 42:36 (Halbzeit); 46:43 (23.), 48:51 (25.), 54:53 (28.), 58:67 (30.), 64:64 (37.), 64:68 (38.), 74:69 (Endstand)

Schiedsrichter: Boris Schmidt/Konstantin Simonov/Tamer Arik – Zuschauer: 3721

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