Trier & Region: Viele Paare verschieben ihre Heiratstermine

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Symbolbild // dpa

Mai und Juni gehören zu beliebtesten Hochzeitsmonaten. Eigentlich. Doch in Zeiten von Corona verschieben in diesem Jahr etliche Brautpaare ihre Heiratstermine. Es seien bereits «grob die Hälfte» der Eheschließungen vor allem im April und Mai abgesagt worden, sagte Standesbeamter Rainer Adamy in Koblenz der Deutschen Presse-Agentur. Bei den Ausweichterminen hätten manche Paare ihre Termine vorgezogen, andere hätten sie in den Herbst verschoben, vereinzelt auch bis ins nächste Jahr, sagte er.

«Viele Paare warten erst einmal ab, ob sich die Einschränkungen lockern», hieß es aus dem Standesamt in Trier. Daher gebe es auch relativ kurzfristige Verschiebungen. «Die meisten Paare möchten gerne den Heiratstermin in die Sommermonate bis einschließlich September verlegen, in der Hoffnung, dass die Gesamtsituation dann wieder Trauungen im gewohnt feierlichen Rahmen mit mehr Gästen zulässt.»

Bislang seien in Trier rund 30 Prozent der Trauungen von April bis Juni verlegt worden, teilte die Stadt mit. Unter den Paaren seien bisher nur fünf, die den Termin in das nächste Jahr geschoben hätten.

Die derzeitigen Trauungen laufen anderes als unter normalen Umständen ab: Nur das Brautpaar, der Standesbeamte und gegebenenfalls ein Dolmetscher sind dabei, es wird auf ausreichenden Abstand geachtet, und Händeschütteln ist tabu. Nach Angaben der Stadt Ludwigshafen verlaufen die Eheschließungen etwas kürzer als sonst, da mangels Gästen die Gratulationen und längere Fotoaufnahmen entfallen.

Viele Paare stellten sich auf den Standpunkt, dass die standesamtliche Trauung jetzt stattfinden und die eigentliche Feier dann nachgeholt werden soll, wenn sich die Situation wieder normalisiert habe, sagte der Sprecher der Stadt Trier. «Kurz gesagt: Geheiratet wird jetzt, gefeiert wird später.»

Warum Paare Termine nicht verschieben, um sich später dann vor Gästen das Jawort geben zu können, werde nicht erfasst, sagte Standesbeamter Adamy. Manche Paare, die ein Kind erwarteten, wollten gerne vor der Geburt rechtlich abgesichert sein. Auch der Ablauf der Gültigkeit von Dokumenten, die zur Eheschließung vorzulegen waren, könne ein Grund sein. Oft folge auch eine kirchliche Trauung später.

In Ludwigshafen seien Trauungen bis in den August hinein abgesagt und verschoben worden, teilte die Stadt mit. Insgesamt waren 35 bis 40 Eheschließungen betroffen. Derzeit würden keine neuen Termine vergeben, weil unklar sei, wie es weitergehe.

Ausweichtermine würden meist innerhalb des nächsten halben Jahres festgelegt, da die Anmeldung zur Trauung nur eine Gültigkeit von sechs Monaten habe. Bei späteren Terminen müsse die Anmeldung wiederholt werde, hieß es in Ludwigshafen.

Ein Grund, die Heirat nicht zu verschieben, seien auch Bedenken, dass später vielleicht über einen längeren Zeitraum gar keine Trauungen mehr stattfinden könnten, berichtete die Abteilung Standesamt der Stadt Ludwigshafen. In Trier gab es 2019 insgesamt 615 Trauungen, in Koblenz waren es 592 und in Ludwigshafen 481.

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