Hochschulen vor Start des Wintersemesters: Mix aus Online- und Präsenzkursen

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Foto: dpa-Archiv

RLP.Maske, Abstand, Hände waschen – diese Regeln werden die Studierenden in Rheinland-Pfalz auch im kommenden Wintersemester begleiten. Die Universitäten und Hochschulen im Land planen eine Mischung aus digitalen Angeboten und Präsenzveranstaltungen.

Die Hochschulen in Rheinland-Pfalz setzen in Zeiten der Corona-Pandemie zum Start des neuen Wintersemesters auf eine Mischung aus Online- und Präsenz-Veranstaltungen. Ein Sprecher der Universität Koblenz-Landau fasste die Pläne beispielhaft so zusammen: «So viel Präsenzlehre wie möglich und so viele Onlineformate wie nötig.» Für die Hochschulen ergibt sich also ein Mix aus Präsenz- und Online-Veranstaltungen sowie Hybrid-Formaten. Besonders Erst- und Zweitsemester der Bachelor- und Masterstudiengänge sollten davon profitieren, physisch anwesend zu sein, teilte die TU Kaiserslautern auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Parallel dazu sollten sämtliche Vorlesungen und Seminare digitalisiert werden.

In Trier sollen mehr als 20 Prozent der Veranstaltungen vor Ort angeboten werden. Vor allem Laborpraktika und Übungen, aber auch Veranstaltungen für Erst- und Zweitsemester sowie für Studierende in der Abschlussphase ihres Studiums. Wer in Ludwigshafen mit dem Studium beginnt, muss in diesem Wintersemester zwar nicht auf die traditionelle Begrüßung verzichten, sie wird aber virtuell ablaufen.

Um die Hochschulen zu unterstützen, hat das Land nach Angabe des Wissenschaftsministeriums in Mainz im zweiten Nachtragshaushalt 50 Millionen Euro zur Stärkung der Digitalisierung der Hochschulen eingeplant. Kurzfristig sollen davon weitere fünf Millionen Euro für Soforthilfemaßnahmen zur Verfügung gestellt werden, um das Wintersemester in hybrider Form sicherzustellen.

Die Bibliotheken an den Hochschulen sind zum Teil nur eingeschränkt zugänglich, die Mensen sollen – unter Auflagen – wieder öffnen oder haben bereits geöffnet. Andere Gebäude blieben geschlossen, teils wegen der baulichen Gegebenheiten, teils, weil hier Kontakte nur schwer nachzuverfolgen seien, hieß es von den Hochschulen. In Mainz gibt es beispielsweise mehr als 750 reservierungspflichtige Arbeitsplätze in den Bibliotheken.

Was Abstand halten in Zeiten von Corona für die Universitäten bedeutet, zeigt das Beispiel Trier. Das dortige Audimax bietet nach Angaben einer Sprecherin normalerweise 500 Plätze. Aktuell sind es gerade einmal 65, mit zusätzlichen Tischen, die etwa für Klausuren aufgestellt werden, werden daraus 74.

Jannik Volk, Referent für Hochschulpolitik beim Allgemeinen Studierendenausschuss der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, begrüßte zwar den aktuellen Mix, meinte jedoch, die Online-Lehre könne Präsenzveranstaltungen nicht ersetzen. Das Onlinestudium sei ein Studium auf Eigeninitiative in der Isolation und für einige mit einem größeren Mehraufwand und psychischen Belastungen verbunden. Besonders für Erstsemester sei die Präsenzlehre, wenn auch unter Auflagen, von besonderer Bedeutung, um Anschluss zu finden, neue Leute kennenzulernen und mit anderen Studierenden zu interagieren.

Die Vorlesungszeit soll am 2. November beginnen, etwa zwei Wochen später als üblich. An einigen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften haben die Lehrveranstaltungen laut Wissenschaftsministerium bereits begonnen. (dpa)

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