Viel Betrieb bei Fahrschulen: “Einigermaßen über die Runden gekommen“

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Foto: dpa-Archiv

Die Öffnung der Fahrschulen in Rheinland-Pfalz nach rund zwei Monaten kam für die Betriebe nach Einschätzung des Fahrlehrer-Verbands gerade noch rechtzeitig. Mit den Soforthilfen seien die rund 400 Fahrschulen einigermaßen über die Runden gekommen, sagte der Vorsitzende des Fahrlehrer-Verbands Rheinland, Joachim Einig, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Dies gelte auch für die rund 100 Fahrschulen des Schwesterverbands in der Pfalz.

«Wenn das noch einmal drei, vier Wochen gedauert hätte, wäre es eine Katastrophe geworden.» Dann hätten vermutlich 25 bis 30 Prozent der Unternehmen wegen der Corona-Krise Insolvenz anmelden müssen. «Bis Juni ohne Öffnung, das hätten wir nicht bewältigt», betonte Einig.

«Die Fahrlehrer waren schon gut ausgelastet und sind jetzt ein bisschen im Stress.» Weil sich die Fahrschulen gleich nach dem Lockdown aber auf die Wiedereröffnung vorbereitet hätten, werde es nach dem Neustart an diesem Mittwoch nicht zu langen Wartezeiten oder finanziellen Zusatzbelastungen kommen. Einige Fahrschüler müssten etwas länger warten, bis sie dran kämen. «Aber es gibt keine Wartezeiten über Monate.»

Die Betriebe hätten die Zeit genutzt, um sich vorzubereiten und die Theorieunterlagen sogar manchem Schüler nach Hause gebracht, sagte Einig. Sie hätten sich auch schon auf die Abstands- und Hygieneregeln für die Theorie vorbereitet, Stühle rausgeräumt und Laufrichtungen festgelegt sowie Raumkapazitäten – etwa durch das Ausräumen eines Büros – erweitert.

«Fahrschüler, die beim Lockdown kurz vor der Prüfung standen, werden jetzt bevorzugt behandelt», sagte Einig. Sie bräuchten jetzt noch ein, zwei Fahrstunden, um wieder reinzukommen, die hätten sie aber sonst auch noch gehabt. Zusätzliche Kosten wegen der verschobenen Prüfung kämen nicht auf sie zu.

Der TÜV beginnt ab Montag wieder – zunächst mit theoretischen, dann mit praktischen Prüfungen. Wartezeiten seien zum Wiederstart nach acht Wochen Pause möglich, sagte Sprecher Jörg Meyer laut Mitteilung.

Die Abstandsregelungen erforderten mehr Prüftermine, weil jeweils weniger Menschen gleichzeitig theoretisch geprüft werden könnten. Sowohl zur theoretischen als auch zur praktischen Prüfung müsse eine eigene Mund-Nase-Bedeckung mitgebracht werden. Zur Überprüfung der Identität könne es notwendig sein, diese nach Aufforderung einmal abzunehmen.

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