Ein Posten und drei Kandidaten – Baudezernentenwahl könnte doch noch spannend werden

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Bekommt überraschend Unterstützung von der Alternative: Simone Kaes-Torchiani

TRIER. Jetzt gibt es also drei Kandidaten für den Posten des Baudezernenten in Trier, der am kommenden Montag gewählt werden soll. Nachdem die CDU den Parteifreund Andreas Ludwig nominiert hatte, zog die SPD zusammen mit FWG und FDP mit der parteilosen Claudia Baumgartner nach. Heute nun gab die AfD bekannt, die derzeitige Amtsinhaberin Simone Kaes-Torchiani bei ihrer Kandidatur unterstützen zu wollen.

Als erstes gaben die Christdemokraten ihren Wunschkandidaten für den Posten des Baudezernenten der Stadt Trier bekannt. Es soll der in Idar-Oberstein geborene Andreas Ludwig werden. Der 53-jährige ist in der Politik kein unbeschriebenes Blatt. Acht Jahre lang war der Architekt Beigeordneter in Bad Kreuznach, anschließend ebenso lange dortiger Bürgermeister und Baudezernent in Personalunion. Seit 2013 ist er Bürgermeister in der thüringischen Stadt Eisenach, wo er die Verantwortung für die Ressorts Planen, Bauen, Umwelt, Umwelt, Verkehr und Sport übernommen hat.

Neue Form der Kommunikation

CDU-Fraktionschef Ulrich Dempfle ist voll des Lobes über den Kandidaten, auf den sich seine Partei geeinigt hat. Er unterstreicht die Fachkompetenz, die sich Ludwig in den insgesamt 18 Jahren, in denen er schon Baudezernent war, erworben hat. Er sei aber auch ein Dezernent, mit dem die Kommunikation im Stadtvorstand eine neue Form finden werde. Das war nicht nur eine Streicheleinheit für Ludwig, sondern eine klare Spitze gegen die bisherige Amtsinhaberin Simone Kaes-Torchiani. Sie war mit ihrer Art häufiger sowohl in ihrer eigenen Partei, im Stadtvorstand und auch bei ihren eigenen Mitarbeiter angeeckt. Deshalb hatte die CDU schon vor längerem bekannt gegeben, dass sie bei allen fachlichen Qualitäten Kaes-Torchiani nicht weiter unterstützen würde.

Vorstellungen konnten beeindrucken

Blieb bei Ludwig die Frage, wie er denn mit anderen Parteien zurechtkommt. Auch hier bringt der christdemokratische Wunschkandidat gute Referenzen mit. Immerhin übt er sein derzeitiges Amt in der thüringischen Bachstadt unter der Leitung einer linken Chefin aus. Das schien dann auch die Grünen zu überzeugen, die sich am vergangenen Montag einstimmig dafür ausgesprochen haben, den CDU-Kandidaten am 19. Januar zu unterstützen. Besonders seine Vorstellungen zur Verkehrspolitik haben da wohl beeindrucken können, war zu vernehmen. Mit dieser Entscheidung dürften die Grünen die Abstimmung am kommenden Montag schon entschieden haben, da Schwarz-Grün im Stadtrat die Mehrheit innehat.

Von Passau nach Trier

Nicht lange währten die Spekulationen, ob den die SPD Ludwig vielleicht auch mittragen würden. Die Sozialdemokraten kürten mit der Parteilosen Claudia Baumgartner eine eigene Kandidatin, die auch von den Freien Wählern und den Freien Demokraten mitgetragen wird. Die 45-jährige Münchnerin war zuletzt Baureferentin in der Dreiflüssestadt Passau. „Frau Baumgartner überzeugte uns fachlich und mit ihren kommunikativen Fähigkeiten. Sie sucht den Dialog und das Miteinander, ist aber als ausgewiesene Fachfrau für Stadtentwicklung und Landschaftsplanung sachlichen und fachlichen Lösungen verpflichtet. Besonders überzeugte Frau Baumgartner durch das Thema Wohnen und die Entwicklung der Innenstadt sowie der städtischen Grünflächen“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Sven Teuber zu der Entscheidung.

Allerdings: Trier ist immer für eine Überraschung gut. Claudia Baumgartner, die Kandidatin, auf die sich SPD, Freie Wähler und Freie Demokraten geeinigt haben, kam offensichtlich bei den Grünen auch gut an. Wenn es hier vielleicht doch ein paar wenige Abweichler geben sollte, dann könnte Baumgartner durchaus Chancen haben. Für Kaes-Torchiani bedeutete dies, dass sie, trotz eigener Bewerbung um den Posten, wohl eher chancenlos sein würde.

Überraschung von der AfD

Dann aber kam es heute noch zu einer Überraschung. Die AfD meldete sich zu Wort und erklärte, dass sie die CDU-Frau bei ihrer Kandidatur unterstützen werden. Die gute Arbeit, die die noch amtierende Dezernentin geleistet habe, sei der ausschlaggebende Grund für die Unterstützung gewesen, teilet Michael Frisch, Fraktionsvorsitzender der AfD mit. Er sagte aber auch: „Gerade im Hinblick auf das sich abzeichnende Bündnis von CDU und Grünen ist es wichtig, eine unabhängige Expertin im Stadtvorstand zu haben. Wir müssen dem sich abzeichnenden schwarz-grünen Filz eine durchsetzungsfähige Persönlichkeit entgegensetzen, die auch den Mut hat, quer zu denken und ihre Fachkompetenz in die Waagschale zu werfen.

Jetzt darf man also gespannt sein, wer in Zukunft über Sporthallen, Fahrradwege und Bauentwicklung bestimmen wird. Wenn sich alle an die Vorgaben der Fraktionen halten, ist es eine klare Sache. Aber wenn nicht?

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40 Kommentare

  1. Bis heute Mittag war mir die AFD für mich noch wählbar! Ab sofort macht sie bei den taktischen Spielereien der etabl. Parteien mit! Schämen sie sich Herr Frisch mit dieser Aktion haben sie Ideale( Vorsätze) ihrer Partei ad absurdum geführt! Sie sind nicht besser als die Altparteien!

  2. selbstverständlichgeht es nur noch um Posten und die Macht , der Bürger ist nach der Wahl erstmal entmündigt da er ja seine Stimme dem Stadtrat gegeben hat.

    Wenn Bürger unzufrieden sind sollen sie doch von ihrem Demonstrationsrecht Gebrauch machen wie ich schon an anderer Stelle sagte: Alle Unzufriedenen zur Demo zum Augustinerhof vor jeder Stadtratssitzung

    zeigt den „Politikern“ doch mal wie zufrieden ihr mit deren Arbeit seid

  3. Die AfD hätte sich da raus halten sollen. Die Weichen sind ohnehin schon gestellt und die Partei wird ihr schon noch einen Posten besorgen.

  4. Warum sollte sich die AfD raushalten und die Sache allein den anderen überlassen? Die Ratsmitglieder der AfD sind genauso gewählt wie alle anderen auch. Seltsames Demokratieverständnis….
    Und was „objektiv“ gute Kandidaten sind, darüber gibt es nur subjektive Meinungen. Egal ob der Bewerber Ludwig oder Kaes-Torchiani heißt. Also lassen Sie doch jedem seine persönliche Einschätzung und werden Sie nicht gleich ausfällig gegen jemanden, der hier eine andere gewonnen hat als Sie.
    Zuletzt: Was das mit Populismus zu tun hat, bleibt wohl Ihr Geheimnis – es sei denn, Sie erklären es uns hier!

  5. @Anonymus:
    Ihre Beiträge sind wirklich von allererster Güte. Für den ersten sollten Sie einen Literaturpreis für erhalten, für den zweiten einen in Sachen Demokratie. Überlegen Sie mal, was Sie da schreiben: Man kann eine Kandidatin nicht wählen, weil sie von der AfD aufgestellt wurde!!??? Und wenn die Kandidatin gut wäre, besser als andere, ein Gewinn für die Stadt? Dann wählt man trotzdem einen anderen, nur weil sie von der falschen Partei nominiert wurde?? Also lieber einen schlechten Dezernenten für Trier als einmal der AfD zustimmen, selbst wenn sie Recht hätte??
    Abgesehen davon müssen Sie natürlich nicht der Meinung sein, KT sei die bessere Kandidatin. Aber dann sollten Sie auch so argumentieren und nicht anders!

    • Es geht doch gar nicht um das gut oder schlecht. es geht darum, das Frau KT Prinzipien hat. das ist für einen Menschen toll, für einen Politiker tödlich. Ja, mir hat auch nicht alles gefallen was die Dame getan hat. Aber das was sie getan hat, hat sie durchgezogen. Aus Überzeugung. Auch gegen die Partei. Ich hatte ein paar mal Dienstlich mit ihr zu tun, es war ein angenehmes Arbeiten. Besser wie mit diesem selbstverliebten Sich-selbst-Denkmal-Bauer Dietze.
      Und was das geerbte Personal angeht: Frau KT kann auch nur mit denen tanzen die da sind.

  6. @Helmut:
    Das Hauptargument der CDU war nicht ihre mangelnde Qualifikation, sondern die Tatsache, dass sie nicht genug Parteisoldatin war. Ob sie gut war, darüber hat natürlich jede so seine eigene Vorstellung. Sicher ist aber, dass sie auch in der CDU viele Unterstützer hatte und immer noch hat.

    • Aha, Nun gut, dann wollen wir mal:
      Alle Turnhallen? Die wurden gebaut, da war Frau KT noch ein Schulmädchen. Außer Tarforst. und das sind entw. material oder (fremd)Statik fehler.
      Radweg Güterstraße: Gibt es nicht, kein Bedarf,war nie geplant. Wo denn auch?
      Baugebiet Zewen: Hier wird bisher nur die Möglichkeit der Bebauung aufgezeigt.

      Und und und weiter ?
      was man Ihr vorwerfen kann ist Ihre schlechte Reaktion auf das Baumunglück und die Calcherer-Bodenhülsen. Das sie nicht genügend Personal hat, hat sie immer wieder betont. Den Rat hat es nicht interessiert. Fragen Sie doch mal Probst, Teuber, Dempfle, Heinrich warum die nicht mehr Personal genehmigt haben.

    • Bernahrding hatte ein Dezernat mit den Pflichtaufgaben Soziales, Feuerwehr und der Kür Sport. Die Pflichtaufgaben musste er machen, da sonst Klagen drohten. Für die Sportsachen war dann kein Geld mehr da. es mussten Entscheidungen getroffen werden. Und Bernahrding hat für sich entschieden, lieber die Eishalle zu schließen als Feuerwehrleute draufgehen zu lassen oder arme Familien erfrieren zu lassen.

          • Weihnachtsmarkt( Verzicht auf Millionen seit 20 Jahren, kumuliert) Altstadtfest ( Kosten in Höhe von ca 400000 eu jährlich seit in städtischer Organisation) neues Pflaster für jakobstraße/Pferdemarkt obwohl altes in topzustand! Verkaufskioske im maroden Moselstadion ( zuviel und total überflüssig,denn sollte Trier wieder in 2 Liga , muß sowieso neues Stadion gebaut werden ). Und und und und …….. Bitte sagen sie mir jetzt nicht das sind verschiedene Dezernate, es ist alles aus dem gleichen Topf, nämlich dem Städtischen.

      • Für 30 skater wären über 600000 eu in eine neue halle investiert worden, die Eissportvereine hatten incl ihrer Jugendabteilung mindestens 250 aktive Mitglieder! Für dieses Geld hätte man auch die Eishalle sanieren können! So viel zu“ kein Geld da“! Soll sich jeder selbst ein Bild über dieses lächerliche Argument machen!

          • „Und wessen Geld wäre investiert worden? das von Reh´s.“

            Ach Herr Fischer, wer wird sich denn an solchen Kleinigkeiten aufhängen?

            Außerdem: Wer redet denn von den 30 Skatern? Das Geld der privaten Stiftung sollte der Sanierung einer Halle der Stadtwerke zugeführt werden. Die Skater hätten die dann zum Marktpreis mieten „dürfen“. Hat ahlt jetzt nicht ganz wie vorgesehen geklappt.

        • „Für 30 skater“ jo, einfach mal so behaupten. Hört sich ja gut an. Sicher können Sie die Zahl auch irgendwie belegen…

          …und sicher sind in der Eishalle in Trier damals auch Werbespots von Weltfirmen wie Nike und Red Bull gedreht worden und fanden regelmäßig Wettkämpfe mit Teilnehmern aus ganz Europa statt. Sicher war die Trierer Eishalle ebenfalls in ganz Deutschland und noch ein paar anderen Ecken der Welt.

          Nicht alles, wo keine 250 Trierer Dorfnäschen versammelt sind, von denen vielleicht 40 aktiv sind, ist auch nix, Herr „Eisheiliger“.

          • Oh gott Herr Jäger, mal wieder das übliche Jägerlatein! 250 aktive und zeitweise 2500 Zuschauer! Zweithöchste deutsche eishockeyliga und Weltmeister auf Trierer Eis! Was „Nike“ angeht, so weiß ich nicht warum man stolz sein soll wenn diese Firma einen Spot in Trier dreht. Dir Eishockeyspieler haben lediglich die Schläger dieser Firma zertrümmert.

          • Oh Gott Herr Eisheiliger!

            Und was ist jetzt mit der kleinen Nebensächlichkeit, dass es sich bei den angesprochenen 600.000 Euro eben NICHT um städtische Mittel, sondern um Geld einer PRIVATEN Stiftung gehandelt hat oder handelt? Glauben Sie nicht, dass dieser großzügige Gönner sich an die Eissport-Verantwortlichen gewandt hätte, hätte er dieses Projekt für förderungswürdiger gehalten…

            …mal abgesehen davon, dass wohl niemandem damit geholfen ist, wenn man Sportarten (erst recht mit frei erfundenen Zahlen) gegeneinader ausspielt, wie Sie das hier tun. Aber, was so ein echter Trierer ist, der kann vermutlich nicht anders, als dem Anderen nicht den Dreck unterm Fingernagel zu gönnen. Kennt man ja auch aus der Geschäftswelt…

  7. Die nicht mehr FRISCHe AfD mit dem HAU, Kompliment. Wenigstens ein bisschen Einfallsreichtum… Denn sonst liest man hier das gleiche wirre Geschreibsel, das man aus dem linksgrünen Lager sonst so wahrnimmt.

    Warum liest man hier eigentlich von den Grünen nichts über ihre eigene Dezernentin, deren Zusammenarbeit mit KTs Dezernat wohl eher kontraproduktiv war und viele bestehende Probleme noch verstärkt hat?

    Und wie einige Vorredner bereits darstellten, kann man KT nicht die Bausünden anlasten, die andere vor ihrer Amtszeit verschuldet haben. Die vielen maroden Hallen in Trier sind nicht von jetzt auf gleich zusammengefallen, nur weil gerade KT im Dezernat sitzt…

    Statt sich zwei Genderbeauftragte zu leisten, von denen eine im Herbst bei einer Sitzung verlauten lies, „man habe die Durchmischung der Gesellschaft noch nicht erreicht“, hätte man vielleicht besser eine Stelle eingespart und diese stattdessen dem Grünflächenamt zugesprochen.

    Da sich Bäume aber noch nicht gendern lassen und das kein ideologisches Thema ist, wirft man das Geld lieber woanders raus. Und wer darauf hinweist, kann ja nach Auffassung der Grün*innen nicht mehr ganz FRISCH sein und hat unter Umständen einen HAU weg.

    • Um das klar zustellen, ich gehöre nicht dem linken Lager an, bin selbständig und parteilos. Und Birk ist ebenfalls nicht mehr wählbar! ABER sie steht nunmal nicht zur Wahl! KT hat viel verbrannten Erde hinterlassen und das auf einer sehr persönlichen Ebene, insb. wenn sie Rache üben will….Ihr beschwert Euch wenn AfD und Pegida in die rechte Ecke gestellt wird, aber JEDER der Euch widerspricht ist entweder ein Gründer, Antifa oder ähnliches. Ih bleibe dabei: Oh seid nicht wählbar, populistisch und habt bei der Wahl des Bauderzernenten eine Chance vertan.

      • Zu Pegida: Wir erkennen das Recht der Bürger auf Demonstrations- und Meinungsfreiheit an. Desweiteren empfehlen wir, den Bürgern die im Namen der Pegida-Bewegung auf die Straße gehen, zuzuhören und ihre Bedenken ernst zu nehmen. Wir fordern zu einer Diskussion mit diesen Bürgern auf, statt sie als „Nazischweine“ und „Mischpoke“ zu diffamieren. Nicht mehr und nicht weniger haben wir hinsichtlich Pegida geäußert. Das ist vor allem deshalb wichtig, weil die Mehrheit der Pegida-Teilnehmer eben NICHT wegen der „Islamisierung“ auf die Straße geht, sondern weil sie sich grundsätzlich von der Politik nicht mehr vertreten fühlt.

        Wenn uns das Ihrer Ansicht nach nicht wählbar & populistisch macht, dann können wir gut damit leben. Allerdings ist nicht unser Demokratieverständnis fragwürdig, sondern eher Ihres. Völlig unabhängig davon, ob Sie ein Antifant, ein Grüner oder ein Linker sind.

        Was KT angeht: Die CDU hat sich von den Konservativen in ihrer Mitte nun völlig verabschiedet, indem man mit den Grünen gemeinsame Sache macht. Es ist wichtig und richtig, dem etwas entgegenzusetzen. Und da ist eine Querdenkerin wie Frau Kaes-Torchiani nun einmal die bessere Wahl, da sie sich nicht ihrer Partei verpflichtet fühlt, sondern ihrem Amt.

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