Wissenswertes aus Naturpark-Wildkräuterküche im Sommer: Frauenmantel

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Naturpark Saar-Hunsrück e. V.,

REGION. Als Heilkraut ist der Frauenmantel mit seinen zahlreichen Anwendungsgebieten schon seit dem Mittelalter bekannt. Auch kulinarisch hat das Wildkraut, dessen Blätter an einen Mantel erinnern, einiges zu bieten. Die besondere Fähigkeit der Blätter, Wasser aktiv an den Blattenden nach außen zu transportieren, in der Fachsprache Guttation genannt, hat bereits frühe Alchemisten fasziniert. Sie nutzten die an den Blättern auftretenden Tropfen, die zumeist nach warmen Sommernächten zu sehen sind, für Tinkturen und Versuche. Der Name Alchemistenkraut bzw. der lateinische Name Alchemilla vulgaris weist darauf hin. Auch die wasserabstoßende Schicht auf den Blättern, die ähnlich dem Lotuseffekt Wasser von den Blättern abperlen lässt, ist bemerkenswert.

Frauenmantel kulinarisch
Blätter, Triebe und Blüten des Frauenmantels sind essbar und haben einen angenehmen leicht bitter-säuerlichen Geschmack. Die jungen Blätter können zu Salaten, Gemüse, Füllungen, Suppen und Bratlingen gegeben werden. Die grüngelben Blüten sind eine dekorative Beigabe zum Salat. Frauenmantel in Kräuterlimonade oder Tee ergibt ein schmackhaftes Getränk. Frauenmantel zusammen mit Salz, Pfeffer und Senf in Frischkäse gemengt, ergibt einen pfeffrig-pikanten Kräuter-Frischkäse.

Frauenmantel nahrhaft und heilwirksam
Frauenmantel ist in der Naturheilkunde seit langem für seine zahlreichen Anwendungsgebiete bekannt. Überwiegend genutzt bei Frauenbeschwerden wird es unter anderem auch angewendet bei Atemwegsbeschwerden, Magen-Darm-Problemen und Hautkrankheiten. Auch wird ihm eine positive Wirkung auf Herz, Blutgefäße und das Nervensystem zugeschrieben. Wertvolle Inhaltsstoffe der Pflanze sind ätherisches Öl, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Salicylsäure, Harz, Lecitin, Öl, Phytosterine und Saponine. Überwiegend wird Frauenmantel als Tee eingenommen. Er findet aber auch Anwendung in Sitzbädern, als Mundspülung oder in der Kosmetik.

Boden, Standort und Ernte
Häufig wächst der Frauenmantel in Fettwiesen und -weiden, lichten Wäldern, Gräben und an Bachufern. Das Wildkraut kann von Frühjahr bis in den Herbst gesammelt werden. Haltbar gemacht werden die Blätter durch schonendes Trocknen im Schatten mit mehrmaligem Umwenden und anschließender Lagerung in Papiertüten. Auch im eigenen Garten lässt sich der Frauenmantel auf sonnigen, feuchten Böden durch Aussaat des Frostkeimers von Oktober bis Januar oder Teilung des Wurzelstocks von März bis April ansiedeln. Im Garten schützt Frauenmantel benachbarte Pflanzen vor Schädlingen und beschleunigt die Kompostierung.

Weitere Infos z. B. unter https://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/gemeiner-frauenmantel/. Informationen über den Naturpark erhalten Sie bei der Naturpark-Geschäftsstelle Hermeskeil, Telefon 06503/9214-0 und [email protected].

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