Büro aus Kaiserlautern gewinnt Wettbewerb für Trierer Walzwerkgelände

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TRIER. Weichenstellung für die städtebauliche Neuordnung des rund 4,1 Hektar großen früheren Walzwerk-Areals in Kürenz: Unter drei Konzepten entschied sich das siebenköpfige Preisgericht in der zweiten Stufe des Verfahrens einstimmig für den Entwurf des Büros Mess Stadtplaner aus Kaiserslautern. Dessen Entwurf bietet, so das Preisgericht, durch seine Anordnung der verschiedenen Nutzungen im Gebiet selbst und in der Beziehung zu umgebenden Gebäuden sowie zu den Verkehrsachsen rundherum das größte Potenzial, ein lebendiges Quartier entstehen zu lassen. Gelobt wurden zudem die Vorschläge für die Begrünung und die Wege zur Erschließung des Geländes.

Das Büro aus Kaiserslautern setzte sich gegen Torsten Becker Stadtplaner (Frankfurt) und Reicher Haase Assoziierte GmbH aus Aachen durch. Das Preisgericht mit Vertretern der Stadt, des Architektur- und Städtebaubeirats und des Investors Triwo sowie mit dem Architekturprofessor Juan Pablo Molestina wählte diesen Entwurf aus, der nun die Grundlage des Bebauungsplanverfahrens bildet. Vorausgegangen war seit September 2019 ein umfassender Beteiligungsprozess mit Arbeitskreissitzungen und öffentlichen Veranstaltungen, in den Bürgerinnen und Bürger aus Kürenz, Vertreter der Bürgerinitiative WalzwerkQuartier, der politischen Gremien sowie Experten aus der Verwaltung eingebunden waren. Moderiert wurde dieser Prozess von Judith Nägel (Büro Konzeptionell aus Karlsruhe).

Nachdem der Bauausschuss im Februar die Eckpunkte der Ausschreibung gebilligt hatte, wurden in der ersten Phase fünf interdisziplinär zusammengesetzte Büros eingeladen, eine erste Konzeptstufe zu erarbeiten. Übergeordnetes Ziel ist ein qualitätsvolles, lebendiges urbanes Quartier mit Wohnungsbau, Dienstleistung, Handwerk, Kultur, Gastronomie und Sportstätte. Schwerpunkt ist ein Wohnungsmix, der viele Bevölkerungsgruppen anspricht und der die vom Stadtrat beschlossene Quote zum sozial geförderten Mietwohnungsbau umsetzt. Wesentliche Rahmenbedingungen sind die Verknüpfung des Areals mit dem umliegenden Stadtteil, Vorschläge für die Bereiche Verkehr, Begrünung und Freiraum sowie ein Nutzungskonzept mit dem Ziel eines lebhaften Quartiers. Die städtebauliche Integration der Skater- und Basketballhalle und der Schallschutz der Bewohner waren weitere Aufgaben. In der ersten Sitzung des Preisgerichts Mitte Mai, die wegen Corona als Videokonferenz stattfand, kamen drei Büros in die engere Auswahl.

Die Planer aus Kaiserlautern entwickeln nun zur Klärung noch offener Fragen ihren Entwurf weiter. Nach einer weiteren Prüfung durch das Preisgericht bildet ihr Konzept die Grundlage des Bebauungsplanverfahrens. Details der Entwürfe der an dem Verfahren beteiligten Büros werden öffentlich präsentiert, unter anderem in einer Ausstellung.

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1 Kommentar

  1. Wird wohl wie immer, hochtrabende Pläne und billige Ausführung unter weglassen einer vernünftigen Verkehrsanbindung

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