Nur geringer Anstieg bei Corona-Infektionen – Wie belastet die Pandemie?

Die Zahl der registrierten Corona-Fälle in Rheinland-Pfalz steigt weiter nur noch langsam. Die behördlichen Beschränkungen werden größtenteils beachtet. Der Frust der Menschen darüber ist laut einer Studie überraschend gering.

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Foto: dpa-Archiv

REGION TRIER/MAINZ. Bei meist freundlichem Feiertagswetter hat sich die überwiegende Mehrheit der Menschen in Rheinland-Pfalz laut Polizei auch am Pfingstsonntag an die Corona-Beschränkungen gehalten. Größere Zwischenfälle wurden zunächst nicht bekannt. In den Polizeipräsidien war von einem sehr ruhigen Sonntag die Rede.

INFEKTIONSZAHLEN

Die Zahl der gemeldeten Corona-Infektionen erhöht sich weiter nur noch leicht. Sie stieg bis Sonntagvormittag (10.20 Uhr) auf 6698, das sind 9 mehr als am Vortag, wie das Gesundheitsministerium in Mainz mitteilte. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 seit Beginn der Pandemie Ende Februar blieb erneut unverändert bei 230. Aktuell infiziert seien 265 Menschen, 6203 gelten den Angaben zufolge als genesen. Die stärkste Infektionsdynamik gibt es in der Stadt Mainz mit 23 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Danach folgt die Stadt Worms mit elf Fällen.

Die Zahlen entsprechen nach Angaben der Landesregierung den in der Meldesoftware des Robert Koch-Instituts übermittelten laborbestätigten Fällen einer Covid-19-Erkrankung mit Meldeadresse in Rheinland-Pfalz.

PSYCHISCHE BELASTUNG

Trotz Corona-Beschränkungen fühlen sich nach einer neuen Studie die meisten Menschen in ihrem autonomen Handeln nicht stark eingeschränkt: Nur 24 Prozent der Befragten gaben an, sie seien darüber frustriert, in ihrer Freiheit beschränkt zu sein, sagte als Leiterin des Forschungsprojektes Michaela Brohm-Badry an der Universität Trier der Deutschen Presse-Agentur. Rund zwei Drittel (63 Prozent) sahen sich dagegen als nach wie vor voll autonom handelnd an. «Das Ergebnis hat uns überrascht. Wir hatten höheren Frust erwartet.»

Dass die Beschränkungen nicht so stark als solche empfunden werden, habe einen Grund: Wenn Menschen sie als notwendig verstehen würden, könnten sie sie besser akzeptieren, sagte die Wissenschaftlerin, die die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Positiv-Psychologische Forschung ist. Möglicherweise sei es den politischen Vertretern gelungen, diese Einsichtsfähigkeit zu aktivieren.

KIRCHE

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat in der Corona-Krise dazu aufgerufen, eine vernünftige Balance zwischen Freiheit und Sicherheit zu finden. Die Mehrheit der Bürger sei mit der zeitweisen Einschränkung der Freiheit einverstanden, und die Maßnahmen seien erfolgreich, sagte Bätzing laut vorab verbreitetem Redetext in seiner Pfingstpredigt am Sonntag im Limburger Dom. Nun, da die Gesellschaft allmählich wieder aufwache, wagten sich jedoch viele mit Kritik hervor, fröhlich Unbesorgte genauso wie tief Besorgte «und leider auch die extrem Ausgerichteten», sagte Bätzing. Das Bistum Limburg erstreckt sich auch auf Teile von Rheinland-Pfalz.

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