Mobiler Blitzer in Trier – Stadt zieht nach Testphase Bilanz

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TRIER. Nach einer dreimonatigen Testphase eines Geschwindigkeitsmessanhängers hat der Dezernatsausschuss III unter Leitung von Dezernent Thomas Schmitt und Experten des Ordnungsamts Bilanz gezogen.

Die Vorteile liegen laut Schmitt vor allem darin, dass er rund um die Uhr messen kann, ohne dass Personal hierfür nötig ist. Dadurch können vor allem die Nächte und Wochenenden besser abgedeckt werden, da hier in aller Regel seltener kontrolliert wird.

Jedoch gibt es auch klare Nachteile: So ist der Anhänger deutlich sichtbar und es spricht sich schnell herum, wenn er an einer Stelle für mehrere Tage steht. Zudem ist der Einsatz komplexer und arbeitsintensiver als der Messbetrieb mit mobilen Blitzern. Laut Christian Schnur vom städtischen Ordnungsamt verlangt das Aufstellen des Geräts den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einiges ab und Schulungen seien notwendig. Der Anhänger muss genau ausgerichtet werden, damit er verlässliche Daten liefert. Das Ordnungsamt stellte im Testzeitraum fest, dass die Quote der nicht verwertbaren Messungen circa doppelt so hoch war wie im mobilen Messbetrieb. Weiterer Nachteil ist, dass Beschädigungen und Störungen einkalkuliert werden müssen. Dies ist laut Schnur aber beherrschbar, da das Gerät über eine Alarmanlage verfügt. Was den Personalaufwand des Hängers im Vergleich zu mobilen Blitzern angeht, geht Schnur davon aus, dass dieser ähnlich ist. Vor allem deshalb weil der Anhänger wartungsintensiv ist, etwa weil Akkus getauscht werden müssen.

Die Anschaffung eines Geschwindigkeitsmessanhängers würde die Stadt rund 180.000 Euro kosten, die dreimonatige Miete schlug mit insgesamt 40.000 Euro zu Buche. Dezernent Schmitt sagte den Ausschussmitgliedern zu, eine detaillierte Kostenrechnung aufzustellen. Im Zuge der Haushaltsberatungen im Herbst soll dann über die Anschaffung entschieden werden.

Zahlen und Fakten

– In dem dreimonatigen Testzeitraum von Oktober bis Januar stellte der Geschwindigkeitsmessanhänger insgesamt 11.500 Verstöße fest.
– Das entspricht Verwarnungs- und Bußgeldern in Höhe von rund 240.000 Euro.
– Insgesamt wurden 578.000 Fahrzeuge von dem Anhänger gemessen. Er war knapp 1800 Stunden in Betrieb.

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8 Kommentare

  1. Rein finanziell gesehen: Wenn sich die Anschaffung nach bereits drei (!) Monaten amortisiert hat, ist die Entscheidung meiner Meinung nach nicht, ob, sondern wie viele dieser Anhänger angeschafft werden sollten.
    Rein sicherheitstechnisch gesehen: Wenn sich herumgesprochen hat, dass an vielen Orten diese Anhänger stehen, wäre dies ein signifikanter Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zum Lärmschutz.

    • @ Sascha ….. und wenn 30km/h in Trier kommt fahren alle im ersten Gang, hochtourig, hoffe das DU an ner belebten Strasse wohnst, ganz zu schweigen von den Deppen die dann 20 km/h fahren weil sie Angst habengeblitzt zu werden .

      • Lieber jottpee, ich finde ihre Art und Weise, wie Sie hier schreiben, manchmal sehr unangemessen.
        Wer sich sein Getriebe kaputt machen möchte, kann ja paar mal mit 30 km/h im ersten Gang fahren. Aber jeder, der etwas von Autos und Motoren versteht weiß, dass das nicht gut für den Motor ist. Von unnötig erhöhtem Verbrauch, Umweltverschmutzung und Lärm einmal ganz abgesehen. Diese Verhaltensweise hat schon etwas unreifes.
        Ich wohne zum Glück in einer ruhigen Seitenstraße, in der tatsächlich mit 20 km/h gefahren wird. Mehr geht nicht, weil es durch die Vielzahl an auf der Straße parkenden Autos zu einer Verkehrsberuhigung geführt hat. Theoretisch wären hier 50 km/h erlaubt. Trotzdem regt sich niemand meiner Nachbarn auf.
        Ich glaube auch nicht, dass viele Leute mit 20 km/h fahren werden. Es ist doch vielmehr so, dass über 90% bei Begrenzung 50 km/h 60 km/h fahren? Also wird eher 45-40 km/h gefrhren werden. Und das ist okay.

    • Ich bin mir da nicht so sicher ob es für unsere Sicherheit ist!
      Denn: die Polizei ist angehalten die Blitzer an Stellen aufzustellen wo es schon Unfälle gegeben hat, und somit sichergestellt ist das diese Stelle eine Gefährdung darstellt.
      Diese Auflage hat die Stadt nicht! Hier geht es nur drum wieder Geld zu machen für irgendwelche haushalslücken zu stopfen. Und davon mal abgesehen, wenn die Trierer es mal auf die Reihe bekommen würden die Ampeln intelligent zu schalten, müsste man auch nicht am Ufer mit 60 lang fahren.
      Aber dann kann man die Leute ja nicht mehr Blitzen! Man kann schon verstehen wieso sich die Menschen hier aufregen.
      Nach mir kanns egal sein ich fahre meist VRT

  2. Teilstationär schön und gut, aber wie wäre es mit festen Blitzern in bestimmten Bereichen wie an Kindergärten und Grundschulen? Geht in anderen Städten ja auch…

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