Umstrittenes Beherbergungsverbot auf Eis gelegt – Dreyer möchte private Feiern reduzieren

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Andreas Arnold

Malu Dreyer hat das umstrittene Beherbergungsverbot auf Eis gelegt. Mit der Zustimmung habe Rheinland-Pfalz ohnehin vor allem nur eine bundeseinheitliche Linie mittragen wollen. Aber Zweifel und Kritik aus dem gesamten Land zeigen nun doch Wirkung.

Das bundesweit umstrittene Beherbergungsverbot für Touristen aus Corona-Risikogebieten tritt nun doch noch nicht am heutigen Dienstag in Rheinland-Pfalz in Kraft. Das kündigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Montag an. Sie begründete die Wende mit der bundesweit «extrem virulenten» Diskussion sowie den «verheerenden Rückmeldungen» aus den Kommunen. Rheinland-Pfalz sei ohnehin kein Fan des Beherbergungsverbots gewesen, habe sich aber einer bundeseinheitlichen Regelung nicht entziehen wollen.

Die CDU-Landesvorsitzende und Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner warf der Landesregierung auf Twitter vor: «Hü und Hott in RLP: Erst verkündet MP Dreyer ein Beherbergungsverbot, überlegt es sich dann am Wochenende, um es heute wieder aufzuheben.»

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hatte zuvor gesagt, seit Bekanntwerden der Pläne seien die Beherbergungsbetriebe von einer «Stornowelle überrollt» worden. Dies verhagele der ohnehin angeschlagenen Branche das «dringend benötigte Geschäft in den Herbstferien», teilte der Verband mit. Die Arbeitsgemeinschaft der rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern (IHK) hatte das Beherbergungsverbot als «sehr überzogen» kritisiert.

Der Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm, Joachim Streit (Freie Wähler), hatte gesagt, Rheinland-Pfalz mache mit dem Beherbergungsverbot «einen riesengroßen Fehler». Das Verbot treffe genau die Falschen. «Corona-Hotspots entstehen nicht in Jugendherbergen oder anderen Beherbergungsbetrieben, die ein professionelles Hygienekonzept haben, die Regeln penibel einhalten und gleichzeitig alle Anstrengungen unternehmen, den Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu gestalten, den sie gerade auch in Corona-Zeiten sehnlichst erwarten», erklärte Streit.

Dreyer will in der Schalte der Länderchefs mit der Bundeskanzlerin an diesem Mittwoch noch einmal über das Beherbergungsverbot sprechen und sich angesichts der deutlich steigenden Corona-Neuinfektionen für eine bundesweite Begrenzung von Privatfeiern auf etwa 25 Teilnehmer einsetzen. Ursache der drastisch steigenden Infektionen seien in der Regel private Feiern, ob im Gemeindehaus oder bei Partys, hatte Dreyer das begründet. «Es wäre ein echtes Signal, private Feiern drastisch zu reduzieren.» (dpa)

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7 Kommentare

  1. Hat der Staat in einer privaten Wohnung ohne Durchsuchungsbeschluss und richterliche Anordnung irgendetwas zu suchen? Corona hin oder her.

    Müssen die Bundesligavereine eigentlich auch zwei Wochen vor einem Spiel die Besucher namentlich melden? Wenn nicht, warum sollte ich im Vorhinein eine Gästeliste einreichen?

    Das immer wiederkehrende Problem bei diesen ganzen schwachsinnigen Vorschlägen: mal so dann so. Bei solch inkonsequentem Vorgehen ist es doch gar kein Wunder, dass viele Leute sich gegängelt und veräppelt fühlen.

    Freuen werden sich über diese Massnahmen vor allem die zahlreichen Denunzianten und Blockwarte, die jetzt schön melden und denunzieren können.

  2. Haha, jetzt droht der Söder mit einem zweiten Lockdown, zum Totlachen. Für einen Grossteil der Bevölkerung in Deutschland rechnet sich arbeiten sowieso nicht mehr, also her mit dem Lockdown.

    • Richtig, Hr.Söder kann ja nichts ausser drohen oder Geldstrafen erhöhen. Damit gewinnt man gar keine Wahl. Alle versuchen, die Bevölkerung nach ihren Richtlinien zu erziehen. Aber, egal, wen man holt, haben Deutschland in der kurzen Zeit richtig zu Grunde gerichtet. Man muss dem Übeltäter halt einen Namen geben, wo man sich dran ergötzen kann.

  3. „für eine bundesweite Begrenzung von Privatfeiern auf etwa 25 Teilnehmer einsetzen. „, Frau Dreyer, geht es ihnen gut ? Ich glaube nicht dann was sie da von sich geben das ist sowas von unterster Schublade wie die Welt noch nicht erlebt hat. Frau Dreyer gehen sie bitte dahin wo es keinen Rückweg mehr für sie gibt denn ist ihnen und dem Volk geholfen, Danke.
    Oder unfreundlich gesagt, das Volk hat die Schnauze voll von ihnen und all den anderen die nur tagein, tagaus alles runter knüppeln was da ist.

  4. Das ist genauso ein Quatsch seitens Fr.Dreyer, wie die Eu beschlossen hat,mit den Corona Ampeln im Ausland. Es ist nur eine humane Form, anstatt ein Einreiseverbot zu erteilen. Diese Variante lässt sich binnen kurzer Zeit ändern. Vorgehensweise, man setzt sich wöchentlich zusammen, gewisse Leute, die denken, sie hätten Ahnung, und dann wird entschieden. Keiner hat Einblick in die Auswertung der sinnlosen Tests, und so beherrscht man die Bürger. Ein Virus ohne Vorerkrankungen/Organschäden ist nicht tödlich, Auskunft von Virologen.

  5. Wenn ich manche Kommentare hier lese, überkommt mich das kalte Grausen!
    Sicher, vieles, was momentan beschlossen wird, trägt nicht unbedingt zur Klarheit bei. Und ich bin froh, dass Frau Dreyer das Beherbergungsverbot auf Eis gelegt hat.
    Was mich allerdings empört, sind die teilweise sehr aggressiven Kommentare hier. Man kann und soll seine Meinung äußern, aber bitte nicht in der Form.
    Was bitteschön spricht dagegen, momentan auf private Partys zu verzichten? Was hat man denn gewonnen, wenn man Gast auf einer Party war und als Geschenk das Corona-Virus mit in die Familie bringt und riskiert, dass ein geliebter Mensch schwer erkrankt, beatmungspflichtig wird und/oder An CoVid-19 verstirbt? Und das mit wegen einer dussligen Party?
    Bleibt einfach vernünftig und beschränkt euch erstmal auf das Allernötigste.
    Und vor allem: bleibt gesund und Gott schütze euch! ??

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