Flaute beim Verkaufsoffenen Sonntag – Wildparker trotz freier Parkhäuser

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Wo sich normalerweise Menschenmassen entlangdrängeln, herrschte heute beim Verkaufsoffenen Sonntag eher Flaute.

TRIER. Wie schon im Vorjahr erfreute sich der erste Verkaufsoffene Sonntag im neuen Jahr nicht der gewohnten Beliebtheit, wie die anderen Verkaufsoffenen Sonntage des Jahres. Das Gedränge blieb aus, eher hatte es den Anschein wie an einem normalen Werktag. Trotz der freien Innenstadt und dementsprechend freier Parkplätze und -häuser gab es dennoch wieder rücksichtslose Wildparker. 

Ein Verkaufsoffener Sonntag direkt nach dem Weihnachts-und Silvesterkonsumwettlauf? Bereits zum Jahresstart 2014 hatten sich die Trierer Einzelhändler mehr vom den offenen Türen am ersten Sonntag im neuen Jahr erhofft, zum Beispiel durch das Einlösen von Geschenkgutscheinen oder durch die Preise des Schlussverkaufs. Aber wie schon im Vorjahr herrschte in der Trierer Innenstadt – verglichen zu den anderen Verkaufsoffenen Tagen im Jahr – Flaute.

Dabei hatte sich die Trierer City Initiative nicht lumpen lassen und sogar ein Event-Programm auf dem Kornmarkt geplant. Schlittschuh laufen, Kinderbetreuung und sogar TBB-Spieler zum Anfassen konnten dennoch nicht genug Sonntags-Shopper anziehen. „Wir hatten uns mehr erhofft“, erklärt ein ansässiger Einzelhändler. „Aber was will man machen, wenn der Tag so ungünstig gelegt wird.“

Viel lieber sähen es die Trierer Unternehmer, wenn es einen zusätzlichen Verkaufsoffenen Sonntag in der Vorweihnachtszeit gäbe. Dann nämlich, wenn der Sonntag tatsächlich für die zusätzliche Nachfrage benötigt wird. Doch das verhindert die aktuelle Gesetzeslage. Das Ladenöffnungsgesetz in Rheinland-Pfalz lässt höchstens vier Verkaufsoffene Sonntage (für sechs zusammenhängende Stunden) im Jahr zu. An diesen Sonntagen dürfen die Geschäfte in der Zeit von 13 bis 18 Uhr geöffnet werden. Nicht zugelassen zum Sonntags-Shopping in Rheinland-Pfalz sind die folgenden Tage: 1. Januar, 1. Mai, Karfreitag, Ostersonntag, Pfingstsonntag, Volkstrauertag, Totensonntag und eben auch die Sonntage im Dezember.

Viele halten den Verkaufsoffenen Sonntag generell für überflüssig und nehmen die Verkäufer in Schutz. „Die Geschäfte haben allesamt in der Woche lange genug auf, das jeder seine Einkäufe erledigt bekommt“, erklärt auch Leserin Yvonne Hansjosten aus Fell in einer lokalo.de-Umfrage. Auch Peggy Langenfeld hält von den besonderen Tagen im Jahr nichts: „Von mir aus kann der Verkaufsoffene Sonntag abgeschafft werden. Die armen Verkäuferinnen haben nicht mal Sonntags Ruhe.“ Eine weit verbreitete Meinung in unserer Umfrage.

Eine andere Meinung vertritt jedoch beispielsweise Sandra Kaufmann: „Die Verkäuferinnen wie Verkäufer sollen sich nicht so anstellen, wenn sie mal an einem Sonntag arbeiten müssen. Fakt ist, dass diese Leute Sonntags dann nach Luxemburg zum Shoppen oder Tanken fahren. Es gibt viele Berufe, die am Wochenende sind und da hat auch keiner Mitleid.“ Auch Timo Leineweber sieht keine Ungerechtigkeit: „Sonntag ist ein normaler Tag wie jeder andere auch. Es gibt hunderte Berufe, in denen Sonntags gearbeitet wird. Die meisten die auf Schicht gehen, kennen es nicht anders. Und sonntags gibts 150 Prozent teilweise sogar mehr. Also ist das doch ganz gerecht.“

Die Trierer Innenstadt war am heutigen Sonntag dennoch nicht gerade überfüllt, trotz stabiler Wetterverhältnisse. Auch die Parkhäuser wiesen dementsprechend eine geringe Auslastungsquote auf. Dennoch wurde vielerorts wieder wild geparkt. Wie beispielsweise in der Dietrichstraße, in der Mustorstraße oder auf dem Stockplatz. Die Angst vor Strafzetteln ist offenbar gering, vor allem wenn man den aktuellen Krankenstand im Ordnungsamt bedenkt. Laut Dezernent Thomas Egger liegt dieser derzeit auf einem Höchststand von 20,35 Prozent. Es ist kein Geheimnis, dass gerade am Sonntag nur wenige bis gar keine Kräfte des Ordnungsamtes unterwegs sind. So geht die Wildparkerei vermutlich ohne Besserung weiter – trotz leerer Parkhäuser.

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22 Kommentare

  1. Wieder ein Flop der City-Initiative. Wen wundert´s, wenn nur die egoistischen Motive der Vorstände, bei der Planung der Termine, im Vordergrund stehen. Mittlerweile kann man jeden Gewerbetreibenden verstehen, der nicht mehr Mitglied der City-Initiative ist.

  2. Schön, in der Diedrichstraße! Wieso eigentlich nicht gleich mitten auf den Hauptmarkt?

    Weiß doch inzwischen auch im Um- und Nachbarland jeder, dass in Trier sowohl Gesetze als auch minimalste Anstandsregeln des gemeinschaftlichen Zusammenlebens, wenn überhaupt, dann nur die Woche über gelten.

    • Heute waren sie unterwegs. In der Mustorstraße hatten alle wagen auf dem Gehweg einen Knoten. Abgeschleppt wurde aber keiner. War aber auch nicht nötig, die Leute mit den Kinderwägen können ja auch der Straße gehen.

      • „War aber auch nicht nötig, die Leute mit den Kinderwägen können ja auch der Straße gehen.“

        Genau! …oder zuhause bleiben!

        • Sind zuhause geblieben, weil es nach Weihnachten Unsinn ist, verkaufsoffenen Sonntag zu machen. Zudem hatten die Geschäfte, in die wir wollten, geschlossen. Wie auch viele Gastronomiebetriebe.
          Wieso trotzdem nicht abgeschleppt wurde, ist mir dennoch ein Rätsel. Scheinbar sind bislang alle Schulungen fürs Team Egger ausgebucht.

          • Absolut richtig – am 29./30./31.12. hatten so viele Leute frei, man hat es in der Stadt gesehen; am 2.1. hatten wieder so viele Leute frei, man hat es in der Stadt gesehen. Und da soll dann noch irgendwer am Sonntag einkaufen gehen? Glaubt irgendwer ernsthaft, dass nach sicherlich nicht gerade umsatzschwachen Nachweihnachtstagen die Leute immer noch Geld und Lust zum Shoppen haben?

  3. Wieso dürfen in RLP sonntags die Geschäfte nicht öffnen, wie es im Artikel steht?
    http://bitburg.de/eo/cms?_SID=1633e42332296d717739cbd3cb9252fb2d01d1ba00048434183020&_sprache=buerger&_bereich=artikel&_aktion=detail&idartikel=201843

    In Bitburg geht sowas?
    Was stimmt denn nun?
    Etwas Recherche würde hier gut tun.

    [Anm. d. Redaktion: Das Ladenöffnungsgesetz bezieht sich im Dezember auf Adventssonntage. Das heißt, der Sonntag, der zwischen Weihnachten und Silvester liegt, kann verkaufsoffen sein. Danke für Ihren Hinweis und Entschuldigung für die missverständliche Formulierung.]

    Treffen formuliert finde ich das Thema Wildparken. Macht ja jeder so. Eben auch wieder die Mustorstraße zugeparkt…

  4. @ Stephan Jäger: Alles ein und derselbe Haufen. Wahrscheinlich hat das geborene Vorstandsmitglied der City-Initiative, Thomas Egger, seien Hilfspolizisten verboten, die potenziellen Kunden beim falschparken aufzuschreiben.

    • Ne, das war der Personalrat. Herr Egger hat den Haufen ja erst von Frau K.T. geerbt und ist nach meinem Eindruck nach ehrlich bemüht was zu ändern, bekommt aber vom restlichen Stadtvorstand und der Ratsmehrheit keinerlei Unterstützung.
      Das Erbe hätte er mal besser ausgeschlagen.

      • Der Haufen war aber nur kurz bei KT. War vorher schon woanders. Und sie hat da bestimmt keinen Haufen draus gemacht! Der war vorher schon so, egal wie.

  5. Soso, die City-Initiative hat sich nicht lumpen lassen. Der Schenkelklopfer. Wenn sie sich nicht hätten Lumpen lassen, dann wären alle Parkhausschranken offen gewesen und von den P+R Plätzen und der Uni wären Kostenlose Busse im 10 min Takt gefahren.
    Aber was hat die City-Initiative mit der Festlegung der verkaufsoffenen Sonntage zu tun? Solche Entscheidungen werden doch in Hagen, Essen, Düsseldorf und Köln getroffen.
    Die CI packt es ja noch nicht mal, Absprachen über einheitliche Ladenöffnungszeiten zu treffen.

  6. Es ist doch wie das alte Jahr aufhörte, so fängt das neue an.
    Ob verkaufsoffener Sonntag oder nicht, es ist immer alles zu mit Falschparkern. Aber es kümmert unsere Ordnungshüter nicht die Bohne, wir wissen es ja, was hätte man heute wieder zigtausende Euro Umsatz an Knöllchen machen können. Wie soll das nur weitergehen mit denen ?

    • Ne, nicht so ganz. Mitschuld hieran hat auch die Frau Borkam und ihre Mitstreiter von der Stadtverwaltung. Die haben ja die Zustimmung verweigert, das die Beamten Sonntags arbeiten dürfen. Gut, für die Ausbildung und das fehlende Personal zeichnet sich ja der Stadtrat verantwortlich. Aber im Zusammenspiel mit Personalrat, rat und Verwaltung kommt halt sowas raus.

  7. Dabei hatte sich die Trierer City Initiative nicht lumpen lassen und sogar ein Event-Programm auf dem Kornmarkt geplant. Schlittschuh laufen, Kinderbetreuung und sogar TBB-Spieler zum Anfassen konnten dennoch nicht genug Sonntags-Shopper anziehen.

    – Schlittschuh laufen? Eisbahn steht, alles da
    – Kinderbetreuung? Was soll das sein?
    – TBB-Spieler? Schon beim Abpfiff verlassen alle Zuschauer die Arena, Autogrammjaeger gibt es keine

    Also: Ist klar, ne?!

  8. @ Redaktion: So wie ich das verstanden habe, bezieht sich die 20 % Krankenquote auf das ganze Ordnungsamt, also inkl. Waffen-,Gewerberecht, Marktmeister, Vollzugsdienst und Verkehrsüberwachung . Die Quote alleine für den VÜD wurde m.W. nach nicht extra genannt.

    • @fischer: da haben sie recht, der Krankenstand bei der Verkehrsüberwachung ist z Zt. über 40%. Wenn man so linkisch mit Mitarbeitern umgeht, wie es deren Sachgebietsleiter seit Jahren tut, darf man sich darüber nicht wundern!

      • Was, bei 40% sind wir schon, jetzt wird es aber Zeit den Notstand auszurufen. Aber letztendlich ist das ja auch egal, der Auftrag der Behörde ist doch für Ordnung und Sicherheit zu sorgen, oder ?

        • Ich glaub wir heuern die Damen des entsprechenden Gewerbes an, scheinen nie Krank zu sein, standen selbst wie heute bei so n Schmuddelwetter an der Bitburger.

  9. Die city-initiative war ehemals eine sehr gute Idee. Leute mit Profil wie Georg Kern oder Karin Kaltenkirchen hatten als Vorsitzende auch die Interessen der kleineren Geschäfte und der Gastronomie im Auge. Solche Flops wie die Terminierung dieses verkaufsoffenen Sonntags hätte es mit denen sicherlich nicht gegeben. Seit der Übernahme der City-Initiative durch Profilneurotiker wie seinerzeit Cornelius und Andere, geht es nur noch um vorwiegend eigene Interessen. Man braucht die C-I eigentlich nicht mehr und die Stadt würde jedes Jahr einen sechsstelligen Betrag sparen. Schlechter könnten die Stadtväter die Termine der verkaufsoffenen Sonntage(oder gibt es wirklich noch andere sinnvolle aufgaben der C-I) auch nicht legen.

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