MAINZ. Die Stadt Mainz hat gegen rund 50 Polizisten ein Bußgeldverfahren eingeleitet, weil sie vor etwa drei Monaten in einer Altstadt-Kneipe gegen Corona-Regeln verstoßen haben. «Die Höhe der beabsichtigten Bußgelder reicht dabei von schlichten Verwarngeldern wegen des Verstoßes gegen die Maskenpflicht bis hin zu Strafen, die deutlich im dreistelligen Bereich angesiedelt sind», sagte Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr am Freitag in Mainz.
Die Polizisten und Polizistinnen hätten gegen elementare Vorgaben der im Mai gültigen Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes verstoßen und etwa keinen Mund-Nasen-Schutz getragen sowie Kontaktbeschränkungs- und Abstandsregelungen nicht eingehalten. Die Mainzer Polizisten hatten in der Kneipe zudem länger als erlaubt gefeiert. Anlass der Feiern während des Lockdowns sollen der Beförderungstag der Polizei sowie die Beerdigung eines unerwartet gestorbenen Kollegen gewesen sein.
Es seien alle rund 50 Beschuldigten ausführlich zu Wort gekommen, sagte Peterhanwahr. Jedes Verfahren habe einzeln gewürdigt werden müssen und sei dann an die Zentrale Bußgeldstelle des Landkreises Mainz-Bingen weiter geleitet worden. Die Polizei müsse das Bußgeldverfahren in jedem Einzelfall abwarten, bevor sie disziplinarrechtliche Folgen prüfen könne, sagte Polizeisprecher Rinaldo Roberto.