Gastronomie kein Pandemietreiber: Dehoga-Chef droht bei erneuten Eingriffen mit Gericht

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Foto: dpa-Archiv

Bund und Länder beraten über weitere Kontaktbeschränkungen, weil die Corona-Zahlen weiter steigen. Viele Hotels und Gaststätten sehen sich in ihrer Existenz bedroht, sollte sie erneut schließen müssen.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband in Rheinland-Pfalz (Dehoga) warnt vor einem Kollaps des Gastgewerbes, sollte es zu einer erneuten Schließung wegen der Corona-Pandemie kommen. Etwa einem Drittel der Betriebe drohe in einem solchen Fall das Aus. Der Verband appellierte daher an die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), weitere Beschränkungen zu verhindern.

Gaststätten und Hotels seien weder Pandemietreiber noch Infektionsherd, sagte Präsident Gereon Haumann. Beschränkungen für die Betriebe im Gastgewerbe seien nicht erforderlich und ungeeignet, um das Infektionsgeschehen einzudämmen. Notfalls werde man solche Eingriffe gerichtlich überprüfen lassen, kündigte er an. Hotels und Gaststätten hatten bereits im Frühjahr coronabedingt für einige Wochen weitgehend schließen müssen. Restaurants etwa durften nur Essen zum Mitnehmen anbieten.

Bund und Länder beraten heute über schärfere Einschränkungen wegen der stark steigenden Corona-Infektionszahlen. Mit dabei ist auch Ministerpräsidentin Dreyer. Bei der Videoschalte der Länderchefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wird es unter anderem um die Frage gehen, wie zwischenmenschliche Kontakte weiter eingeschränkt werden können, um die derzeit rasante Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Es gibt auch Forderungen nach einem einheitlicheren Vorgehen der Länder.

Dreyer hatte am Montag von einer sehr ernsten Situation in der Corona-Pandemie gesprochen. Es müsse darüber nachgedacht werden, welche Kontakte weiter reduziert werden könnten, ohne dass Kindergärten und Schulen schließen müssten und die Wirtschaft zu Boden gehe. Die SPD-Politikerin will nach Ende der Bund-Länder-Schalte (geplant: 17.30 Uhr) über Ergebnisse und mögliche Konsequenzen für Rheinland-Pfalz informieren.

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6 Kommentare

  1. persönlich kenne ich einen Cafebetreiber in der Trierer Innenstadt, Abstand der Tische , Hygienevorschriften etc werden eingehalten….. und er soll jetzt schließen ? Danach wird er wohl nicht öffnen könenn.
    Verstehe das alles nicht mehr ……..
    Die blaue Partei wird erfreuen….

  2. Schmeißt ihn raus
    Solange Dehoga Chef Gereon Haumann seine dämlichen Forderungen erhebt, werde ich kein
    Lokal mehr betreten.
    Er will jetzt sogar vor Gericht ziehen, um die kurzfristige Schließung von Restaurants und Bars zu
    vereiteln.
    Vielleicht findet sich sogar ein versoffener Verwaltungsrichter, der ihm Recht gibt.
    Er wird den Wirten damit keinen Gefallen tun, eher das Gegenteil.
    Wenn das explosionsartige Wachstum der Pandemie nicht jetzt wirksam gestoppt wird,
    werden alle Betriebe bis Weihnachten ihr blaues Wunder erleben.
    In diesselbs Kerbe wie Haumann haut auch IHK- Schwaller Jan Glockauer und mittlerweile auch
    Landrat Schartz.
    Verstanden haben diese Leute nichts. Aber auch gar nichts.
    Mit solchen Lobbyisten, Verbandsvertretern und Politikern ist das gefährliche Virus nicht zu besiegen.

  3. Du sprichst wahre Dinge an. Die Gastronomie ist nun wirklich nicht für die aktuell massiv steigenden Infektionszahlen verantwortlich.
    Natürlich treibt das den Blauen die Wähler in die Arme. Andererseits, in USA geht das ja seit 4 Jahren ja auch schon so. Dann mal wieder Germany first.

  4. Hoffentlich geht der DEHOGA Chef vor Gericht und gewinnt. Habe heute mit der Chefin eines kleinen Hotelbetriebs gesprochen, diese findet das Vorgehen der Regierung übertrieben. Sämtliche Hygieneregeln werden dort eingehalten.
    Es gibt später auch Menschen, die keine Hygiene kennen. Zuviel Desinfektion/Hygiene ist auch nicht gut, kenne einen Notarzt,der eine gewisse Zeit, seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte, durch allergische Reaktionen.

  5. Warum immer die Gastro , man hält sich an alle Vorschriften und Regeln !!! Die paar die sich nicht dran halten , darunter müssen alle anderen leiden !!! OMG !!! Wo soll daß noch hinführen , es ist sehr deprimierend was die Politik mit uns macht !!!

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